Pinneberg/Elmshorn. Regionalligafrauen fahren ohne Wechselspielerin ein klares 3:0 bei Scala ein. Drittligamänner unterliegen dem SC Potsdam nur mit 2:3

Dem Regionalliga-Frauenteam der VG Elmshorn ist die einwöchige Punktspielpause ungeachtet einiger krankheits- und verletzungsbedingter Ausfälle ebenfalls gut bekommen. Das Rückspiel beim SC Alstertal-Langenhorn haben die Elmshornerinnen mit 3:0 (25:22, 25:17, 25:21) klar gewonnen und bleiben Tabellenführer 1. VC Norderstedt mit nur drei Punkten Rückstand im Nacken.

„Das 3:0 klingt als Ergebnis zwar nach einem einfachen Sieg, dieser Eindruck täuscht aber gewaltig“, sagte VGE-Trainer Michael Behrmann. „Wir hatten und schon beim 3:1 im Hinspiel gegen Scala schwergetan und auch jetzt war das alles Andere als ein Spaziergang. Im ersten und dritten Satz war das jeweils bis zum 20. Punkt ein zähes Stück Arbeit. Erst dann haben sich bei Alstertal Fehler eingeschlichen, so dass wir uns entscheidend absetzen konnten. Da merkte man ein wenig, dass Scala jeden Punkt benötigt, um nicht im unteren Tabellendrittel zu landen, und etwas verkrampfte.“

Das 3:0 gaukelt einen leichteren Sieg vor

Dass es bis zu den jeweils entscheidenden Punkten im Satz kein Zuckerschlecken war, machte VGE-Spielerin Katja Saß auch an Qualitäten der Gegnerinnen fest. „Scala hat super geblockt, und wir – leider hauptsächlich ich – hatten doch einige Probleme, unsere Angriffe gezielt zu setzen“, sagt die zweitliga­erfahrene Außenangreiferin. „Mit variablerem Spiel und über gute Hinterfeldangriffe haben wir das Spiel ein wenig verlagert, was zusammen mit unserer guten Annahme den Ausschlag gegeben hat.“

So blieb es den mit grippalem Infekt angeschlagenen Marie Hoffmann und Berit Jensen erspart, sich („Nur im absoluten Notfall“, so Behrmann) auf dem Feld doch noch in den Dienst der Mannschaft zu stellen. Anne Schmitt, Kim Deutschendorf, Britta Schümann, Katja Saß, Silvia Boyens, Jocelyn Kontowski und Susanne Maier als Libero spielten die 73 Minuten durch.

SC Potsdam liegt den VG-Männern als Gegner

Die sechs bisherigen Punkte in dieser Saison hatten die Drittliga-Volleyballer der VG Halstenbek/Pinneberg als Tabellenvorletzter in den beiden Duellen mit dem Schlusslicht VfK Südwest-Berlin eingesammelt. Nun holte das Team von Trainer Sven Klieme, der kurzfristig aus persönlichen Gründen diesmal nicht in der Jahnhalle sein konnte, unter Co-Trainer Carlos Santos etwas überraschend am 15. Spieltag den siebten Zähler. 2:3 (25:22, 14:25, 25:21, 18:25, 11:15) hieß es aus Sicht des Gastgebers gegen den SC Potsdam. „Dieser Gegner scheint uns ganz gut zu liegen. Schon das Hinspiel-Ergebnis war recht knapp. Dort haben wir den dritten Satz unglücklich mit 26:28 verloren“, sagte „HaPi“-Libero Christian Rieck.

Bei einem Blick auf die Aufstellung hatte beim Abstiegskandidaten etwas Aufbruchstimmung geherrscht, weil auch der Gegner nur ersatzgeschwächt in Pinneberg antreten konnte. Mittelblocker Andrusch Weigel fehlt der VG nach Mittelhandbruch voraussichtlich bis zum Saisonende, sein Vertreter Markus Friebe weilte aus beruflichen Gründen bei der Berlinale. Ex-Profi Ahmet Yasa musste sein Comeback nach Knieproblemen erst einmal wieder verschieben und es bleibt fraglich, ob er einen weiteren Versuch unternimmt. „Also haben wir wieder einmal improvisieren müssen. Und das hat im ersten Satz dann richtig gut geklappt“, sagte Rieck.

Gilles Wulf-Balosch (VG Halstenbek-Pinneberg) wird im dritten Satz als Zuspieler eingewechselt.
Gilles Wulf-Balosch (VG Halstenbek-Pinneberg) wird im dritten Satz als Zuspieler eingewechselt. © Michael Stemmer

Mit 25:22 setzten sich die Gastgeber durch, ehe dann im zweiten Durchgang der Einbruch folgte („Ich weiß nicht, was da los war. Vielleicht waren wir selbst überrascht, wie gut das zuvor geklappt hatte.“)

Im dritten Satz lag die VG hinten, als Trainer Santos Gilles Wulf-Balosch auf die Zuspielposition einwechselte und dafür Tom Wollesen vom Feld nahm. „Es hat ein bisschen gedauert, aber dann hat der Wechsel gefruchtet. Das war schon mutig von Carlos, weil Tom es ordentlich gemacht hat“, sagte der „HaPi“-Libero. Einen 17:20-Rückstand drehte das Team noch in einen 25:21-Erfolg.

Strittige Pfiffe bringen „HaPi“ aus dem Tritt

Im vierten und fünften Durchgang „haben wir es dann nicht geschafft, bei strittigen bis fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen die Ruhe zu bewahren“, formulierte Rieck es. Die emotionalen Aufwallungen gingen zu Lasten der Konzentrationsfähigkeit, sodass beim 18:25 und 11:15 – nach 1:7-Rückstand – nichts mehr zu holen war. Der letzte Durchgang begann schon mit 0:1 bevor der erste Punkt geschlagen war, weil fälschlicherweise Lars Lydorf – statt des eigentlich kommentierenden Riecks – die Rote Karte sah.

„Wir haben einen Punkt geholt, das ist super“, sagte der Libero. Am Sonnabend geht es dann zur favorisierten TSGL Schöneiche. Es folgen noch zwei Spiele gegen die noch in Reichweite liegenden Preußen aus Berlin und Kiel II. Ob es am Ende selbst mit weiteren Punkten noch für den Klassenerhalt reichen sollte, bleibt ungewiss. Doch mit dem kleinen Rückenwind soll es nun in den Saisonendspurt gehen.