Wedel. Team mit achtem Erfolg in der 1. Regionalliga Nord. 87:39 gegen SC Alstertal-Langenhorn. Mittelfristig ist Zweitliga-Aufstieg geplant.
Mittelfristig möchten die Basketballerinnen des SC Rist ihre Spiele in der 2. Frauen-Bundesliga absolvieren. Das hat Cheftrainer Olli Böttcher in der Vergangenheit schon öffentlich auf seinen Wunschzettel geschrieben. Eventuell müssen sich die Verantwortlichen des Vereins bereits für das kommende Jahr mit dem Gedanken befassen, ob die finanziellen Rahmenbedingungen bereits geschaffen werden könnten.
In der 1. Regionalliga sind die Wedelerinnen mit acht Siegen aus neun Spielen Tabellenzweiter – lediglich am ersten Spieltag hatte das Team von Böttcher und Co-Trainerin Gundula Laabs gegen den noch ungeschlagenen Spitzenreiter ASC Göttingen (50:58) verloren.
„Wir wollen uns kontinuierlich weiterentwickeln, vielleicht geht noch ein bisschen mehr“, sagt Böttcher. Denn im Saisonverlauf hatte sein Team immer wieder mit Personalproblemen zu kämpfen, die sich erst in den vergangenen Wochen entspannt haben – im Rückspiel am 11. Januar in der Steinberghalle kann das Trainer-Duo voraussichtlich in Bestbesetzung antreten und die Tabellenspitze der 1. Regionalliga erobern.
Zuletzt fertigte der SC Rist den Lokalrivalen SC Alstertal-Langenhorn überdeutlich mit 87:39 (44:20) ab.
„Die Mädchen haben in Hinblick auf das Spiel sehr gut gearbeitet und waren sehr fokussiert“, sagte der 51 Jahre alte Coach. Eines der Wedeler Erfolgsrezepte – die Defense – ist zwar längst in der Liga bekannt, hat aber nichts von seiner Wirkungskraft eingebüßt. Olli Böttcher: „Sie haben ein tolles Spiel gezeigt und in der Verteidigung unheimlich stark gearbeitet. Die Gegner müssen sich jeden Punkt gegen uns hart erarbeiten.“
Zwischen ihm und der Ex-Nationalspielerin Gundula Laabs gibt es eine klare Trennung: Während sie sich um die offensiven Systeme kümmert, feilt Böttcher an der Verteidigungs-Strategie. „Ich bin ein Verfechter der harten Mann-gegen-Mann-Deckung, dazu kommen eine Zonenpresse oder auch mal eine Zonenverteidigung. Wir wechseln da viel“, sagt der Rist-Coach.
Nur 42,2 Punkte sind es im Schnitt, die dem Gegner überlassen werden – Liga-Bestwert. Mit dieser Ausbeute ist es für jeden Gegner schwer, ein Basketball-Spiel zu gewinnen. 41 waren es beim Auswärtssieg in Neukölln, 38 schaffte Königs Wusterhausen, die BG Zehlendorf schenkte dem SC Rist 51 Punkte ein.
564 erzielte Wedeler Zähler sind dagegen „nur“ Platz drei im Liga-Vergleich. Mit 87 Punkten in der letzten Partie im Angriff wurde das Ziel „ganz klar zu zeigen, wer die Nummer eins in Hamburg ist“, deutlich erfüllt. Am Brett war Centerspielerin Jessica Höötmann, mit 23 Punkten Topscorerin, nicht zu stoppen. Leonie Rosemeyer kam auf 17 Punkte, gleich vier Dreier fanden den Weg in den Korb. Auch Geneviève Wedemeyer brachte neben 16 Punkten auch viel Energie und Athletik ein.
In Wedel wird im Mädchen-Nachwuchsbereich gut gearbeitet. Im aktuellen Damen-Kader stehen viele im eigenen Verein ausgebildete Spielerinnen wie etwa die Schmalisch-Geschwister Matilda, Emma und Karlotta sowie Greta Dworzack und Linn Jürgensen. Und der nächste Schwung an Talenten, die auch im Erwachsenenbereich des SC Rist durchstarten möchten, steht schon bereit. „In der W14 von Gundula Laabs sind viele interessante Spielerinnen dabei. Das Team ist ist bei der Deutschen Meisterschaft im Mai auf Platz vier gelandet. Oder auch in der W16 von Marc Köpp gibt es viele Talente“, blickt Böttcher optimistisch in die Zukunft.
Neben dem Nachwuchs gibt es erfahrene Spielerinnen wie Höötmann, Laura Rahn oder Ida Hüners, die mit Tipps helfen können. Rosemeyer ist U20-Nationalspielerin.
Bis zum 19. Dezember bleiben die Wedelerinnen im Trainingsbetrieb, geplant sind vor dem Weihnachtsfest auch noch gemeinsame Aktivitäten. Aber noch vor dem Jahreswechsel bitten Böttcher und Laabs wieder in die Halle, am 30. Dezember beginnt die Vorbereitung für den Angriff auf die Tabellenspitze.
Viertel-Ergebnisse: 19:8, 25:12, 11:8, 22:11.
SC Rist (Punkte): Jessica Höötmann (23), Leonie Rosemeyer (17), Geneviève Wedemeyer (16), Luisa Garsoffky-Strey (9), Lena Goerke (8), Anna Suckstorff (6), Matilda Schmalisch (4), Linn Jürgensen, Chloe Souga (je 2).