Wedel. Wedeler besiegen am 7. Spieltag der Pro B Lok Bernau mit 85:74. US-Amerikaner Tucker Haymond wird auf Anhieb mit 27 Punkten Topscorer
Sport-Moderator Arne Malsch ist und bleibt professionell. Er moderierte die Basketball-Partie zwischen dem SC Rist Wedel und der SSV Lok Bernau mit den legendären Worten des Box-Ringsprechers Michael Buffer („Let’s get ready to rumble“) an – und bewies auch während des gesamten Pro B-Duells als Hallensprecher in der Steinberghalle enorme Leidenschaft in seinen Kommentaren am Mikrofon – und das, obwohl Zuschauer in der Steinberghalle nicht zugelassen waren.
Es schien fast so, als ob sich diese Dynamik auch auf die heimischen Zweitliga-Basketballer übertragen hatte. Die Wedeler besiegten den Gegner mit 85:74 und feierten damit den erst zweiten Sieg im siebten Spiel. Bester Wedeler Akteur war Neuzugang Tucker Haymond, der dreimal seit Mittwoch mit dem Team trainieren konnte – viel Zeit zur sportlichen Eingewöhnung hatte er nicht.
Die Arbeitserlaubnis liegt rechtzeitig für Haymond vor
Die Arbeitserlaubnis lag rechtzeitig vor, sodass er am Sonntag gleich von Beginn an auflaufen konnte. Von den ersten neun Zählern erzielte der Allrounder Haymond gleich vier – und legte einmal schön einen Korbleger von Osaro Jürgen Rich vor.
Am Ende einer guten Teamleistung kam Haymond auf 27 Punkte und avancierte damit auf Anhieb zum Topscorer. „Da freut man sich natürlich, dass eine Neuverpflichtung gleich so einschlägt. Man hat gesehen, dass er einen großen Einfluss auf unser Spiel hat und uns neben seinem Scoring auch physisch und in der Defense enorm weiterhilft“, sagte Rist-Teamkapitän Mario Blessing.
Haymond fühlt sich auf Anhieb wohl in seinem neuen Team
Und auch die neue Nummer Null freute sich: „Ich bin froh, dass wir gewonnen haben, weil es bisher nicht so gut in der Saison lief wegen der Verletzungen. Es ist gut, dass der Club ein gutes Gefühl mit diesem Sieg zurückbekommen hat. Vielleicht war das der Auftakt für ein neues Kapitel.“ Haymond fühlt sich wohl, er spiele mit „netten Jungs“, die ihm heute vernünftige Situationen kreiert hätten. „Heute war ich der Topscorer, aber nächstes Mal sind es vielleicht Rich oder Schmedes. Auch Mario hat einige schöne Pässe gespielt“, sagte der 26-Jährige.
Die Partie begann flott, ohne großes Abtasten. Sowohl die Wedeler als auch die Gäste, Farmteam des renommierten Bundesligisten Alba Berlin, bevorzugten eine schnelle schnörkellose Spielweise. Wenn Zuschauer zugelassen wären, hätten sie ordentlich Punkte gesehen. 21:24 lag das Team von Cheftrainer Benka Barloschky nach zehn Minuten zurück.
Als anschließend viel zu leicht die Zähler zum 22:26 fielen, zog der Rist-Coach die erste Auszeit. Kurz darauf traf Jammal Schmedes zum 32:30 per Dreier und versenkte den Ball dann noch einmal per Dunking zum 34:32 im gegnerischen Korb. Es ging weiter in hohem Tempo, mit Fehlern in der Offensive und Defensive auf beiden Seiten.
Zur Halbzeit beträgt die Wedeler Führung nur einen Punkt
Zur Halbzeit führte Wedel mit einem Punkt (37:36). Im dritten Viertel warfen sich die Wedeler in der ausgeglichenen Partie einen kleinen Vorsprung von fünf Zählern heraus, nachdem Rich zum 49:44 einen Korbleger versenkt hatte. Doch die Bernauer glichen wieder aus (51:51).
Gegen Ende des dritten Viertels waren es zwei wichtige Drei-Punkte-Würfe von Leif Möller und einem Tip-In mit dem Viertel-Ende die den SC Rist mit einer 65:57-Führung den Schlussabschnitt beginnen ließen. Die Wedeler brachten den Vorsprung souverän ins Ziel und schenkten einen Erfolg nicht mehr leichtfertig ab. „Wir sind heute als Team sehr gut aufgetreten und haben in der Offense viele Würfe geschaffen. Da haben wir allerdings auch jede Menge Chancen liegengelassen. Aber wichtig ist jetzt erst einmal, dass wir gewonnen haben“, sagte Blessing.
Der SC Rist klettert vorerst auf den vorletzten Tabelllenplatz der Nordstaffel. Am Sonntag, 6. Dezember, gastieren die Wedeler beim Spitzenreiter, den VfL Astrostars Bochum, mit den Ex-Risters Felix Banobre (Coach) und den Spielern Lars Kamp und Marius Behr.