Wedel. Der Pro-B-Zweitligist führt bei WWU Münster mit zwölf Punkten Vorsprung. In der heißen Schlussphase reißt der Titelkandidat das Ruder herum
„Wir hatten uns eigentlich eine gute Situation herausgearbeitet und es leider am Ende dann nicht klarmachen können. Das ist natürlich superfrustrierend“, sagte Rist-Trainer Benka Barloschky kurz nach dem Spielende. Die Wedeler Pro B-Basketballer haben beim Titelkandidaten WWU Baskets Münster mit 68:69 (37:36) verloren.
Rist-Sportdirektor Christoph Roquette hatte im Vorfeld im Erfolgsfall von einer „faustdicken Überraschung“ gesprochen – um ein Haar wäre diese gelungen. Im dritten Viertel ließ der SC Rist fast acht Minuten keine Punkte des Gegners zu und erzielte in dieser Zeit 14 Zähler. Zwölf Punkte Vorsprung waren es 2:32 Minuten vor Ende dieses Abschnitts (51:39). Ins vierte Viertel gingen die Wedeler immerhin noch mit einer Acht-Punkte-Führung (54:46).
Doch die Münsteraner ließen sich nicht abschütteln und kamen wieder ran. „Im vierten Viertel haben wir nachgelassen, waren hier und da unaufmerksam. Wir hatten mehrere Chancen, das Spiel früher zu entscheiden“, meinte Barloschky. Der ehemalige Wedeler Helge Baues (2015/16) erzielte aus Wedeler Sicht das 54:50. Es folgte ein erfolgreicher Drei-Punkte-Wurf des Gegners, ehe Rist-Topscorer Jalen Ross – insgesamt 21 Punkte – per Dreier Entlastung brachte.
55 Sekunden vor Schluss hat Wedel mit 68:65 die Nase vorn
Fünf Minuten vor Schluss sorgte dann Münsters Albert del Hoyo dafür, dass der Gastgeber nach langer Zeit wieder in Führung ging. Barloschky nahm eine Auszeit. Ross, Jammal Schmedes und Alexander Angerer punkteten noch in den Schlussminuten für den SC Rist. 55 Sekunden vor dem Spielende führten die Wedeler 68:65. Malcom Delpeche traf für Münster und blockte anschließend in der Verteidigung Angerer beim Dunk-Versuch.
Bei vier verbleibenden Sekunden trat der Münsteraner dann an die Freiwurflinie und verwandelte beide Versuche. Der Dreier von Justus Hollatz ging daneben, Schmedes schnappte sich zwar den Rebound, konnte aber keinen kontrollierten Wurf mehr abfeuern. „Wenn das so enge Spiele sind, dann entscheidet auch immer ein bisschen Glück über Sieg und Niederlage. Manchmal fehlt uns hier und da etwas Abgezocktheit. Das sind manchmal Kleinigkeiten“, sagte der 31 Jahre alte Wedel-Coach.
Etwa, wie ein Block am besten umlaufen wird. Schon bald aber reifte die Erkenntnis, dennoch eine gute Leistung seines Teams gesehen zu haben: „Wir haben ganz viel von dem, was wir umsetzen wollten, richtig gemacht. Das war ein Riesenspiel für uns, auch um vieles zu lernen. Deswegen sind wir jetzt nicht nur negativ.“ Der Frust sei nun erst einmal groß, aber spätestens am heutigen Montag, wenn das Training beginne, seien alle bereit, wieder nach vorn zu schauen.
Am Sonntag kommt es dann für den SC Rist auswärts zum Nachbarschaftsderby. Gegen die Itzehoe Eagles geht es um 17 Uhr (Lehmwoldhalle) los. Nach zwei Siegen zum Saisonauftakt haben die Wedeler nun die beiden folgenden Partien verloren und sind Tabellenachter. Itzehoe ist mit ebenfalls vier Punkten Siebter.