Elmshorn. Elmshorner Zweitligist feiert mit Kantersieg sechsten Erfolg im sechsten Spiel. In zwei Wochen empfängt der Tabellenführer die Huskies

Es läuft auf der Piraten-Kogge. Nach dem sechsten Sieg im sechsten Spiel haben die Zweitliga-Footballer der Elmshorn Fighting Pirates Kurs auf den Meistertitel der GFL 2-Nord genommen. Zumindest deutet derzeit wenig daraufhin, dass die Elmshorner in der nächsten Zeit Souveränität und Selbstbewusstsein einbüßen werden. Mit dem überdeutlichen 62:14 (14:0, 28:7, 13:7, 7:0) filetierten die Freibeuter die Langenfeld Longhorns, deren Vereinsname der Rinderrasse mit den großen Hörnern entsprungen ist, vor gut 700 Zuschauern im Krückaustadion.

„Grundsätzlich haben wir in allen Mannschaftsteilen überzeugt. Wir waren in der Offense sehr variabel und der Matchplan für die Defense hat absolut funktioniert“, sagte Headcoach Jörn Maier. Für die meisten Punkte der Nordrhein-Westfalen sorgt üblicherweise Quarterback Jarvis McClam, der dank seiner Lauffreude für den viertmeisten Raumgewinn der gesamten GFL 2 verantwortlich ist. Dessen Wirkungsgrad schränkte die Piraten-Abwehr optimal ein. Und das, obwohl mit Defensive End Okan Güzel einer der besten Defense-Akteure dieser Saison ausgefallen ist und noch einige Wochen pausieren muss. Er hat sich im vorangegangenen Spiel in Solingen beim letzten Spielzug einen Innenbrandriss im Knie zugezogen.

Acht Spieler sorgen für die Punkteflut

Im Angriff – dort fehlte Tackle Robin Fensch (Ellenbogenverletzung) – konnten sich gleich acht Spieler als Scorer hervortun. Runningback Khairi Dickson erzielte zwei Touchdowns (12 Punkte), Clifford Laukens – ebenfalls auf dieser Position zu Hause – konnte sich mit einem Lauf in die Endzone empfehlen. Dazu punkteten noch Defensive Back Robby Kendall sowie die Tight Ends Levi Kruse und Leif Albrecht je einmal. In luftigerer Höhe konnten die Wide Receiver Diego Sanchez, Nassim Amroun und Benjamin Mau auch jeweils durch durch erfolgreich abgeschlossene Passspielzüge einen Touchdown zum klaren Heimsieg beisteuern. Kicker Sören Becker traf acht von neun Extra-Punkt-Versuchen.

Ein wichtiger Faktor für den aktuellen Lauf der Elmshorner „Freibeuter“: Pirates-Quarterback Ryan Sample zeigte wieder eine gewohnt gute Leistung. „Er ist unser Dreh- und Angelpunkt im Angriffsspiel. Sample kann genau werfen und die Bälle gut verteilen“, lobte Maier seinen US-Spielmacher. Dieser übergab im ersten Quarter den Ball an Dickson. „KD“ mit dem Spielgerät im Arm lief über 33 Yards in die gegnerische Endzone Kicker Sören Becker zeigte keine Nerven (7:0). Wenig später machte der Runningback aus den USA seinen zweiten Touchdown aus einem Yard.

Langenfeld schafft es erst nach fünf Elmshorner Touchdowns auf die Anzeigetafel

Im zweiten Quarter bediente Sample Tight End Levi Kruse mit einem Zuspiel aus elf Yards – 21:0. Wide Receiver Nassim Amroun fing einen 29 Yards-Pass knapp über der Grasnarbe 28:0. Die Gastgeber hatten die Rinderherde aus Nordrhein-Westfalen gut im Griff – Elmshorns Receiver Benjamin Mau griff sich einen 27-Yards-Pass von Sample und brachte im Verbund mit Becker einen Zwischenstand von 35:0 aufs Scoreboard. Erst dann gelang Langenfeld der erste Touchdown, den Run über 18-Yard konnte die Piraten-Defense nicht verhindern (35:7).

Mit einem Fieldgoal wollte der Gegner dann wenig später erneut punkten, es blieb beim Versuch. Ebenso, als Longhorns-Quarterback McClam den Ball zu einem Mitspieler werfen wollte und der Elmshorner Defensive Back Brandon LeBeau das Spielgerät abfing. Teamkollege und Tight End Leif Albrecht sicherte anschließend ein Sample-Zuspiel über elf Yards – Becker machte den komfortablen 42:7-Halbzeitstand perfekt.

Auch ein Tausch des Quarterbacks hilft den Gästen nicht

Nach der Pause wechselte Langenfelds Quarterback auf die Wide Receiver-Position. Für ihn übernahm Jonas Schmelzer die Regie. Dieser konnte sich mit einem Pass über 22 Yards in die Pirates-Endzone empfehlen (42:14). Doch die Elmshorner blieben hungrig. Sample schickte einen Pass für über 90 Yards Raumgewinn auf die Reise, Wide Receiver Diego Sanchez fing den Ball und trug ihn die restlichen Yards in die Endzone (49:14). Dann konnte Defensive Back Robby Kendall mit einem Fumble-Return-Touchdown über 40 Yards etwas für seinen Statistikbogen machen. Der Extra-Punkt landete nicht im Ziel (55:14).

Im letzten Abschnitt sprintete Runningback Clifford Laukens über 26 Yards in die Endzone – Becker erhöhte zum Endstand von 62:14. In den Minuten bis zum Schlusspfiff durfte dann Spielmacher Sample durchatmen. Allrounder LeBeau konnte zwar keinen weiteren Touchdown initiieren, aber er machte seinen Job in Maiers Augen durchaus ordentlich. „Es war wichtig zu sehen, dass wir da einen guten Ersatz haben“, sagte der Elmshorner Headcoach.

Allein die Anzahl eigener Fouls ärgert Coach Maier

Maier hatte diesmal an der Leistung seines Teams nichts zu beanstanden. „Außer der Tatsache, dass wir wieder einmal viel zu viele Strafen kassiert haben.“ In engen Partien könne das auch zu Niederlagen führen. Gleichzeitig möchte er aber der hochmotivierten Defense nicht zu viel von dem momentan an den Tag gelegten Eifer wieder nehmen.

Nach gut zwei Wochen Pause folgt der American Day des Spitzenreiters der Nordstaffel. Zu Gast ist der Lokalrivale Hamburg Huskies. Kickoff am Sonntag, 30. Juni, ist um 16 Uhr, Einlass 14 Uhr). Die Rostock Griffins mit 10:2 Punkten schärfster Verfolger Elmshorns (12:0) lauern auf Ausrutscher der Elmshorner. Den ersten Vergleich beider Top-Teams gibt es am 28. Juli in Rostock.