Elmshorn. Elmshorn Fighting Pirates triumphieren am „American Day“ auch gegen die Hamburg Huskies. Es ist der siebte Sieg im siebten GFL2-Spiel

Endlich ist wieder „Partytime“. So wie dieses Mal, so wünscht sich Jörn Maier jeden Spieltag im Krückau­stadion. Der Chefcoach von Football-Zweitligist Elmshorn Fighting Pirates hatte nach vorangegangenen Matches in der GFL 2 moniert, dass nicht so viele Fans wie 2018 die Heimpartien der „Freibeuter“ des EMTV besuchen. dabei spiele das Team in dieser Saison noch erfolgreicher und definitiv um Titel und Erstliga-Aufstieg.

Mit 2356 Fans herrscht Stimmung im Krückaustadion

Nun, zum „American Day“, den die Fighting Pirates in jeder Saison einmal veranstalten, ist Maiers Bitte erhört worden: Offiziell 2356 Zuschauer strömten zum Derby gegen Bundesliga-Absteiger Hamburg Huskies und trugen ihren Teil dazu bei, dem traditionellen Football-Feiertag der Fighting Pirates den würdigen Rahmen zu verleihen.

Fighting Pirates-Geschäftsführerin Anißa Nowak als Superwoman und Sponsorin Annina Semmelhaack, die den Münzwurf ausführte.
Fighting Pirates-Geschäftsführerin Anißa Nowak als Superwoman und Sponsorin Annina Semmelhaack, die den Münzwurf ausführte. © Ulrich Stückler

Klar, das Match gegen den Lokal­rivalen, die Verteidigung der „weißen Weste“ und damit den Kurs Richtung GFL zu halten, das alles stand auch an diesem Tag im Vordergrund. Doch was das Veranstaltungsteam drumherum auf die Beine gestellt hatte, macht schon irgendwie Lust auf mehr. Die Moderatoren des Rahmenprogramms waren entsprechend dem Tagesmotto „Superhelden“ kostümiert, zum Beispiel Pirates-Geschäftsführerin Anißa Nowak als Superwoman.

Anzukündigen hatten sie unter anderem einen Korso aus US-Cars und Harley Davidson-Maschinen oder auch die Show der fast 100 Cheerleader des Vereins. In ihren Reihen mit dem Missy und Mighty Maniacs frischgebackene Deutsche Meister. Und weil die Akteure auf dem Rasen nicht die einzigen starken Männer des Tages sein sollten, gab es auch noch einen Wettstreit im Tauziehen, der dann in der Halbzeitpause entschieden wurde. Abgerundet durch Getränke- und Grillstände eine stilgerechte Football-Party.

Ins Spielgeschehen griff auch noch eine weitere Attraktion des Tages indirekt ein. Durch Vermittlung von Wide­receiver Benjamin Mau, der an der Waldorf University im US-Bundesstaat Iowa studiert und Football gespielt hat, ist die Chaincrew seiner alten Hochschule für den American Day nach Elmshorn gekommen. Das gestandene Quartett steht seit 25 Jahren bei den Matches in Waldorf an der Seitenlinie – Erfahrung pur.

Solch hohen und fachkundigen Besuchs erwiesen sich die Fighting Pirates dann auch als würdig. Nach dem obligatorischen Abspielen der deutschen und US-amerikanischen Nationalhymnen erwischten die Gastgeber den erhofften Traumstart. Fünf Spielzüge genügten zum ersten Score. Nach vorbereitendem 20-Yard-Passspiel von Ryan Sample auf Tightend Levi Kruse vollendete Runningback Khairi Dickson per 15-Yard-Lauf zur 7:0-Führung (Zusatzkick Sören Becker).

Benjamin Mau ist nicht zu stoppen und erzielt den Touchdown zum 21:7 für die Pirates.
Benjamin Mau ist nicht zu stoppen und erzielt den Touchdown zum 21:7 für die Pirates. © Ulrich Stückler

Das Selbstbewusstsein der Fighting Pirates erhielt auch keinen Dämpfer, als die Hamburger kurz vor Ende des ersten Viertels zum 7:7 ausglichen. Im Gegenteil, nach nur zwei Minuten im zweiten Durchgang hielten die Elmshorner den rechten Moment für ein Kabinettstückchen gekommen. Bei einem Trick­spielzug mit vertauschten Rollen fand Dickson mit einem 6-Yard-Pass seinen frei stehenden Quarterback zum 14:7.

Ein Wirkungstreffer, von dem sich die Gäste nicht mehr wirklich erholten. Die Elmshorner Abwehr konnte nun immer öfter die Offensivbemühungen der Huskies früh stoppen. Der nächste Ballgewinn endete fast schon folgerichtig für die Pirates mit dem 21:7. Benjamin Mau tankte sich nach einem kurzen Pass von Sample kurz vor der Halbzeit bis in die Endzone durch.

Nach drei Vierteln steht der Sieg der Elmshorner fest

Die Dominanz der Elmshorner Defense hielt im zweiten Durchgang an, Samples 44-Yard-Pass auf Johannes Jermies zum 28:7 stieß das Tor zum Triumph weit auf. „Aber den endgültigen ,Genickbruch‘ besorgte dann doch unsere Abwehr, als sie über sieben Spielzüge aus kürzester Distanz verhindert hat, dass die Huskies punkten“, sagte Maier. Passend dazu fand Sample sofort im nächsten Spielzug Diego Sanchez mit einem 91-Yard-Pass zum 35:7-Endstand. Die Piraten halten Kurs auf die 1. Liga.