Wedel. Zweitliga-Mannschaft von Joshua Lübken gewinnt mit 67:59 gegen Lok Bernau. Der 19-Jährige war fünf Jahre für das „Farmteam“ der Berliner aktiv

Nach dem Spiel herzte Joshua Lübken (19) gleich mehrfach seine Gegenspieler. Die vergangenen fünf Jahre hatte der Zweitliga-Basketballer (Pro B) des SC Rist Wedel schließlich im Nachwuchs des renommierten Traditionsvereins Alba Berlin verbracht.

Nun gewann er mit den neuen Teamkameraden das Duell gegen seinen Ex-Club Lok Bernau, der mit den Berlinern kooperiert, mit 67:59 (42:30). „Es hat sich schon so ein bisschen komisch angefühlt, auf der anderen Seite zu stehen. Mit so 80 Prozent des Teams habe ich früher zusammengespielt. Aber natürlich ist es ein schönes Gefühl, gewonnen zu haben“, sagte der 19 Jahre alte Wedeler, der im Sommer zum
SC Rist gewechselt war.

Joshua Lübken (19) hat fünf Jahre lang beim Kooperationspartner von Weltklasse-Club Alba Berlin gespielt.
Joshua Lübken (19) hat fünf Jahre lang beim Kooperationspartner von Weltklasse-Club Alba Berlin gespielt. © Ulrich Stückler

Und der 2,11 Meter große und 98 Kilo schwere Power Forward ist ein zweites Mal ehrlich: „Im Sommer wäre es für mich in Berlin nicht weitergegangen.“ Die Hamburg Towers (1. Bundesliga) waren interessiert, Lübken schaute sich seine neue Heimat an und war vom Programm begeistert – und möchte beim Kooperationspartner in Wedel sich das Rüstzeug für eine mögliche Erstliga-Karriere holen.

Lübken stand gegen Bernau 9:25 Minuten auf dem Feld, erzielte zwei Punkte und holte einen Rebound. „Ich habe mich sehr für Joshua gefreut, der letzte Woche in Itzehoe nicht gespielt hat. Er hatte eine sehr gute Trainingswoche und hat gut gespielt“, sagte Rist-Coach Benka Barloschky, der mit dem etwas verunsicherten Lübken nach dem Sieg in Itzehoe das Gespräch gesucht hatte.

Noch ist es aber ein langer Weg für Lübken, ein absoluter Leistungsträger zu werden. Diesmal überzeugten die Wedeler im Kollektiv und distanzierten den Gegner nach einer lange ausgeglichenen Partie bereits zur Halbzeit auf zwölf Punkte. „Ich glaube, wir sehen immer dann gut aus, wenn wir ein bisschen schneller spielen können. Unsere Guards sind sehr schwer zu verteidigen, wenn sie erst mal Geschwindigkeit aufgenommen haben“, sagte der Rist-Trainer.

Anschließend führte der SC Rist bereits mit 17 Zählern, aber am Ende wurde es doch noch einmal spannend. Eine Minute und 23 Sekunden vor Schluss betrug der Vorsprung nur vier Punkte. „Bernau hat es in der zweiten Halbzeit einfach besser gemacht“, meinte Barloschky. Die Wedeler agierten bisweilen fahrig und zu nervös. Zehnmal gaben die Rister nach der Halbzeit das Spielgerät her, vorher war dies nur dreimal passiert. „Ich glaube, das größte Problem in Anführungszeichen war, dass wir zu kritisch mit uns selber waren“, sagte Barloschky.

In Halbzeit zwei waren die Wedeler ein wenig doch wieder in alte Muster verfallen. „In den letzten Wochen haben wir viel daran gearbeitet, mit Fehlern richtig umzugehen und positiv zu bleiben. Diesmal war das nach der Pause ein kleiner Rückschritt. Das hat mich gewundert. Wären wir da positiv geblieben, wäre es gewiss nicht noch mal so eng geworden“, sagte der 31 Jahre alte Headcoach der Rister.

Doch die Wedeler fingen sich wieder und insbesondere die erfahreneren Aurimas Adomaitis und Alexander Angerer waren daran beteiligt, dass die Punkte des vierten Saisonsiegs in Wedel blieben. Für den Tabellenvierten SC Rist geht es an diesem Sonntag auswärts gegen die BSW Sixers.

Viertelergebnisse: 17:14, 25:16, 12:15, 13:14.
SC Rist (Punkte):
Alexander Angerer (15), Jammal Schmedes, Aurimas Adomaitis (je 11), Jalen Ross (9). Osaro Jürgen Rich, Justus Hollatz (je 7), Emil Marshall (5), Joshua Lübken (2).