Wedel. Leif Möller debütiert mit 16 Jahren für die Gastgeber aus Wedel bei der 85:89-Niederlage der Zweitliga-Basketballer gegen Stahnsdorf.

„Es war ein tolles Gefühl und ich war auch ein bisschen aufgeregt. Ich bin natürlich stolz darauf und dankbar für die Minuten, die ich gekriegt habe“, sagte Leif Möller. Fast neun Minuten stand das 16 Jahre alte Wedeler Basketball-Talent bei seinem Pro B-Debüt für den SC Rist in der Steinberghalle
auf dem Feld. Für einen Sieg sollte es allerdings nicht reichen – der SC Rist unterlag dem Tabellenschlusslicht TKS 49ers (RSV Eintracht Stahnsdorf) mit 85:89 (40:48).

„Von meiner Leistung bin ich aber trotzdem eher enttäuscht, denn ich denke, dass ich in der Pro B schon mitspielen kann“, so der 1,95 Meter große Möller, der schon etwas Lehrgeld bezahlen musste. Drei Würfe nahm er – keiner war erfolgreich. Der letzte Sprungwurf wurde von Stahnsdorfs bestem Spieler,
Mubarak Salami (29 Punkte), abgeblockt.

Im Sommer verpasste Möller nur aufgrund einer Verletzung (Ödem an der Wirbelsäule) die U16-EM mit der deutschen Nationalmannschaft. „Der Einsatz war eine Belohnung für Leifs akribische Arbeit, von seiner Verletzung zurückzukommen. Das ist für so einen jungen Spieler auch nicht selbstverständlich. Leif hat sich da durchgekämpft und herausgearbeitet. Er hat in der NBBL und auch bei uns im Training gute Leistungen gezeigt. Dafür wollte ich ihn belohnen“, sagte Rist-Coach Benka Barloschky, wohlwissend, „dass es ziemlich kaltes Wasser, in das er gesprungen ist.“

Möller war aber bei weitem nicht der einzige Wedeler, der unter seinen Möglichkeiten blieb. Kein einziges Mal war der SC Rist in Führung – und musste konstant einem Rückstand hinterherlaufen. „Für mich ist der Start des Spiels ganz entscheidend gewesen. Wir sind rausgekommen mit nicht genügend Intensität und nicht genügend Energie. Viele Dinge, die wir uns vorgenommen haben, haben wir nicht umgesetzt. Dadurch haben wir Stahnsdorf und insbesondere Mubarak Salami leicht ins Spiel kommen lassen“, sagte Rist-Trainer Benka Barloschky. Der ehemalige Hamburger Salami traf nahezu nach Belieben, kein Verteidigungskonzept griff. Mit ihren häufig wechselnden Verteidigungsformen ließen die Gäste die Wedeler vor allem in der ersten Halbzeit nie einen Rhythmus finden.

Der Rückstand von drei Punkten nach den ersten zehn Minuten wuchs auf acht Zähler bis zur Halbzeit an. „Wir haben eigentlich zu keinem Zeitpunkt defensiv so richtig Zugriff gefunden“, sagte Barloschky. Offensiv lief es dafür: Jalen Ross traf drei Minuten und 18 Sekunden vor dem Ende einen Dreier zum 79:83, Aurimas Adomaitis und Alexander Angerer legten nach, ehe dann Jammal Schmedes 51 Sekunden vor dem Ende per Dreier auf 85:86 verkürzte.

Der Heimsieg für den vor dem Spieltag Tabellenvierten aus Wedel war wieder ganz nah. Nach einer Auszeit der Stahnsdorfer vergab Salami einen Korbleger, Rist-Topscorer Alexander Angerer (20 Punkte) sicherte den Rebound; Justus Hollatz vergab einen Korbleger.

Bei noch zehn Sekunden auf der Uhr musste Adomaitis foulen. Ein Freiwurf war drin (87:85). Ross holte den Rebound, ließ sich den Ball aber wieder abluchsen. Pharroh Gordon wurde dann gefoult – und verwandelte beide Freiwürfe zum Sieg.

Am kommenden Sonnabend ist der SC Rist beim Tabellenneunten Dresden Titans zu Gast.

Viertelergebnisse: 20:23, 20:25, 21:22, 24:19.

SC Rist (Punkte): Alexander Angerer (20), Jalen Ross (19), Justus Hollatz (17), Jammal Schmedes (9), Aurimas Adomaitis (8), Semjon Weilguny (3), Linus Hoffmann, Yngve Jentz, Emil Marshall (je 2).