Bönningstedt. Oberligist SV Rugenbergen entscheidet beim 2:4 gegen den Regionalligaclub die erste Halbzeit für sich. Team trainiert nun in Schwerin
„Und noch ein Neuzugang für den SV Rugenbergen, der nichts dagegen hätte, sich in der Zweiten für die Oberliga zu empfehlen.“ Andjelko Ivanko erlaubte sich einen Spaß mit Landsmann Ante Rebic, dem er während des Heimaturlaubs in der Nähe von Split über den Weg gelaufen war. Auf dem Foto, das er von sich und dem kroatischen Vizeweltmeister verbreitete, wirkt der neue Coach der Bönningstedter Oberliga-Fußballer (52) entspannt.
Nach seiner Rückkehr rechtzeitig zum Test gegen den mit Gastspielern angetretenen Regionalliga-Aufsteiger Altona 93 (2:4, 2:1) wartet auf ihn und seinen Assistenten Daniel Domingo nun gleich wieder eine Menge Arbeit. Aus 13 Neuen und 14 Akteuren, die geblieben sind, gilt es, die Mannschaft der Zukunft zu formen. Lange Gesichter von denjenigen, die sich hinten anstellen müssen, werden nicht ausbleiben.
Trainingslager in Schwerin soll Teamgeist stärken
Damit trotzdem eine echte Gemeinschaft entsteht, hat Manager Andreas Lätsch kurzfristig noch ein Trainingslager in Schwerin auf die Beine gestellt. 23 Spieler traten gestern die Fahrt in die Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns an, wo sie in einem Landheim übernachten. Eine Nobelherberge ist es wohl nicht. Die Spieler wurden gebeten, ihre eigene Bettwäsche mitzubringen.
Improvisation war auch gegen die Altonaer gefragt. Von den neuen blauen Trikots mit schmalen roten Längsstreifen an der Seite war keines für den eingewechselten Leon Neumann übrig, der tapfer das Hemd mit der 13 des nur im ersten Durchgang eingesetzten Mika Feigenspan auftrug.
Vergeblich bemühte sich Ivanko nach dem Abpfiff um die Dienste von Uwe Messal, der als einer von 80 Zuschauern auf der Anlage weilte. „Es bleibt dabei, dass ich eine Pause einlege“, erklärte der frühere Zeugwart des Wedeler TSV. Und so bleibt es auch dabei, dass dem Trainer fünf Protagonisten aus gemeinsamer WTSV-Zeit (Rörström, de Oliveira, Walter, Wilckens, Banoub) an die Ellerbeker Straße gefolgt sind. Einmal davon abgesehen, dass auch Daniel Domingo als Ivankos Vorgänger in Wedel und Jan-Niclas Galke (Heidgrabener SV II) auf eine WTSV-Vergangenheit zurückblicken.
Galke zählte als halbrechter Verteidiger in der Fünfer-Kette zu den positiven Überraschungen gegen die Altonaer. Angetan zeigte sich Ivanko auch von Stürmer Edouard Mesenholl, der in die Fußstapfen des zum USC Paloma abgewanderten Pascal Haase treten soll. „Technisch ganz stark.“ Im Mittelfeld ließen Jaques de Oliveira und Felix Dieterich ihre Kombinationsgabe aufblitzen.
Dennis von Bastians Comeback bleibt ungewiss
Ist da noch Platz im Team für Dennis von Bastian, der nach mehrmonatiger Pause wegen eines Knorpelschadens im linken Knie auf ein Comeback hofft? „Schmerzen habe ich nicht mehr, aber das Gelenk schwillt immer wieder an. Das letzte Wort hat am Dienstag der Arzt“, erklärte der langjährige Regisseur (32), der sich vor drei Tagen nochmals einer MRT unterzogen hatte. Bis zum Punktspielstart fit zu sein hofft Steven Tegeler. Der Innenverteidiger war nach seinem Kreuzbandriss vor zwölf Tagen ins Training zurückgekehrt. Jan Düllberg pausiert wegen derselben Verletzung noch mindestens sieben Monate.
Die Bönningstedter tragen personellen Engpässen in der Vergangenheit Rechnung, indem sie ihren Kader diesmal üppig bestückt haben. „Dass wir noch Zeit brauchen, uns einzuspielen, versteht sich von selbst“, sagt Kapitän Sven Worthmann, der sein Team im Vergleich zum 1:2 beim HEBC zwei Tage vorher (SVR-Torschütze: Diederich) verbessert sah.
Andjelko Ivanko steht die Zuversicht ins Gesicht geschrieben. „Wir werden eine ordentliche Saison abliefern. Ich mache mir überhaupt keine Sorgen.“ Der Anpfiff zum Liga-Auftakt für den Vorjahreszwölften ertönt in drei Wochen am 28. Juli um 14 Uhr gegen Aufsteiger Hamm United.