Elmshorn. Elmshorn Fighting Pirates treten zum Nordderby bei den Lübeck Cougars. Unter anderem Sportdirektor Max Paatz war schon beim Gegner aktiv.

Böses Blut fließt nicht zwischen den Footballern der Elmshorn Fighting Pirates und jenen der Lübeck Cougars. „Der Umgang untereinander ist immer respektvoll. Aber die Rivalität zwischen uns ist groß. Für uns wird das Landesderby ein Gradmesser. Da wird Feuer drin sein“, sagt Max Paatz, Sportdirektor der Pirates.

Am Sonntag gastiert der Spitzenreiter Elmshorn (drei Spiele, drei Siege) bei den Berglöwen (15 Uhr, Buniamshof), die als Tabellenfünfter in bislang zwei Begegnungen der GFL 2 (2. Bundesliga) einmal gewinnen konnten und eine Partie verloren. Lübeck möchte ganz sicher keine zweite Niederlage in Folge kassieren, um den Absturz in der Tabelle zu verhindern, die Piraten wollen die Spitzenposition verteidigen.

2017 war der 43 Jahre alte Marketing-Manager aus Bad Oldesloe in gleicher Position in der Marzipanstadt aktiv und ist damit nicht der einzige Freibeuter, der schon mal für die Lübecker gearbeitet hat. Auch Elmshorns Cheftrainer Jörn Maier trainierte in der Spielzeit 2015 den kommenden Gegner. Stefan Mau, aktueller Coach der Passempfänger (Wide Receiver) und Spielmacher (Quarterbacks), hat auch eine Hansestadt-Vergangenheit. Auch die Spieler Giovanni Nanguy, Janne-Henric Wilske, Khairi Dickson und Clifford Laukens trugen bereits das Cougars-Trikot. Als Paatz dann zur vergangenen Saison auf der Piraten-Kogge anheuerte, setze er sich für die Verpflichtung von Runningback Dickson ein, der dann mit 55 Touchdowns in einer Saison auftrumpfte und damit ganz Football-Deutschland imponierte. Auch Laukens, ebenfalls Angriffsspieler im Laufschritt, kam 2018, fiel dann aber mit Kreuzbandriss über ein Jahr aus.

Die Pirates haben das klare Saisonziel Aufstieg in die GFL 1

Naturgemäß möchte sich keine Mannschaft in einem Derby die Blöße einer Niederlage geben. Aber die Favoritenrolle liegt klar bei den Gästen. Selbst die Lübecker titulieren die Piraten auf ihrer Homepage als „Titelfavorit 2019“. Das Saisonziel für Elmshorn ist der Aufstieg in Deutschlands höchste Spielklasse (GFL 1). Um Meister zu werden, darf es am besten keine Ausrutscher geben.

„Wir nehmen diese Favoritenrolle an. Also müssen wir auch den klaren Anspruch haben, nach Lübeck zu fahren, um dort zu gewinnen“, sagt Pirates-Headcoach Jörn Maier. Als Tabellenführer wolle man unbedingt die Spitzenposition verteidigen. Zumal es auch um Prestige geht.

Alle drei Partien der laufenden Saison konnten die Elmshorner klar gewinnen (31:13, 55:2, 49:10). Es ging mit den Troisdorf Jets (2) und Hannover Spartans allerdings nur gegen Aufsteiger. „Wir sind gut unterwegs. In diesen Partien konnten wir noch einige Dinge testen. Mit unseren Neuverpflichtungen gerade im Angriff auf den Receiver-Positionen sind wir viel variabler geworden. Auch die Abwehr steht bisher stabil“, so Paatz, der darauf hinweist, dass diese Teams auch zu Hindernissen werden können. Denn: Lübeck verlor 22:28 in Hannover. Zum Auftakt hatte die Truppe von Headcoach Mark Holtze die Solingen Paladins besiegt (27:14). „Die Niederlage gegen Hannover ist doch schon sehr überraschend. Aber am Ende sind vorherige Ergebnisse eher irrelevant“, sagt Maier. Das Gefühl des Favoritensturzes hat Maier in der Vorsaison auch schon erlebt. Die Pirates gewannen das Landesderby zu Hause deutlich mit 63:28 und verloren in Lübeck dann 14:17. „Lübeck ist ganz sicher kein schlechtes Team. Sie haben unter anderem einen sehr mobilen Quarterback Quentin Williams, der auch gern selbst für Raumgewinn sorgt“, warnt der Elmshorner Chefpirat. Die bisherigen fünf Touchdowns der Lübecker haben Williams (2), Thore Prüße (2) und Aaron Milton erzielt.

Elmshorns Wide Receiver Diego Sanchez verpasste den 49:10-Erfolg des Spitzenreiters am vergangenen Wochenende in Troisdorf, steht aber nun wieder zur Verfügung. Das nächste Heimspiel im Krückaustadion ist nach einer weiteren Auswärtspartien erst wieder am Sonnabend, 15. Juni, gegen Langenfeld (15 Uhr, Krückaustadion).