Tornesch. Oberligafußballer aus Tornesch verlieren zur Pause ihren verletzten Keeper Norman Baese. Verteidiger Tiedemann übernimmt im Tor und hält das 2:2

„Überragend.“ Trainer Thorben Reibe schwärmte von Fabian Tiedemann, der in der 73. Minute mit einer tollen Fußabwehr den Siegtreffer des SV Curslack-Neuengamme verhindert hatte. Beim Nachschuss stand Dennis Beckmann kurz vor der eigenen Torlinie goldrichtig. Der zweite Nachschuss landete im Toraus. Die Oberliga-Fußballer des Union Tornesch haben vom Gastspiel an der Dove-Elbe einen wichtigen Punkt mitgebracht – 2:2 (1:2).

Nein, eine erweiterte Torwart-Vergangenheit habe er nicht, erzählte Tiedemann nach dem Abpfiff. „Nur im Training stelle ich mich gelegentlich zwischen die Pfosten, wenn sonst keiner zur Verfügung steht.“ Not am (Schluss)-Mann herrschte in Curslack, nachdem sich Keeper Norman Baese kurz vor dem Seitenwechsel am Kopf verletzt hatte. Verdacht auf Gehirnerschütterung.

Nach der Pause schlüpft Linksverteidiger Fabian Tiedemann in den Torwartpulli

Baese hielt noch bis zum Pausenpfiff durch. Dann schlüpfte Linksverteidiger Tiedemann in Baeses grünen Pullover und die schwarze Trainingshose. Grund für Tiedemanns ungewöhnlichen Ausflug zwischen die Pfosten: Zweitkeeper Björn Schramm muss nach einem operativen Eingriff pausieren; der für Notfälle eingeplante Tim Brüggemann, in Curslack Tribünengast, hat Trainingsrückstand.

Tiedemann blieb ohne Gegentor, weil er nicht nur die Curslacker Riesenchance vereitelte, sondern anschließend auch noch eine Flankenball von Moritz Kühn souverän herunter pflückte und den Ball bei einem Flachschuss unter sich begrub. Diesen Job hätte auch Baese nicht besser erledigen können.

Erinnerungen wurden wach an den 28. April auf dem Kunstrasen des USC Paloma, als Tiedemann um Landesliga-Punkte für die letzten 20 Minuten anstelle von Tim Brüggemann (Rote Karte) mitgewirkt hatte. Auch die Barmbeker hatten es nicht geschafft, Tiedemann zu bezwingen. Wie am Sonnabend war die Partie seinerzeit 2:2 geendet. Reibe nahm den Torhüter-Notnagel am Mittelkreis mit einem besonders innigen Handschlag in Empfang. „Mein Wunschresultat war es zwar nicht, aber wegen der Begleitumstände ein Unentschieden der erfreulichen Sorte“, sagte der Tornescher Coach.

FCU-Torschütze Björn Dohrn verlässt früh mit Adduktorenzerrung das Spiel

Schon nach einer halben Stunde hatte er einen Wechsel, der ihm nicht behagte, vornehmen müssen. Da war das Spiel für Björn Dohrn aufgrund einer Zerrung im Adduktorenbereich frühzeitig vorbei gewesen. Vorher hatte der Vorzeige-Stürmer nach einem Zuspiel von Jan Eggers das 1:0 erzielt.

Nur eine Minute später sorgte er mit seinem Abspiel zu Knottnerus dafür, dass der Torschrei den Torneschern erneut auf die Lippen kroch. Knottnerus kollidierte mit dem Curslacker Torwart Gianluca Babuschkin. Der Ball rollte am Tor vorbei. Elfmeter? Unter dem Dach der schicken, aber zugigen Tribüne diskutierten die Fans, ob Babuschkin den Tornescher möglicherweise regelwidrig zu Fall gebracht hatte.

Auf der anderen Seite bekam Union Marco Schubring nicht in den Griff. Der Curslacker Torjäger drehte die Partie mit seinen Saisontreffern 20 und 21 bis zur 26. Minute. Dabei blieb es aber nicht – weil Fabian Knottnerus hinten links nicht schwächer als Tiedemann spielte und auch der für Baese eingewechselte Dennis Beckmann vorne links die Bewacher zu beschäftigen wusste. Die klare Anweisung, sich bei entsprechender Absicherung in die Offensive einzuschalten, wurde von Kjell Ellerbrock befolgt. Das zahlte sich in der 56. Minute aus, als der Innenverteidiger mit einem sehenswerten Schuss von der Strafraumgrenze in die rechte Ecke das 2:2 erzielte.

Curslacks Schlussspurt gingen zwei Tornescher Großchancen voraus. In der 67. Minute wurde Jan Eggers beim Zuspiel des kämpferisch starken Christian Kulicke im letzten Moment gestört. Den anschließenden Eggers-Eckball köpfte Tim Moritz über das Tor. Da fehlte die Abstimmung mit Lennart Dora zwei Schritte neben ihm, dem der Eckball wohl perfekt auf den Kopf gefallen wäre.