Tornesch. Oberligist aus Bönningstedt rückt durch 2:1-Sieg bei Union Tornesch auf Rang 14 vor. Gastgeber kämpfen mit erheblichen Personalsorgen

„Von Union Tornesch können wir noch etwas lernen.“ Hendrik Rühmann sagte das in seiner Eigenschaft als Trainer der A-Junioren des SV Rugenbergen, die einen Test beim Tornescher Nachwuchs mit 2:6 verloren haben. Und trotzdem blickte der SVR-Sechser auf einen erfreulichen Nachmittag im Torneum zurück. Vor den Jugendlichen traten nämlich die Herren in Aktion. Und da war es umgekehrt. Die Bönningstedter Oberliga-Fußballer haben Aufsteiger FC Union die erste Niederlage im siebten Heimspiel zugefügt.

Beim 2:1 (1:0) schoss Rühmann das vorentscheidende 2:0. Seinem Treffer ging ein misslungener Befreiungsschlag von Tim Moritz voraus. Dann hatte Rühmann auch noch Glück, dass Keeper Björn Schramm wegrutschte. Moritz hingegen ärgerte sich über einen „gebrauchten“ Tag. In der neunten Minute hatte er schon mit einem Stockfehler das 1:0 der Gäste von Kilian Utcke verschuldet.

SVR-Trainer Andjelko Ivanko blieb noch ein bisschen, um zu beobachten, was denn Rühmann mit seinen 16 bis 18 Jahre alten Schützlingen erarbeitete. Die anderen machten sich über den Kasten Bier her, den der Clubvorsitzende Andreas Lätsch in die Kabine stellte. Das war schon mal ein Vorgeschmack auf den Mannschaftsabend des SV Rugenbergen am kommenden Freitag. Am darauffolgenden Sonntag gegen den punktgleichen SV Curslack-Neuengamme winkt dann die Möglichkeit, sich ein kleines Stück von der Gefahrenzone abzusetzen.

Personalnot: Union setzt A-Junior Morris von Winckelmann erstmals ein

Die Tornescher haben bislang viel mehr Punkte (16) als erwartet geholt. Gegen die Bönningstedter aber zollten sie ihren personellen Problemen Tribut. Union-Coach Thorben Reibe bot notgedrungen Akteure auf, die nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte waren. In der letzten halben Stunde gab sogar Morris von Winckelmann (A-Junioren) sein Herren-Debüt.

Hoffnung, den Heimnimbus zu wahren, keimte in der 80. Minute auf. Da verwertete Lennart Dora einen Eckball von Fabian Knottnerus per Kopf zum 1:2. „Insgesamt fehlten uns aber der Biss und die Durchschlagskraft“, räumte Reibe ein. Torjäger Björn Dohrn holte sich zwar ein Lob von Andjelko Ivanko ab. „Er hat uns vor Probleme gestellt. Es war zu sehen, dass er ein guter Stürmer ist.“ Sven Worthmann sowie Jan Schrage, der verletzungsbedingt zweimal pausiert hatte, bekämpften Dohrn jedoch wirkungsvoll. Am Ende war es für Thorben Reibe „eine gerechtfertigte Niederlage“, wobei der Union-Coach auch mit der Wahl des Schuhwerks mancher seiner Spieler auf dem feuchten Rasen haderte. „In der ersten Viertelstunde sind wir mehr zu Boden gerutscht als alles andere. Das war eine Katastrophe.“

Angesichts des unangenehmen Restprogramms im weiteren Verlauf der Hinrunde (Meiendorfer SV, TuS Dassendorf, Teutonia 05, Barmbek-Uhlenhorst) werde es für sein Team nicht leicht werden, auf die angepeilten 20 Zähler zur Halbzeit zu kommen.