Bönningstedt. Der auf vielen Positionen umgebaute Oberligist unterliegt Aufsteiger FC Hamm United. Einige Verletzte werden schmerzlich vermisst

Beim Saisonauftakt an der Ellerbeker Straße gab es ein Traumtor zu sehen. Dennis von Bastian schlug – barfuß – eine Flanke, die Patrick Marciniak mit einem unfassbaren Fallrückzieher wie aus dem Lehrbuch verwandelte. Das war in der Halbzeitpause, als sich die Reservisten des SV Rugenbergen ein bisschen die Beine vertraten. Als es drauf ankam, hatten die Bönningstedter Oberliga-Fußballer Szenen dieser Qualität nicht zu bieten. Das 1:2 (1:2) gegen Aufsteiger FC Hamm United bedeutete nicht nur für Trainer Andjelko Ivanko eine „Enttäuschung“.

Fehlstart prägt die gesamten restlichen Spielverlauf

Zu Recht vor dem Anpfiff gelobt verschliefen die Gastgeber die ersten 20 Minuten. Der frühe 0:2-Rückstand prägte die gesamte Partie. Die Hammer machten den „Laden dicht“. Dem SVR fiel wenig ein, dieses Bollwerk aus den Angeln zu heben. „Wir veranstalten ein Torwart-Training“, fluchte Ivanko. Reihenweise wurden die Flanken des agilen Leon Neumann von der rechten Seite zur Beute von HUFC-Keeper Samuel Graudenz.

Leon Neumann überzeugt auf der rechten Angriffsseite als Motor, seine Flanken bringen aber nichts Zählbares.
Leon Neumann überzeugt auf der rechten Angriffsseite als Motor, seine Flanken bringen aber nichts Zählbares. © Ulrich Stückler

Gefahr über links drohte fast nie. Ivanko freut sich auf den Tag, an dem ihm der verletzte Patrick Hoppe wieder zur Verfügung steht. In der Mitte fehlte ein Kilian Utcke, der im Testspiel bei den Zweitliga-Profis des HSV (1:4) abgezockt das 1:1 erzielt, sich dann aber ebenfalls verletzt hatte. Moussa Mane blieb nach seiner Einwechselung den Beweis schuldig, ein vollwertiger Ersatz zu sein. Ex-Torjäger Pascal Haase, zum USC Paloma gewechselt, sah das Problem im Mittelfeld. „Meine ehemalige Mannschaft ist nicht in der Lage gewesen, sich vernünftige Torchancen herauszuspielen.“

Mit sieben Neuen in der Startelf ging es los. Und mit Abstimmungsproblemen in der Defensive. Neumann ließ Matthias Cholevas zum Schuss kommen. Keeper Patrick Hartmann gab nicht die beste Figur ab. In der 16. Minute hieß es 0:1. Ivanko – „Was ist den hinten bloß los?“ – reagierte sofort mit einer Umstellung. Vierer- statt Dreierkette.

Maurizio D’Urso war der Spaziergänger im Werner-Bornholdt-Sportzentrum. Unbehelligt von mehreren Gegenspielern, die ihn schalten und walten ließen, schoss der frühere Stürmer des FC Elmshorn das 0:2 (19.). „In diesem Moment dachte ich, dass wir 0:6 verlieren“, räumte Andjelko Ivanko später ein. Etliche Protagonisten der vergangenen Saison waren gekommen, ihrem Ex-Team die Daumen zu drücken.

Der langjährige Assistenzcoach Knut Aßmann hatte das Pech, von einer Wespe gestochen zu werden. Der wie Pascal Haase und Kevin Lohrke zum USC Paloma gewechselte Torhüter Jannis Waldmann trat das Insekt ins Jenseits. Auf dem Rasen zeigte Felix Dieterich ein bisschen Aggressivität. Bei seinem Schuss ins kurze Eck nach einem Zuspiel von Jaques de Oliveira wirkte auch Gäste-Torwart Graudenz nicht auf der Höhe (1:2/51.).

„Jetzt drehen wir das Spiel“, glaubte Trainersohn Dario Ivanko. Doch dann drohte den „Geächteten“, wie sich die Hammer wegen früherer Streitigkeiten mit dem Verband tauften, nur noch zweimal Gefahr. Als Steven Tegeler nach Freistoß von Jannick Wilckens beim Kopfball mit einem Gegenspieler kollidierte, blieb der Elfmeterpfiff – wohl zu Recht – aus (51.). In der 90. Minute blockte die Abwehr den Schuss von Mane.

Gibts nun eine Chance für Dennis von Bastian, der wegen ständiger Knieprobleme beim Start keine Rolle spielte? Der langjährige Regisseur lud zum Polterabend ins Clubheim. Am 8. August führt er Lebensgefährtin Alexandra vor den Traualtar. Was ist mit dem verdienten Sebastian Munzel, der 90 Minuten vergeblich auf seinen Einsatz wartete? Im Pokalspiel am Dienstag um 18.30 Uhr bei Bezirksliga-Aufsteiger SV Hörnerkirchen winkt allen Reservisten die Möglichkeit, sich wieder ins Gespräch zu bringen.