Pinneberg. VG Halstenbek-Pinneberg holt zum Saisonstart mit dem 2:3 gegen Kieler TV II einen Punkt. Doch „HaPi“ gibt 2:0-Satzführung aus der Hand

24:23, 25:24, 26:25, 27:26, 28:27 – gleich fünf Chancen hatten die Drittliga-Volleyballer der VG Halstenbek-Pinneberg, die Saison 2020/21 mit einem Sieg und den vollen drei Punkten zu starten. Und das im Duell mit dem Kieler TV II, der im oberen Tabellendrittel der 3. Liga Nord ein Wörtchen mitreden könnte. Doch die Kieler wehrten sich erfolgreich und profitierten auch von (Aufschlag-)Fehlern der Hausherren. Die Gäste nutzen ihrerseits einen einzigen Satzball beim Stand von 29:28 zum 2:2-Satzausgleich. Den fünften Durchgang gab HaPi dann mit 11:15 ab.

Den Gastgebern gelingt ein Blitzstart

Neben dem einen Zähler hat das diesmal von Co-Trainer Florian Pünner – Coach Sven Klieme weilte im lang geplanten Niederlande-Urlaub – auch die Erkenntnis gewonnen, gegen favorisierte Teams mehr als gut mithalten zu können. „Kiel hat sich qualitativ gut verstärkt, und sie haben auch schon beim Einspielen gemerkt, dass es diesmal nicht so leicht wird. Man muss aber auch sagen, dass wir heute zu Beginn deutlich über unseren Verhältnissen gespielt haben“, sagte Pünner. Im ersten Satz hatte seine Mannschaft leidenschaftlich losgelegt und führte 13:5. Am Ende stand ein 25:18 im Statistikbogen – und auch im zweiten Satz setzte sich die VG Halstenbek-Pinneberg mit 25:20 durch.

Markus Friebe greift greift für die VG „HaPi“ im Saisoneröffnungsspiel gegen den Kieler TV II an. 
Markus Friebe greift greift für die VG „HaPi“ im Saisoneröffnungsspiel gegen den Kieler TV II an.  © HA | Frederik Büll

Im dritten Abschnitt musste sich das Team, das vor 50 registrierten, zugelassenen Zuschauern auflief, nachdem es zunächst noch vor wenigen Wochen hieß, es werde ohne Fans geplant, mit 17:25 geschlagen geben. „Dann hatten wir im vierten Satz genug Chancen, den Sack zuzumachen. Und das müssen wir eigentlich auch“, sagte der Barmstedter. Stattdessen wechselte das Momentum langsam aber stetig Richtung Landeshauptstadt ab – am Ende gab es enttäuschte Gesichter nach einer vermeidbaren Niederlage. Den verkürzten fünften Satz gewannen die Kieler mit 15:11.

Trotz des 2:3 gibt die Volleyballgemeinschaft Anlass zu Optimismus

„Trotzdem habe ich genug positive Sachen gesehen. Wir haben kaum Serien des Gegners zugelassen, auch aus Annahmesituationen gut agiert. Die jüngeren Spieler haben ihre Aufgabe gut gemacht. Am Ende habe ich dann mehr auf Erfahrung gesetzt, aber auch diese Spieler haben ihre Fehler gemacht“, erklärt der 51-Jährige. Die engen Bälle in diesem Spiel gingen stets pro Kiel aus.

Und eines möchte Pünner auch hervorheben: „Kiel ist immer besser geworden und hat sich deutlich gesteigert“ Trotzdem werde „jeder HaPi-Spieler natürlich an den vierten Satz denken.“ Auf diese Leistung lasse sich aber aufbauen und „es wird nicht so sein wie im letzten Jahr, als wir eigentlich nur darum bemüht waren, dass die Niederlage nicht zu hoch ausfällt.“ Kiel-Trainer Lars Brinkmann war jedenfalls heilfroh, doch noch etwas Zählbares aus der Kreisstadt mitnehmen zu können: „Das war ein geiles Lokalderby und ein spannendes Spiel auf gutem Niveau.“

Am Anfang waren es die Gastgeber, die nur wenig Fehler gemacht hatten – im Mittelteil war es ein kleines Fehlerfestival von beiden Mannschaften, ehe dann die Kieler Zweite, Unterbau des Zweitliga-Teams, seine Fehlerquote minimieren konnte.

In der Vorsaison vermeidet „HaPi“ dank des Corona-Abbruchs den Abstieg

Den Abstieg aus Deutschlands dritthöchster Spielklasse aus HaPi-Sicht verhinderte im März wohl lediglich der Corona-bedingte Abbruch der Saison 2019/20. Die VG war Vorletzter von zehn Teams. Es gab keine Absteiger, dafür aber Aufsteiger aus den Regionalligen. Die Nordstaffel ist um drei Teams angewachsen. Drei Mannschaften sollten hinter HaPi stehen. „Wir sind mit den Neuzugängen deutlich besser aufgestellt. Und wir werden mit diesem Team viele schöne Spiele erleben“, sagt Pünner, der mit Ausnahme von Christian Rieck und Noah Goodall alle 16 Spieler eingesetzt hatte. Zum wertvollsten Akteur wurde vom gegnerischen Trainer Außen-/Annahmespieler Rafal Leszczynski gewählt, der mit seiner Sprunggewalt die für die Angriffsposition eher geringe Körpergröße von 1,83 Metern mehr als ordentlich wettmacht.

Ohnehin zählt die VG Halstenbek-Pinneberg im Liga-Vergleich eher zu den kleiner gewachsenen Mannschaften. Also müssen andere Attribute her wie Leidenschaft und Spielwitz. „Die Jungs haben alle gebrannt. Das war schön zu sehen“, sagte Pünner. In der Vorsaison waren es magere zehn Punkte aus 17 Spielen gewesen – diesmal steht bereits ein Zähler nach dem ersten Spieltag zu Buche.

An diesem Sonnabend geht es – erneut zu Hause – gegen TSGL Schöneiche weiter (20 Uhr, Jahnhalle).