Wedel. Zweitliga-Team fährt gegen Dresden Titans den zweiten Sieg in Folge ein. Die Gäste spielen unter der Regie von Ex-Rister Fabian Strauß.
Im Vorfeld der Basketball-Partie zwischen dem SC Rist und den Dresden Titans hatte man mit nur zwei Rückkehrern gerechnet. Fabian Strauß zählt seit dieser Saison zum Trainerteam der Pro B-Mannschaft, Lennard Larysz ist Spieler dort. Auf dem Spielberichtsbogen tauchte aber auch der erst am 12. Dezember verpflichtete Marc Nagora auf, der in der Serie 2011/12 zwölfmal für die Wedeler in dieser Spielklasse auflief.
Beim 88:79-Erfolg des SC Rist stand der 26 Jahre alte Co-Trainer Strauß hauptverantwortlich an der Seitenlinie, weil Headcoach Christian Steinberg noch bis Jahresende krankgeschrieben ist. Er sah eine zunächst gut aufgelegte Gastmannschaft, die sich zur Halbzeit einen kleinen Vorteil von 39:33 herausspielen konnte. „Es war eine gute erste Hälfte von uns. Dann kam ein schlechtes drittes Viertel, in dem wir phasenweise nicht als Team gespielt haben. Das hat uns den Sieg gekostet“, sagte der Dresdner Interimscoach, die damit auswärts auch nach dem sechsten Versuch punktlos bleiben.
55 Rist-Punkte in 20 Spielminuten sorgten für den wichtigen Heimsieg im Duell der Tabellennachbarn und für ein wenig Genugtuung nach der herben 68:95-Auswärtsniederlage im Osten Mitte November. Nach einer Schwächeperiode scheint sich das junge Team von Trainer Benka Barloschky – nach vier Niederlagen in Folge nun seit zwei Partien ungeschlagen – wieder stabilisiert zu haben.
Anders als in Düsseldorf, als die Wedeler dem Gegner zu Beginn dominierten und zur Halbzeit schon 44:22 führten – gestaltete sich der Wedeler Auftakt diesmal etwas holprig. Erst nach rund zweieinhalb Minuten traf der Rister Alexander Angerer erstmals für sein Team. „Wir haben eine Zeit lang gebraucht, um uns zurechtzufinden“, sagte Rist-Coach Barloschky. Strauß stellte den Wedeler Angriffsbemühungen erfolgreich eine Zonenverteidigung entgegen.
Unter anderem drückte sich dies in der Wedeler Dreierquote (lediglich 19 Prozent bei Halbzeit) aus – und auch im Zwischenergebnis: Dresden setzte sich im zweiten Abschnitt auf 32:17 ab.
Die Wedeler verkürzten aber wieder, 1:14 Minuten vor Ende des zweiten Abschnitts war das Team bis auf fünf Punkte herangerückt. Im Anschluss an den Seitenwechsel war es insbesondere Wedels US-Amerikaner Jalen Ross vorbehalten, die Führung der Sachsen weiter zu verringern. Nach zwei erfolgreichen Freiwürfen von Justus Hollatz stand es 47:48.
Rund vier Minuten vor dem Ende des dritten Viertels war das Spiel für Aurimas Adomaitis nach seinem zweiten technischen Foul beendet. Nach dem Ausscheiden des Litauers schlug die Stunde des 22 Jahre alten Nachwuchscenters Yngve Jentz: „Er ist super in die Bresche gesprungen, hat wahnsinnig physisch gespielt und war ein ganz, ganz großer Teil des Erfolgs“, lobte Barloschky.
Es ging weiter bergauf: Den Ausgleich zum 50:50 besorgte Angerer per Dunking, ehe Osaro Jürgen Rich die erste Wedeler Führung der Partie erzielte.
In der Offensive lief es nun bedeutend runder, Ross hatte seinen Anteil daran: „Jalen hat aufgedreht, ist heiß gelaufen“, so der Wedeler Trainer, der in der Halbzeit unter anderem anordnete, die Systeme für Mann-Mann-Verteidigung auch gegen die Zone anzuwenden. „Und die zweite Seite der Medaille ist dann einfach auch Würfe zu treffen“, betonte er. Das taten seine Jungs nun häufiger und mit besserer Quote.
„Das dritte Viertel war vor allem auch defensiv von uns sehr gut. So konnten wir da Kontrolle über das Spiel bekommen“, sagte Barloschky angesichts der lediglich 13 Dresdner Punkte, die sein Team in dieser Phase zuließ. Das Offensivtempo wurde bis zum Ende kaum gedrosselt; Dresden konnte Wedel, das diesmal auf Jammal Schmedes (Nackenverletzung beim Krafttraining) verzichten musste, nicht mehr am Heimsieg hindern.
An diesem Sonnabend folgt das traditionelle Basketball-Fest Merry Ristmas in der Steinberghalle. Im Foyer gibt es weihnachtliche Spezialitäten wie etwa Waffeln oder Glühwein. Das Pro B-Team empfängt um 19 Uhr die VfL SparkassenStars Bochum. Es gibt ein erneutes Wiedersehen mit alten Wedeler bekannten. Ex-Coach Felix Banobre kommt mit den Spielern Mario Blessing, Lars Kamp und Marius Behr.
Viertelergebnisse: 15:23, 18:16, 28:13, 27:27
SC Rist (Punkte): Justus Hollatz (19), Osaro Jürgen Rich, Jalen Ross (je 16), Alexander Angerer (12), Yngve Jentz (8), Aurimas Adomaitis (6), Emil Marshall (5), Linus Hoffmann, Moritz Kröger, Leif Möller (je 2).