Barmstedt. Imani Saprautzki (13) erfüllt beim Barmstedt Cup die DM-Norm. An diesem Sonnabend peilt sie den Landestitel im Doppelmini an

Diesmal soll es bei den Deutschen Meisterschaften besser klappen. Bis zu den Titelkämpfen im Trampolinturnen am 19. Oktober – der Austragungsort steht noch nicht fest – ist zwar noch acht Monate hin, aber die besten Voraussetzungen dafür hat Imani Saprautzki nun bereits geschaffen. Beim 20. Barmstedt Cup erreichte die 13-Jährige vom Barmstedter MTV die DM-Qualifikationsnorm. Und an diesem Wochenende soll es gleich bei den Landes-Titelkämpfen im Doppelmini-Trampolin so weitergehen.

An die nationalen Titelkämpfe des letzten Jahres erinnert sich die junge Turnerin nicht so gerne. Nach dem Vorkampf hatte sie noch auf dem vierten Platz gelegen. Doch im Finale touchierte sie im fünften Sprung die Matte und musste die Übung abbrechen. Nur die ersten vier Sprünge kamen in die Wertung; statt den Angriff aufs Treppchen gab es „nur“ Rang acht bei der DM.

Dass Imani Saprautzki es 2019 besser machen kann, hat sie beim 20. Barmstedt Cup bewiesen. Dort war sie nach dem Vorkampf Dritte, diesen Platz bestätigte sie dann im Finale. 46,715 Punkte reichen für die Qualifikation zu den Deutschen Meisterschaften Mitte Oktober. Also alles gut und beste Laune? Nicht ganz – Imani hat hohe Ansprüche an sich: „Mit etwas mehr Spannung in meinen Flugteilen wäre sogar mehr als der dritte Platz drin gewesen“, geht die 13-Jährige hart mich sich ins Gericht.

Fünfmal pro Woche steht die Siebtklässlerin am Barmstedter Carl-Friedrich-von-Weizäcker-Gymnasium auf dem Trampolin, um zu trainieren. Viel Zeit für ihr anderes sportliches Hobby, das Tennisspielen, bleibt da nicht. Zumal an diesem Sonnabend schon die erste Meisterschaft des Jahres ansteht. In Pinneberg findet die Landesmeisterschaft auf dem Doppelmini-Trampolin statt. „In der Disziplin bin ich zwar Deutsche Meisterin. Aber das Turnen auf dem Großgerät macht mir mehr Spaß“, sagt Imani.

Der Barmstedt Cup bleibt dem Großgerät vorbehalten

Beim Barmstedt Cup wird nur auf dem Großgerät geturnt. Für die Sportler eine gute Gelegenheit, früh im Jahr ihre Form zu überprüfen oder auch schon die Norm für die Deutschen Meisterschaften zu springen. Die Tatsache, dass aus ganz Norddeutschland Starter kommen, sorgt dafür, dass beim Barmstedt Cup der Wettbewerb härter ist als bei einer Landesmeisterschaft. „Unsere Veranstaltung hat einfach einen guten Ruf“, weiß Rebecca Pünner, die zusammen mit Kai Kleingünther und Florian Lienau die zentrale Organisation der Veranstaltung inne hatte.

Sechs BMTV-Turner erreichen das Cup-Finale

216 Aktive waren nach Barmstedt gekommen, zwei Tage lang wurde gesprungen. Übernachtungen in der Schule und der Turnhalle runden das Event ab. Die drei Organisatoren freuten sich, dass die Turner aus dem eigenen Verein so gut mitsprangen. „Sechs BMTV-Turner haben die Finals erreicht. Das ist ein toller Erfolg“, fand Rebecca Pünner. Wie Imani kamen zudem Annelen Spröth und Carolin Pünner als Drittplatzierte aufs Treppchen. Madita Spröth verfehlte die Medaillenränge um magere 0,24 Punkte.

Kai Kleingünther, Rebecca Pünner und Florian Lienau (von links) haben den 20. Barmstedt Cup der Trampolinturner organisiert.
Kai Kleingünther, Rebecca Pünner und Florian Lienau (von links) haben den 20. Barmstedt Cup der Trampolinturner organisiert. © Thomas Maibom | Thomas Maibom

Aber der Jubiläumscup fiel ein bisschen kleiner aus als geplant. „Wir wollten zum Jubiläum eine schöne Show haben, die die Finalwettkämpfe abrundet. Aber wen wir auch gefragt haben, alle waren verhindert“, berichtete Rebecca Pünner. Immerhin kam noch ein kleines Sümmchen für eine gute Sache zusammen. Das Orga-Team hatte Armbänder mit dem Motto „Eat, Sleep, Jump – Repeat“ beschafft. Die bekamen alle Teilnehmer. „Die Armbänder sind eine Aktion vom Förderverein der Freunde des Trampolinsports. Von dem Erlös werden verletzte Trampolinturner unterstützt“, sagte Rebecca Pünner.

Die Show des Tages fand dann ganz am Ende der Wettkämpfe doch noch statt. Als letzter Teilnehmer ging Nationalkaderturner Daniel Schmidt vom Bramfelder SV aufs Gerät. Und der 28-Jährige zeigte eine Kür vom Feinsten: Höher und gewagter als alle anderen durch die Halle fliegend, sorgte Schmidt für einen echten Höhepunkt zum Abschluss der Wettkämpfe. 55,255 Zähler, die mit Abstand beste Wertung aller Teilnehmer, erhielt er dafür. Und so bekamen die Organisatoren doch noch ihre tolle Show...