Pinneberg. Drittliga-Männerteam setzt sich in Berlin beim Tabellenletzten in drei Sätzen durch. Ehemaliger Mitspieler hilft als Außenangreifer aus

Die Drittligavolleyballer der VG Halstenbek-Pinneberg hatten im Vorfeld des 3:0 (25:18, 25:17, 25:16)-Sieges beim Ligaschlusslicht VfK Südwest Berlin alles richtig gemacht. Die lange Anfahrt per VW-Bus und PKW war umsichtig geplant; mit reichlich zeitlichem Vorlauf kamen die Männer der Spielgemeinschaft an der Spielstätte in der Goethe-Schule an.

Und auch personell hatte das Team von VG-Trainer Sven Klieme, der vorab mit Familie nach Berlin gereist war und erst dort zu seinen Männern hinzustieß, auf den Ausfall von Mittelblocker Andrusch Weigel (Mittelhandbruch beim Jahresabschlusstraining im Dezember) reagiert. Aus der Bezirksligamannschaft der VG „HaPI“ hatte Lars Lydorf die Fahrt nach Berlin mitangetreten.

Der Außenangreifer hatte noch bis zur Vorsaison etliche Spielzeiten mit dem VfL Pinneberg in der dritthöchsten deutschen Spielklasse bestritten. „Aber dies war nun der ,Freischuss‘ für Lars. Einmal darf er ohne Einschränkung als Spieler aus einem niederklassigen Team bei uns mitmachen; im Falle der Wiederholung wäre er bis Saisonende bei uns oben festgespielt“, erklärte VG-Libero Christian Rieck die Besonderheit dieser Verstärkung in der Not.

Basketball- und Handballspiel sind gleichzeitig für die Halle Goethe-Schule angesetzt

Und doch wären Spiel und Punktgewinn beinahe ins Wasser gefallen. Das zuständige Amt in Berlin hatte die Sporthalle irrtümlich doppelt vergeben. „Es sollte zeitgleich mit uns ein Basketballspiel stattfinden. Aber wir haben uns untereinander abgestimmt und beide Matches bestreiten können“, sagte Rieck.

So hatten die Basketballer ihr Aufwärmprogramm extrem zusammengestrichen, dafür fanden sich die Volleyballer mit Spielbeginn 20.10 Uhr statt der geplanten 19 Uhr ab. „Die Alternative wäre wohl eine erneute Ansetzung mit erneuter Anreise gewesen; das wollte von uns keiner“, sagte der VG-Libero. Belohnt haben sich für diese Flexibilität letztlich die Gäste aus Halstenbek und Pinneberg. Im ersten Durchgang lag das Klieme-Team ständig vorn. „Im zweiten Satz mussten wir uns nach 0:3 erstmal reinkämpfen, danach war es aber auch wieder ganz souverän“, sagte Rieck.

VG „HaPi“ spielt zweieinhalb Sätze lang ohne Auswechslung

Weil es so gut lief – Klieme nahm keine Auszeit – hatten die Gäste in den ersten Durchgängen auf Wechsel verzichtet und mit Nils Sievers, Rasmus Böhme, Lars Lydorf, Tom Wollesen, Markus Friebe und Malte Maßmann durchgespielt. „Im Schlusssatz sind dann mit Gilles Wulf-Balosch als Zuspieler und Carlos Oliveira Santos unsere letzten verfügbaren Spieler bis zum Schluss reingekommen.“

So entspannt der zweite Saisonerfolg verlief, so groß nun das Kopfzerbrechen, wie mit der Personalie Lydorf verfahren wird. „Sein Festspielen schon jetzt wollen wir eigentlich vermeiden, zumal wir auch Einsätze unseres ehemaligen Mitspielers André Kulisch planen“, erläutert Rieck die Problematik, „dann ist aber jetzt am Sonnabend unser Heimspiel gegen den TSV Spandau eine Partie, für die wir uns etwas ausrechnen. Wir werden uns diese Tage beraten.“