Elmshorn. Das Regionalliga-Team um Libera Susanne Maier unterliegt bei ihrem Ex-Club 1. VC Norderstedt unglücklich. Große Vorsprünge werden verspielt.

Susanne Maier ist 38 Jahre alt. Gedanken an ein mögliches Karriere-Ende werden von der Henstedt-Ulzburgerin jedoch weggeschmettert wie ein Volleyball. „Ich spiele bis ich umfalle“, sagt die Libera der VG Elmshorn und lacht. Andere im VGE-Kader wie Silvia Boyens oder Katja Saß seien ja noch älter. „Volleyball ist ein großer Teil meines Lebens und meine Leidenschaft“, so Maier.

Im Alter von acht Jahren in ihrer Heimat begann sie mit diesem Sport – unter ihrem Vater als Trainer – beim Rastatter TV (Baden-Württemberg). „Meine ganze Familie ist volleyball-verrückt. Selbst als ich schwanger war, habe ich noch mit dickem Bauch gespielt und schon drei Monate nach der Geburt meiner Tochter und meines Sohnes wieder damit angefangen. Das ist recht zügig“, so Maier. Heute sind die Kinder zwei und sechs Jahre alt.

Ihr Weg führte sie in den Norden, unter anderem auch für insgesamt drei Jahre zum 1. VC Norderstedt – in der Saison 2008/09 war Maier dort in der 2. Bundesliga aktiv, gemeinsam mit ihrer aktuellen Teamkollegin Katja Saß.

Nun spielten beide mit der VG Elmshorn am 9. Spieltag im Top-Duell der Regionalliga Nord in Norderstedt. Beide Teams hatten alle ihre vorangegangenen Partien gewonnen. Die Elmshornerinnen verloren nun mit 1:3 (29:31, 25:19, 23:25, 23:25). „Es ist ja nun schon eine Weile her, dass ich in Norderstedt gespielt habe. Die Verbindung ist nicht mehr so groß. Es war trotzdem schön, mal wieder dort in der Halle zu stehen, aber mit Ausnahme von Juliane Lüning war keine Spielerin aus der alten Mannschaft mehr dabei“, sagte Maier.

Am Ende jubelte der Gegner, doch theoretisch hätte auch Elmshorn diese drei Punkte holen können. Im ersten Durchgang hatten die Gäste bereits zwei Satzbälle, die ungenutzt blieben. Der zweite Satz ging klar an die Elmshornerinnen. Die Sätze drei und vier gewannen die Norderstedterinnen mit jeweils zwei Punkten Abstand. Und das, obwohl die VGE zunächst eine 22:18-Führung aus der Hand gab und dann im finalen Durchgang nach einem Zwischenstand von 19:13 leistungsmäßig einbrach. „Norderstedt stand mit dem Rücken schon zur Wand. Wir haben diese beiden Sätze trotzdem irgendwie noch verloren“, sagte VGE-Trainer Michael Behrmann.

So etwas müsse nicht sein, so etwas dürfe eigentlich auch nicht sein, aber es könne eben auch mal passieren, auch wenn es nicht passieren sollte, so der Heidgrabener. „Ich habe im Vorwege schon gesagt, dass wir ganz entspannt an dieses Spiel rangehen. Das gilt auch für die Zeit danach“, so der 59 Jahre alte Coach.

Zwei Zuspielerinnen fehlten ausgerechnet im Top-Spiel

Im Spiel zwischen dem Tabellenersten und Zweiten fehlten ihm gleich zwei Zuspielerinnen. Britta Schümann war im Urlaub, Julia Overbeck war nach einer Operation nur als Zuschauerin vor Ort.

Die in der laufenden Saison zum Team gestoßene Katharina Klein, die direkt nach dem Spielende weiter zur Arbeit musste, hatte diesmal die Aufgabe, die Angriffe am Netz zu initiieren. „Sie hat es gut gemacht. Aber man merkt eben auch, wenn das Team ein wenig verunsichert ist und nicht zu 100 Prozent eingespielt ist“, sagte Behrmann.

Mit acht Siegen und einer Niederlage steht die VG Elmshorn nach wie vor optimal da. Die guten Resultate dieser Saison seien schon etwas überraschend gewesen, meinte Maier. „Insofern sehen wir diese Niederlage auch nicht so tragisch. Wir haben uns gut verkauft und es hat diesmal auch ein wenig Glück gefehlt“, sagte Libera Maier, die vor zwei Jahren vom Drittligisten SC Alstertal-Langenhorn nach Elmshorn wechselte.

Das Elmshorner Saisonziel, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben, wurde bereits nach oben korrigiert. Eine Platzierung unter den Top Vier der insgesamt elf Mannschaften umfassenden Liga soll es nun werden. Schon in der vorangegangenen Spielzeit gelang ein dritter Rang – und das als Aufsteiger.

An diesem Sonntag empfängt die VG Elmshorn dann den SV Warnemünde (15 Uhr, Koppeldamm 50). Auf dem Papier ist die VGE der Favorit, aber der Gegner – Siebter mit drei Siegen und sechs Niederlagen – ist schwer einzuschätzen. Norderstedt konnte das Team beispielsweise einen Punkt bei der 2:3-Niederlage Ende Oktober abluchsen. Dann folgen wieder Auftritte mit überraschenderen Niederlagen wie etwa zuletzt im Heimspiel gegen den Wiker SV (3:1).