Wedel. Drei Stammspieler fehlen beim 90:80.Erfolg des Clubs im Pro B-Duell mit SSV Lok Bernau, der Talentschmiede von Erstligist Alba Berlin.

Die Vorzeichen vor dem Duell waren aus Wedeler Sicht nicht gerade gut. Den Pro B-Basketballern fehlten mit Kapitän Mario Blessing (Sprunggelenksverletzung), Malo Valérien und Justus Hollatz (beide krank) gleich drei der fünf Leistungsträger, die zu Beginn üblicherweise für den SC Rist auf dem Feld stehen. Mit Blessing und Hollatz waren die beiden etatmäßigen Spielmacher des Teams diesmal nicht dabei.

Diese wichtige Rolle teilten sich nun Osaro Jürgen Rich und Lars Kamp. Und die beiden drückten mit 25 Punkten (Kamp) und 19 Zählern (Rich) dem Wedeler Spiel beim 90:80 (43:45)-Sieg des SC Rist gegen SSV Lok Bernau ordentlich ihren Stempel auf. Und das, obwohl beide normalerweise eher auf der Position des Shooting Guards („werfender Verteidiger“) eingesetzt werden. Auch Perspektivspieler Semjon Weilguny (16) stand 13:36 Minuten auf dem Feld und leitete selbstbewusst Rist-Angriffe ein.

Nach der Schlusssirene warf Rich den Basketball voller Freude bis an die Hallendecke. „Wir haben wohl ein bisschen besser gekämpft als die Bernauer. Außerdem waren wir auf ihre Spielweise gut vorbereitet“, sagte er nach dem Erfolg im Duell der Ausbildungsvereine. Lok Bernau hat einige Doppellizenz-Akteure des Erstliga-Clubs Alba Berlin im Kader, die Wedeler kooperieren mit den Hamburg Towers (Pro A).

„Es ging in dieser Partie aufgrund der Umstände ausschließlich um den Kampf, nicht um Taktik oder Statistiken. Und ich bin enorm stolz, wie wir dieses Monster bekämpft haben“, so Rist-Cheftrainer Felix Banobre, dessen Team auch das fünfte Heimspiel dieser Saison gewinnen konnte und in der Steinberghalle unbesiegt bleibt.

Im ersten Viertel trafen die „Risters“ ihre Würfe, Bernau ließ nach ordentlichem Beginn offensiv etwas nach, sodass sich der SC Rist nach den ersten zehn Minuten mit 24:16 einen kleinen Vorsprung herausarbeiten konnte. Anschließend waren die Gäste dann besser drin und konnten mit der letzten Aktion vor der Halbzeitpause mit zwei Punkten in Führung gehen.

Der Rückstand von 43:45 hatte allerdings nicht lange Bestand, weil es den Wedelern im dritten Viertel wieder besser gelang, Punkte des Gegners zu verhindern (26:19). Mit einem Zwischenstand von 69:61 gingen die Wedeler dann in den finalen Abschnitt und ließen sich aufgrund von viel Herzblut, Einsatz und Leidenschaft nicht mehr nehmen.

„Solche Siege sind am schönsten. Es fehlen drei wichtige Spieler und dann sind andere wie zum Beispiel Jürgen oder auch Marius Behr zur Stelle und trumpfen groß auf“, lobte Rist-Sportdirektor Christoph Roquette den Auftritt des Teams.

Auch wenn die Statistiken diesmal kaum jemanden so richtig interessierten, stach ein Wert besonders hervor: Stolze 52 Prozent des SC Rist (Elf von 22 Versuchen) jenseits der Drei-Punkte-Linie fanden diesmal den Weg in den Korb des Gegners.

Für den Tabellenzweiten SC Rist (16 Punkte) geht es an diesem Sonntag erneut mit einem Heimspiel in der Steinberghalle weiter. Zu Gast um 17 Uhr ist der Tabellenneunte Dresden Titans (8 Punkte).

Viertel-Ergebnisse: 24:16, 19:29, 26:16, 21:19 SC Rist (Punkte): Lars Kamp (25), Osaro Jürgen Rich Igbineweka (19), Marius Behr, Ryan Logan (je 15), Aurimas Adomaitis (14), Semjon Weilguny (2).