Elmshorn. Nach zwölf Siegen in Serie unterliegt Spitzenreiter Elmshorn im Derby den Lübeck Cougars mit 28:45. Aufstieg in GFL 1 bleibt das Ziel.

Der Meister in Deutschlands zweithöchster Spielklasse heißt Elmshorn Fighting Pirates. Doch die Serie von zwölf gewonnenen Saisonpartien ist im Derby gegen die Lübeck Cougars gerissen. Vor gut 900 Zuschauern im Krückaustadion unterlagen die Elmshorner mit 28:45 (14:7, 0:7, 7:21, 7:10).

Im Vorfeld hatte Pirates-Headcoach Jörn Maier bereits angedeutet, dass der Wunsch nach einer perfekten Spielzeit ohne Niederlage möglicherweise doch eher in den Hintergrund rückt, um das ganz große Saisonziel Erstliga-Aufstieg durch eventuelle Verletzungen nicht zu gefährden. „Es ist immer ärgerlich, wenn man verliert, aber wir haben das schon bewusst in Kauf genommen und viel mit der zweiten Garde gespielt, damit wir den Startern mal eine Pause gönnen können. Wir müssen ja nicht unnötig ins
Risiko gehen“, sagte er. Auch die angeschlagenen Diego Sanchez (Oberschenkelzerrung), Robby Kendall (Sprunggelenk) wurden geschont.

Khairi Dickson, mit 28 Touchdowns wie im Vorjahr bester Punktesammler der Piraten und in diesem Jahr unter den Nominierten für Europas Top-Spieler, lief nur im ersten Quarter auf. Der
US-Amerikaner trug den Ball im zweiten Spielzug der Partie von der eigenen
46 Yards Linie in die Endzone zum 6:0 der Gastgeber – Kicker Sören Becker verwandelte den Extra-Punkt.

Die Berglöwen bissen aber direkt zum 7:7 zurück. Anstelle des etatmäßigen Quarterbacks Ryan Sample durfte sich der ehemalige französische Nationalspieler Paul Durand beweisen. „Er hat einen echt guten Job gemacht“, sagte Maier. Wide Receiver Julien Trekel – als junger Spieler derzeit ebenfalls noch eher in der zweiten Reihe – fing einen Durand Pass aus 26 Yards. Die Piraten führten nach dem Becker-Kick mit 14:7.

Erneut gelang den Lübeckern im zweiten Quarter der Ausgleich, der zugleich der Halbzeitstand war. Auch bis zum Ende der Partie konnte das Stammpersonal pausieren – beispielsweise Janne-Henrik Wilske (Linebacker), Clifford Laukens (Runningback), Till Weihrauch (Offense Line), Sören Becker als Defensive Back oder aber Tobias Tietjen (Defensive Line) durften mitmischen.

Zu Beginn des dritten Abschnitts gerieten die Piraten erstmals in Rückstand, wenig später musste die Defense dann den vierten Touchdown der Gäste hinnehmen (14:28). Lübeck war insgesamt gesehen deutlich ehrgeiziger in diesem Derby, in dem es eigentlich nur um die „goldene Ananas“ ging. Die Cougars sind einen Spieltag vor dem Ende der regulären Saison Nordstaffel-Zweiter.

„Lübeck hat mit seinen Top-Spielern eine gute Partie abgeliefert“, sagte Maier. Einmal keimte noch kurz Hoffnung auf. Durand warf den Ball von der eigenen 35-Yards-Line tief auf Receiver Julian Völling, der das Zuspiel einen Yard vor der Endzone fing. Runningback Stephen Yepmo – ebenfalls französischer Ex-Nationalspieler – hievte das „Ei“ über die Linie – Becker traf zum 21:28. Die Cougars konterten noch dreimal – zweimal per Touchdown, einmal per Fieldgoal (28:45). Dazwischen markierte Yepmo einen Touchdown zum 28:35.

„Vielleicht hat es auch ein Gutes, dass wir nicht mehr den Gedanken haben, weiterhin ungeschlagen zu bleiben“, sagte Maier. Am kommenden Sonnabend spielen die Piraten in Langenfeld.

Pirates (Punkte): Stephen Yepmo (12), Khari Dickson, Julien Trekel (je 6), Sören Becker (4).