Pinneberg/Halstenbek. Die neu formierte Drittliga-Mannschaft der VG Halstenbek-Pinneberg schlägt im Kellerduell der 3. Liga Nord den VfK Südwest Berlin mit 3:0.
Das erste Erfolgserlebnis wurde ausgiebig gefeiert. Die Drittliga-Volleyballer der im Sommer neu gegründeten VG Halstenbek-Pinneberg hat nach drei verlorenen Partien nicht nur einen ersten Satz in dieser Saison gewonnen, sondern gleich mit 3:0 (27:25, 29:27, 25:20) im Heimspiel gegen den VfK Südwest Berlin. Es waren die ersten drei Punkte der Clubgeschichte. Zuvor gab es drei 0:3-Niederlagen. Das Team besteht aus ein paar erfahrenen Akteuren, dazu gibt es noch recht unerfahrene Jugendspieler wie etwa Rasmus Böhme (16).
Diese waren aus Jugendschutzgründen bei der nächtlichen Party-Tour auf dem Hamburger Kiez dann auch nicht mehr dabei, als der erste Saisonsieg der Volleyball-Gemeinschaft mit einem geselligen Abend ausgeläutet wurde. Auf dem Feld hatten aber alle Spieler ihren Anteil am Sieg des bisherigen Schlusslichtes. „Das ist schon sehr genial und die Freude war bei uns allen sehr groß“, sagte Trainer Sven Klieme. Man habe nun gemerkt, dass sich der Aufwand und Leidenschaft auch lohnt. Vorläufig ist die VG nach dem Sieg gegen einen direkten Abstiegskonkurrenten vom zehnten Tabellenrang auf den Siebten geklettert.
Diagonalangreifer Sievers kann wieder mitwirken
Diagonal-Angreifer Florian Sievers konnte nach langwierigen Schulterproblemen wieder mitwirken, dies hatte Klieme eine weitere Option gegeben, auch wenn Sievers zunächst zuschaute. Im ersten Satz blieb das Klieme-Team meist mit zwei, drei Punkten in Führung. Weil sich technische Fehler und missglückte Annahmen häuften, wechselte der VG-Trainer Sievers ein und brachte Zuspieler Carlos Santos auf der Annahme-Position. Dort hatte der später zum wertvollsten Spieler gewählte 18 Jahre alte Nils Sievers – nicht verwandt mit seinem Teamkollegen – zuvor kleinere Wackler gezeigt.
„Carlos hat echt Stabilität reingebracht und einen super Job gemacht“, lobte Klieme den Brasilianer. Der Gastgeber blieb ruhig, wehrte einen Satzball der Berliner ab und setzte sich knapp durch. Schon da stieg mit der Freude über den ersten Etappensieg parallel das Selbstbewusstsein. Im zweiten Satz setzte sich „HaPi“ auf bis zu vier Punkte ab und agierte druckvoll im Aufschlag. „Wir hatten gefühlte vier Mal die Chance, den Satz zu gewinnen und haben die Gelegenheit jeweils vergeben“, sagte Klieme. Letzlich war Malte Maßmann mit einem Lob über den Block hinweg zum zweiten Satzgewinn erfolgreich – damit hatte die VG den lang ersehnten ersten Saisonpunkt bereits sicher.
„Und dann haben wir weiter Gas gegeben“, sagte der 48 Jahre alte Trainer. Diesmal gelang dem Gastgeber ein glatter Satzgewinn. Nun geht es für das Team an diesem Sonnabend beim Tabellenvorletzten TSV Spandau weiter. Derzeit trennen den Tabellenfünften TKC Wriezen und den Neunten Spandau lediglich fünf Punkte.
Auch weiterhin ist die Personaldecke bei der VG Halstenbek-Pinneberg dünn, zumal Mittelblocker Markus Friebe aus beruflichen Gründen fehlt. „Also wird ein Ungelernter auf dieser Position spielen müssen“, so Klieme. Seine Spieler lernen ja ohnehin schon mit jedem Einsatz – nicht nur an Erfahrung – dazu.