Pinneberg. Drittligamänner gewinnen Cup-Wochenende nach Test gegen SVG Lüneburg. Freundschaftsspiel bringt ein Wiedersehen mit Florian Krage

Wie könnte wohl für die Drittliga-Volleyballer des VfL Pinneberg die Vorbereitung auf ihr Hamburger Pokal-Wochenende ausgesehen haben, das ja mit dem eigenen Titel­gewinn geendet hat? Das, nachdem unter der Woche am Montag, Dienstag und Donnerstag hart trainiert wurde?

Diejenigen, die denken, dass wohl die Männer von Coach Sven Klieme einen Ruhefreitag zum Energietanken eingelegt hätten, liegen falsch. Im Gegenteil: Mit dem Gastspiel von Bundesligist SVG Lüneburg in der Brahms-Halle hatten sich die „Pinnacker“ einen echten Härtetest eingehandelt – und ein Ausdauertraining. Nach dem standesgemäßen 0:3 (17:25, 10:25, 21:25) ließen die Teams vor 100 Volleyballfans noch einen vierten Satz (15:25) folgen.

Testspiel bringt Wiedersehen mit Florian Krage

Von schlechter Laune im Anschluss an diese „Packung“ konnte keine Rede sein. „Das hat richtig Spaß gemacht, 0:4 auf die Mütze zu bekommen“, ließ Zuspieler Sebastian Rieck (39) über das Facebook-Profil der VfL-Volleyballer verlauten. Warum sollte es auch anders sein? Die Pinneberger wissen ihren eigenen Leistungsstand einzuordnen und das Beste draus zu machen.

Ex-VfL-Spieler Florian Krage (Nr. 12) greift gegen Peter Hoffmann im Block an
Ex-VfL-Spieler Florian Krage (Nr. 12) greift gegen Peter Hoffmann im Block an © Ulrich Stückler | Ulrich Stückler

Zumal ja der Besuch der Lüneburger auch das Wiedersehen mit einem aus ihren Reihen bedeutet hat. Florian Krage bestreitet bereits seine dritte Saison im Kader des Erstligisten. „Ich komme immer wieder gerne hierher zum VfL, schließlich sind hier sämtliche Grundsteine für meine Volleyball-Fertigkeiten gelegt worden“, sagte der 21-Jährige. Der will im kommenden Jahr sein Studium der Automatisierungstechnik an der Leuphana Universität in Lüneburg mit dem Bachelor abschließen. „Das wird aber bestimmt studientechnisch noch nicht mein Ende sein.“

Der 21-Jährige fühlt sich wohl bei der SVG Lüneburg

Und auch sportlich scheint für den 2,03 Meter langen Schlaks aus Pinneberg in Lüneburger Diensten noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht zu sein. „Ich habe in der vergangenen Saison schon deutlich mehr Spielanteile in der 1. Liga bekommen, als in meinem ersten Jahr in Lüneburg“, sagte Krage. „Training, Verein und Mannschaft – das alles passt so gut zusammen, dass ich mich wohl fühle. Ich will mich neben dem Studium auf jeden Fall sportlich weiterentwickeln. Und dafür war unser Spiel hier in Pinneberg ein schöner erster Test, um wieder in die Abläufe reinzukommen.“

Auch VfL-Trainer Sven Klieme hatte vor den Pokaltagen viel gesehen, was ihn optimistisch für die kommende Punktrunde stimmt. „Wir arbeiten viel am Aufschlag, viel am Block – da waren schon gute Fortschritte zu erkennen“, sagte der 47-Jährige. „Wenn jetzt noch die Annahme dazukommt, dann sind wir auf einem sehr guten Weg.“

Auf Landesebene ist dieser bereits so zufriedenstellend, dass dem VfL 3:0-Siege über Walddörfer SV (Verbands­liga) sowie 1. VC Norderstedt und Oststeinbeker SV (Regionalliga) den Hamburger Pokal einbrachten. Klieme: „Wir freuen uns, aber bis zum Ligastart am 15. September ist noch viel zu tun.“

Hamburger Volleyball-Pokal 2018, Männer, Vorrunde: VfL Pinneberg – Walddörfer SV 3:0 (28:26, 25:15, 25:11); Halbfinale: VfL Pinneberg – 1. VC Norderstedt 3:0 (25:21, 25:12, 25:16); Finale: VfL Pinneberg – Oststeinbeker SV 3:0 (25:16, 25:16, 25:21).