Elmshorn. Nach vier Wochen Spielpause gelingt den Elmshornern ein 27:12-Auswärtssieg gegen die Rostock Griffins – und damit der achte Sieg im achten Spiel.
Acht Spiele, acht Siege. Mit dieser perfekten Bilanz stehen
die Zweitliga-Footballer der Elmshorn Fighting Pirates mit 16:0 Punkten an der Tabellenspitze der GFL 2 Nord. Nach dem 27:12 (6:2, 14:7, 7:0, 0:3)-Auswärtssieg der Piraten beim Tabellendritten Rostock hat die Kogge endgültig Kurs auf den Titel und die GFL 1 genommen.
„Wir haben jetzt gegen jede Mannschaft einmal gespielt. Und jede Partie gewonnen. Die Favoritenrolle können wir jetzt wohl nicht mehr von der Hand weisen“, antwortet Pirates-Headcoach Jörn Maier auf die Frage, ob Elmshorn nun tatsächlich das beste Team der GFL 2-Nordstaffel und die Meisterschaft schon in Sichtweite sei. Der Tabellenerste spielt mit dem Letzten der 1. Bundesliga Nord in zwei Relegationsspielen um Auf- beziehungsweise Abstieg. Schon weit vor dem Saisonstart Ende des Vorjahres wurde dieses Ziel ausgerufen.
Und den markigen Worten ließen die Elmshorner, die auf dem Transfermarkt fleißig zuschlugen, dann auch
Taten folgen und gewannen jede Partie bisher souverän. Die Aufstiegskonkurrenz Lübeck (Zweiter, zehn Spiele, 16:4 Punkte) und Rostock (Dritter, neun Spiele 12:6) sowie Solingen (Vierter, acht Spiele, 10:6) muss nun siegen und auf Ausrutscher der Piraten hoffen.
Sechs Begegnungen – plus voraussichtlich die Relegation – muss der Spitzenreiter noch bestreiten. Bei der bisher an den Tag gelegten Dominanz (Ergebnisse: 31:13, 55:2, 49:10, 35:14. 45:24, 62:14, 35:7, 27:12) scheint eine dauerhafte Schwächephase eher unwahrscheinlich. Auch die vor Saisonbeginn hochgehandelten Rostocker haben die Piraten kontrolliert. „Rostock hat ein gutes Team, aber heute waren wir in allen Belangen besser. Nur mir den Strafen gegen uns, teilweise waren wirklich absurde Schiedsrichterentscheidungen darunter, haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht. 25 Strafen sind neuer Weltrekord, glaube ich“, sagte Maier.
Auch die Hansestädter bekamen Strafen aufgebrummt, sodass der Spielfluss ordentlich darunter litt und es eher zerfahren zuging. „Der Sieg war nie in Gefahr“, sagte der 48-Jährige.
Für den ersten Touchdown sorgte Quarterback Sample
Pirates-Quarterback Ryan Sample brachte den Ball mit einem Lauf über drei Yards zum Touchdown in die gegnerische Endzone (6:0). Den Extra-Punkt vermasselten die Gäste dann komplett, der abgeblockte Schuss wurde sogar von einem Rostocker in die Elmshorner Endzone getragen (6:2).
Im zweiten Quarter sorgte Runningback Khairi Dickson für das 12:2 (Lauf über sechs Yards), diesmal landete der Kick von Sören Becker ordnungsgemäß zwischen den Pfosten (13:2). Anschließend kamen die Gastgeber zu ihrem ersten Touchdown (Lauf über fünf Yards) – beim anschließenden Kickoff beim Stand von 13:9 nahm dann aus unerfindlichen Gründen kein Pirat den Ball auf, sodass die Griffins ihr Glück direkt noch einmal im Angriff versuchen durften. Zu Punkten reichte es aber zunächst nicht. „Unsere gesamte Defense war heute sehr gut. Brandon LeBeau hat zwei Interceptions gefangen“, lobte der Piraten-Chefcoach. Dies bedeutet, dass ein Pass der Rostocker in der Luft gefangen wird und somit die verteidigende Mannschaft sofort im Angriff ist und gestoppt werden muss.
Überraschung für die Rostocker: Als Ersatz für den verletzten Giovanny Nanguy (Saisonaus nach Zehenverletzung) kam der Schweizer Defensive End Damien Lehmann, der am Freitag vom frischgebackenen französischen Meister Black Panthers Thonon nach Elmshorn wechselte, zu seinem Piraten-Debüt.
Zur Halbzeit führten die Piraten mit 20:9: Tight End Levi Kruse fing einen kurzen Sample-Pass über drei Yards in der Endzone. Becker traf den Extra-Punkt. Mit einem Sprint über 34 Yards erreichte noch einmal Dickson im dritten Quarter die Endzone. Ein Rostocker Fieldgoal (drei Punkte) aus sechs Yards brachte den Endstand 27:12.
Im Angriff der Piraten fehlten diesmal noch Wide Receiver Diego Sanchez (private Gründe); Nassim Amroun (ebenfalls WR) spielte aufgrund einer Oberschenkelzerrung nur wenig. Defensive Back Okan Güzel wird nach überstandener Knieverletzung erst beim nächsten Spiel wieder eingesetzt.
Am kommenden Sonnabend empfangen die Piraten die Solingen Paladins (16 Uhr, Krückaupark). Der nächste Konkurrent kann distanziert werden. Das Hinspiel gewannen die Pirates mit 45:24.
Fighting Pirates (Punkte): Khairi Dickson (12), Ryan Sample (6), Levi Kruse (6), Sören Becker (3).