Pinneberg. In der gut gefüllten THS-Halle geht es auch am zweiten Turniertag des Bert-Meyer-Cups emotional zu. Kreisligist Cosmos Wedel überrascht positiv
„Ich schwöre, dass ich dir gleich eine klatsche.“ Schiedsrichter Patrick Brandt (19, SSV Rantzau) gibt preis, was ihm Burak Tuncer (TBS Pinneberg) im Gruppenspiel gegen den SC Pinneberg (1:1) an den Kopf warf. Einen Rempler gab’s obendrauf, als der Unparteiische die Rote Karte zückte. Später, als sich beide Männer im Umkleidetrakt aussprachen, akzeptierte Brandt souverän die Entschuldigung des unbeherrschten Spielers. Ob sich dessen Reue strafmildernd auswirkt? Tuncer ist beim Sportgericht kein Unbekannter.
„Eisern Union. Eisern Union.“ Auf der erneut gut besuchten Tribüne der THS-Halle sangen sich die Fans von Union Tornesch für den dritten Turniertag beim 11. Bert-Meyer-Cup des VfL Pinneberg warm. Diese Sprechchöre wurden allerdings den Leistungen des Heidgrabener SV (Fußball-Bezirksliga) und des SC Cosmos Wedel (Kreisliga) im Finale der zweiten Qualifikation nicht gerecht.
Nach Toren von Lukas Westphal (1:0), Cornelius Carstensen (2:2) und Lennart Schulz (3:2) wähnten sich die Cosmonauten schon als Überraschungserster. Dennis Lebedinski drehte den Rückstand mit zwei Toren in einen 4:3-Erfolg des „kleinen HSV“, wobei er sich den entscheidenden Einschlag bis vier Sekunden vor der Schlusssirene aufsparte. Freudestrahlend nahm Innenverteidiger Fabian Doell den Pokal entgegen, Turnierleiter Roland Lange lobte auch die enttäuschten Wedeler. „Für mich sind sie ebenfalls Sieger. Weil sie ganz einfach hervorragend gespielt haben.“
TBS – längst mit nur noch sieben statt acht Akteuren unterwegs – merkte die Spielfreude des Außenseiters beim 1:2 im Halbfinale. Freddy Verter, Schütze des 2:0, tippte sich an die Stirn. „Ein Kopfballtor, ich glaubs ja nicht.“ Im anderen Halbfinale hatten die Heidgrabener den FC Roland Wedel nach einem 0:2-Rückstand (Ömer Bozuyla, Okan Özütemiz) noch 3:2 bezwungen (Christoph Ketelhohn, Martin Schwabe, Tobias Brandt). Im Penaltyschießen um den dritten Rang bewies TBS-Keeper Safouhat Gabsi Nerven aus Stahl, als er zunächst beim Schuss von Felix Mühlich ein halbes Eigentor fabrizierte, sofort danach aber das 4:3 erzielte. Der FC Roland gewann trotzdem 5:4. Für den TuS Appen, Sieger der ersten Qualifikation, war das 2:0 im Gruppenspiel über TBS zu wenig, erneut ins Rampenlicht zu treten.