Elmshorn. Frauenteam verzichtet auf den Aufstieg in die 3. Liga Nord. Die Einbindung von jungen Talenten hat Vorrang vor dem sportlichen Reiz

Anders als ihren höherklassigen Nachbarn aus Pinneberg und Halstenbek, denen vermutlich allein wegen des coronabedingten, vorzeitigen Saisonendes der Abstieg erspart blieb (siehe Haupttext dieser Seite), ist den Regionalliga-Volleyballerinnen von der VG Elmshorn frühzeitig klar gewesen, dass die Spielzeit 2019/2020 weit entfernt von einer existenziellen Zitterpartie verlaufen würde.

Schon zu Mitte der Hinrunde hatte sich ein Zweikampf an der Spitze zwischen dem Team von Cheftrainer
Michael Behrman und dessen „Co“ Burkhard Skibitzki mit den Nachbarinnen vom 1. VC Norderstedt herauskristallisiert. Verfolger wie VG WiWa Hamburg und 1. VC Parchim verloren nach und nach an Boden. Und auch wenn das erste Spitzenduell mit 3:1 an die Norderstedterinnen ging; auch bei nur noch zwei verbliebenen Punktspielen hatten die VGE-Frauen immer noch die realistische Chance, den VCN im Titelrennen abzufangen.

„Nach einer guten Serie 2018/2019 haben wir nun eine überragende Saison hingelegt“, sagte Michael Behrmann hochzufrieden, direkt nachdem der Spielbetrieb coronabedingt ausgesetzt worden war. „Angesichts des Pechs mit mehreren Langzeitverletzten, so dass wie nahezu jede Partie mit nur neun oder zehn Spielerinnen bestritten haben, ist das schon beachtlich.“

Die sportliche Herausforderung allein ist nicht Grund genug für einen Aufstieg

Umso verlockender, aber nur kurzzeitig, erschien da die Möglichkeit, angesichts des Verbandsentscheids den Sprung in die 3. Liga Nord wahrzunehmen. „Wir hatten uns als Team schon vor dem Entscheid zu dem Thema Aufstieg besprochen und sind uns da einig: Wir werden nicht für die 3. Liga melden“, sagte Behrmann.

Denn so sportlich reizvoll die Aufgabe wäre, neben dem erhöhten finanziellen Aufwand würde der Schritt auch den eingeschlagenen Weg gefährden. „Wir befinden uns in einem vorsichtigen, mittelfristigen Verjüngungsprozess. Junge Spielerinnen gewinnen an der Seite von unseren Routiniers an Erfahrung. Doch nicht jede würde den Sprung mitmachen; in der Regionalliga wollen wir aber zusammenbleiben“, sagt Behrmann.

Der Coach würde nach bisherigem Stand wohl nur Diagonalangreiferin Berit Jensen ersetzen müssen. „Sie will sich eventuell dem ETV anschließen, der in die 2. Liga aufsteigen darf. Ein für Berit konsequenter Schritt, den ich gut finde. In jedem Fall würden ihr bei uns weiterhin die Türen offen stehen.“