Itzehoe/Wedel. SC Rist Wedel: Zweitliga-Mannschaft gewinnt beim Nachbarn Itzehoe Eagles. Drei Spieler erzielen insgesamt 65 Punkte für die Sieger.
Nach 40 intensiven Minuten in der Lehmwoldhalle stand der Hinrunden-Derbysieger fest. Die Zweitliga-Basketballer (Pro B Nord) des SC Rist Wedel haben sich mit 93:85 (45:47) bei den Itzehoe Eagles durchgesetzt. Einen großen Anteil am Sieg gegen den Rivalen hatte dabei ein stark aufspielendes Wedeler Trio aus dem US-Amerikaner Jalen Ross (27 Punkte), Aufbauspieler Justus Hollatz (24) und Shooting Guard Osaro Jürgen Rich (14). Somit gingen 65 der 93 Rist-Punkte auf das Konto der drei Akteure.
Für letzteren war es nach langer Verletzung am fünften Spieltag der erste Saisoneinsatz. Im Sommerurlaub in den USA war er beim Basketballspielen auf das linke Handgelenk gestürzt. Es folgten eine Not-Operation, weil die Blutzufuhr zu den Fingern gestört war, zusätzlich war das Gelenk ausgekugelt.
„Ich bin froh, dass Jürgen wieder da ist“, sagte Rist-Coach Benka Barloschky über den Rückkehrer, der auch stets als energiegeladener Verteidiger eine große Hilfe auf dem Feld ist. Rechtshänder Rich braucht nach seiner Reha, die im Juni begonnen hatte, noch etwas Zeit, um zu alter Leistungsstärke zu finden, konnte aber schon auf Anhieb seinen enormen Wert für die Mannschaft andeuten.
Mitte des Anfangsviertels wurde Rich von Barloschky erstmals aufs Feld geschickt und erzielte kurz darauf an der Freiwurflinie seine ersten Punkte. 26:25 führten die Gäste nach zehn Spielminuten. Auffällig dabei: Allein im ersten Abschnitt erzielten die Wedeler mit drei Dreiern so viele wie in den beiden vorangegangenen Spielen zusammen. Es ging auch bis zur Halbzeit weiterhin eng zu – wie schon so oft, wenn diese beiden Teams aufeinandertreffen.
Rist Wedels 12:0-Lauf wird von den Eagles direkt gekontert
Itzehoe erzielte die nächsten vier Punkte (51:45), der SC Rist konterte mit einem 12:0-Lauf. Doch die Eagles antworteten ihrerseits mit acht Punkten in Folge. Beim Stand von 62:66 aus Gästesicht nahm Barloschky dann eine Auszeit. Ross und Hollatz trafen in der Folge jeweils aus der Ferndistanz.
Erst im Laufe des Schlussabschnitts konnten sich die Wedeler einen entscheidenden Vorteil erarbeiten. Rich traf eine Minute und 41 Sekunden vor dem Ende per Dreier zum 84:77. „Im Schlussabschnitt sind meine Spieler auch erfolgreicher zum Korb gezogen und haben sich nicht nur auf erfolgreiche Distanzwürfe verlassen“, meinte Barloschky. Zudem war die Arbeit im Offensiv-Rebound gut.
US-Amerikaner Jalen Ross trifft alle seine Freiwürfe
Und Verlass war auch auf Rist-Topscorer Ross – er macht im Schnitt 18,2 Punkte pro Partie. „Jalen hat nach seinem Spiel in Münster, das nicht so gut war, ein deutliches Zeichen gesetzt. Elf von elf Freiwürfen zu treffen und vor allem die Freiwürfe am Ende reinzuwerfen, ist natürlich super“, sagte der Trainer und lobte auch Hollatz – unter anderem zehn Rebounds und sechs eroberte Bälle (Steals) – für dessen Allrounderqualitäten.
„Und Justus hat wirklich das Spiel an allen Enden dominiert. Steals, Rebounds, Punkte – er hat mit Selbstvertrauen geworfen und ein paar Dreier getroffen, was er auch für den Kopf braucht“, sagte Barloschky. Der war zuvor als Co-Trainer des kooperierenden Erstligisten Hamburg Towers in Frankfurt auf den Ex-Wedel-Coach Sebastian Gleim (2012-14) getroffen und bekam es in Itzehoe erneut mit einen ehemaligen Rist-Trainer (Pat Elzie, 2004) zu tun.
An diesem Sonntag treffen die Wedeler – mit drei Siegen und zwei Niederlagen Tabellensechster – in der Steinberghalle auf den Vierten Lok Bernau, der die gleiche Bilanz aufweist (17 Uhr). Die Pro B scheint auch in dieser Saison eine ausgesprochen ausgeglichene Liga zu sein. Den Ersten und Schlusslicht Oldenburg trennen bisher nur drei Siege.
Viertel-Ergebnisse: 25:26, 22:19, 20:23 und 18:25.
SC Rist Wedel (Punkte): Jalen Ross (27), Justus Hollatz (24), Osaro Jürgen Rich (14), Aurimas Adomaitis (9), Linus Hoffmann (7), Alexander Angerer (5), Jammal Schmedes (4), Moritz Kröger (2).