Wedel. Saisonbeginn in der Pro B: Center Aurimas Adomaitis dominiert gegen Schwelm und steuert fast ein Drittel aller Wedeler Punkte bei.

Seitdem Felix Banobre vor zwei Jahren das Traineramt bei den Zweitliga-Basketballern des SC Rist übernommen hat, adelt der Spanier seinen Innenspieler Aurimas Adomaitis (31) regelmäßig. Der Litauer sei einer der besten Center der Pro B.

Der 2,05 Meter große und 105 Kilo schwere Adomaitis arbeitet stets fleißig im Angriff und Verteidigung unter dem Korb, sammelt die Rebounds ein und punktet. Beim 93:82-Auftaktsieg des
SC Rist in der Steinberghalle trumpfte Adomaitis vor 550 Zuschauern richtig auf. 27 Punkte gingen auf sein Konto, zehn Korbabpraller fing der seit 2015 in Wedel spielende Adomaitis auf. 33:25 Minuten von 40 stand er auf dem Feld. „Ich habe jede Menge gute Zuspiele bekommen, und wir haben als Team einfach gut zusammengearbeitet“, sagte er.

Die Mannschaft sei qualitativ sehr ausgeglichen besetzt, jeder könne so etwas abliefern. „Diesmal haben sich die Gegenspieler eben mehr auf andere konzentriert, und wir haben die richtigen Spielzüge gewählt“, meint Adomaitis, der für seine ruhige besonnene Art bekannt ist. Markige Worte überlässt er lieber anderen. Adomaitis lässt Taten sprechen. Nach präzisen Zuspielen tankte er sich kraftvoll durch und legte den Ball ein ums andere Mal übers Brett mit einem Korbleger ins Netz.

„Dieser Sieg ist ungemein wichtig und tut sehr gut“, sagte Banobre. Er könne seinen Spielern nur gratulieren: „Gerade nach den letzten Wochen, in denen uns das Verletzungspech zurückgeworfen hat, war dieser Sieg sehr wichtig“, betonte der Spanier.

Zunächst waren es noch die Schwelmer, die das Spielgeschehen bestimmten. Insbesondere beim Distanzwurf, aber auch in der Verteidigung hatten die Wedeler Probleme. Die Schwelmer führten zwischenzeitlich mit acht Zählern, zur Halbzeit verkürzte der SC Rist auf zwei Punkte (42:44). Und dann lief es bei den Gastgebern. Nachdem zuvor lediglich der gut aufgelegte Aufbauspieler Justus Hollatz (insgesamt 14 Punkte) einen Drei-Punkte-Wurf traf, schlugen im dritten Viertel dann kurz hintereinander Malo Valérien, Ryan Logan und Lars Kamp aus der Ferndistanz zu.

30 Punkte erzielte Wedel im dritten Viertel, Schwelm gelangen nur noch 16. 72:60 führte der Gastgeber zu Beginn der letzten zehn Minuten – nach circa drei weiteren musste dann Niklas Geske, Schwelms bester Akteur, nach seinem fünften Foul vorzeitig vom Feld. Die Wedeler ließen sich den Vorsprung nicht mehr nehmen.

Auch die Neuzugänge Valérien
(19 Punkte, fünf Assists) und der US-Amerikaner Logan deuteten ihr großes Potenzial und vor allem große Einsatzfreude an. Zwar offenbarte Logan ein paar Anpassungsprobleme, hatte aber insbesondere in der Abwehrarbeit starke Szenen. „Ryan ist erst am vergangenen Montag angekommen, dann mussten der Papierkram und die Behördengänge erledigt werden“, so Trainer Banobre. Mitte der vergangenen Woche gab es ein Trainingsspiel gegen die Hamburg Towers und zwei weitere Einheiten mit seinen neuen Teamkollegen in Wedel.

„Er ist sehr talentiert, er soll einer der Pfeiler unserer Mannschaft sein. Mir hat sehr gut gefallen, dass er immer sofort gefragt hat, wenn ihm etwas unklar war“, sagte Banobre. Logan kam kurzfristig als Ersatz für seinen verletzten Landsmann Jett Speelman.

Am eindrucksvollsten agierte in der Wedeler Steinberghalle jedoch Adomaitis. Eine Schrecksekunde gab es jedoch im dritten Viertel. Er ging mit Schmerzen im Rücken zu Boden und blieb liegen, konnte aber dann doch weitermachen.

Viertel-Ergebnisse: 18:24, 24:20, 30:16, 21:22
SC Rist (Punkte): Aurimas Adomaitis (27), Malo Valérien (19), Justus Hollatz (14), Mario Blessing (11), Lars Kamp, Ryan Logan (je 9), Osaro Jürgen Rich (2)