Elmshorn. 54:23-Erfolg gegen Rostock: Die Elmshorn Fighting Pirates gewinnen auch das elfte Saisonspiel. Der Tabellenzweite Lübeck patzt in Solingen.
Die Zweitliga-Footballer der Elmshorn Fighting Pirates können auf ein rundum gelungenes
Wochenende zurückblicken: Der in zehn Partien unbesiegte Spitzenreiter der GFL2-Nordstaffel gewann vor 600 Zuschauern auch die elfte Partie dieser Saison – der designierte Zweitliga-Meister der Nordstaffel setzte sich mit 54:23
im Krückaustadion (Viertel-Ergebnisse: 19:2, 7:14, 14:7, 14:0) gegen die Rostock Griffins durch. Mit 22:0 Punkten bei noch drei ausbleibenden Partien sind die Piraten unangefochten Erster.
Zudem patzte der Tabellenzweite, die Lübeck Cougars. Sie verloren bei den Solingen Paladins (14:28) und haben schon drei Niederlagen (16:6 Punkte) auf dem Konto. Bei der derzeitigen Formstärke ist es äußerst unwahrscheinlich, dass die Piraten noch den Kurs Titelgewinn verlassen dürften und dreimal – darunter auch gegen Lübeck (1. September) – verlieren. Am kommenden Sonnabend spielt Elmshorn bei den Hamburg Huskies (16 Uhr, Stadion Hammer Park).
„Die überraschende Niederlage der Cougars in Solingen spielt uns natürlich in die Karten. Am Samstag in Hamburg können wir die Meisterschaft sichern“, bleibt Pirates-Headcoach Jörn Maier bei den Fakten, denn „die Euphorie über diese Möglichkeit wird uns sicher nicht in der Konzentration auf einen schweren Gegner behindern. Wir haben vor der Saison Ziele formuliert, an denen arbeiten wir ruhig und gewissenhaft weiter“, sagt der 48 Jahre alte Coach. Die Ziele sind: GFL2-Meisterschaft ohne Niederlage und der Aufstieg in die 1. Liga. Gegen den Tabellenletzten der GFL, die Düsseldorf Panther, müssen sich die Piraten dann in Hin- und Rückspiel durchsetzen.
Für Elmshorns Offensive-Line-Spieler Timo Winter lief es schon vor dem Spiel privat perfekt. Am Tag vor der Rostock-Partie heiratete er seine Juliana – trotzdem stand er dann pflichtbewusst auf dem Feld. Und die Frau feuerte das Team live vor Ort an. „Es stand niemals zur Debatte, dass ich nicht mitspiele. Schließlich wollte meine Frau das Spiel ja auch sehen“, sagte Winter nach einem Duell, in dem die Piraten sich eine
ungewohnte Schwächephase leisteten. Sie führten mit 26:2 und ließen den Gegner wieder auf 26:23 herankommen. „Man kann nicht immer alles perfekt machen“, so Maier, der diesen Umstand jedoch auch als „unnötig“ bezeichnete.
Im ersten Quarter täuschte Pirates-Quarterback Ryan Sample, der bei dieser Partie Besuch von seiner Mutter aus dem US-Bundesstaat Illinois erhielt, täuschte eine Ballübergabe an, warf dann aber den Football souverän etwa 30 Yards auf Wide Receiver Benjamin Mau, der mit dem Touchdown die ersten sechs Punkte für den Gastgeber markierte. Der anschließende Kick im Regen von Elmshorn ging schief, ein Rostocker nahm das Spielgerät auf und rannte in die Piraten-Endzone (6:2).
Danach fingen sich die Piraten wieder – der neue französische Runningback Stephen Yepmo, der am vergangenen Donnerstag per Zug aus Straßburg angereist war, machte mit seiner ersten Ballberührung und einem Lauf über acht Yards Elmshorns zweiten Touchdown (12:2). Diesmal wurde Sören Beckers Kick abgeblockt. Anschließend trennten sich die Rostocker per Punt – das „Ei“ wird geschossen, weil es unwahrscheinlich erscheint, im vierten Versuch noch für die nötigen zehn Yard Raumgewinn für neue vier Versuche zu sorgen – von ihrem Angriffsrecht. Elmshorns Robby Kendall nahm den Ball an der eigenen
15 Yards-Line auf, ließ per Körperdrehung einen Gegenspieler alt aussehen und sprintete über das ganze Feld bis in die Griffins-Endzone – 18:2. Diesmal saß dann auch ein Kick-Versuch von Sören Becke (19:2).
Im zweiten Abschnitt trug Kendall erneut einen Ball weit zurück – diesmal bis an die 13-Yards-Linie der Gäste. Den Rest erledigt Runningback Khairi Dickson. Becker erhöhte auf 26:2. Dann kassierte Elmshorn etwa drei Minuten vor der Halbzeit den ersten Gäste-Touchdown – 26:9. Beim anschließenden Kickoff behinderten sich zwei Elmshorner bei der Ballaufnahme gegenseitig, die Griffins sicherten den Ball – es folgte Touchdown Nummer zwei, sodass es zur Halbzeit 26:16 stand. Gleich zu Beginn des dritten Quarters gab es Rostocks dritten Touchdown zum 26:23 – die Partie drohte unerwartet noch einmal zu kippen.
Doch danach sorgten Johannes Jermies, erneut Dickson und Mau, sowie Nassim Amroun und ein zweites Mal Yepmo den Sieg. Mit Quarterback
Paul Durand kam auch der zweite ehemalige französische Nationalspieler zum Einsatz. „Sowohl Stephen als auch Paul sind beides große Verstärkungen für das Team“, lobt der Pirates-Headcoach die beiden Neuzugänge.