Wedel. Ryan Logan darf schon beim Saisonauftakt der Wedeler Zweitliga-Basketballer am Sonntag auflaufen. Er ersetzt Landsmann Jett Speelman.

Den ersten Kontakt gab es Mitte vergangener Woche. „Ich habe mit Christoph Roquette und Felix Banobre gesprochen“, sagt der US-Amerikaner Ryan Logan (24). Der sportliche Leiter des SC Rist und der Cheftrainer des SC Rist konnten den Basketballer überzeugen, in den Flieger zu steigen, um seine Heimatstadt Fredericktown (US-Bundesstaat Ohio) zu verlassen.

Nun soll er für die Wedeler künftig in der Pro B auflaufen. Am Montag kam Logan, der den verletzten Landsmann Jett Speelman (Saisonaus nach Knorpelschaden im Sprunggelenk) ersetzt, in Hamburg an und betrat erstmals die Steinberghalle. Ohnehin ist es für den sogenannten Power Forward – der „große“ Flügelspieler zählt neben dem Center zu den beiden Innenpositionen im Basketball – die Deutschland-Premiere. „Ich kenne noch überhaupt keine deutschen Wörter. Aber alle sind sehr nett zu mir und hilfsbereit“, sagt Logan.

In Wedel teilt er sich künftig mit dem Litauer Aurimas Adomaitis eine Wohnung. Gestern Vormittag fuhr er dann mit Sven Schaffer, Marketingbeauftragter und Jugendkoordinator des Vereins, zur Ausländerbehörde nach Elmshorn. Der Termin lief nach Wunsch: Der Aufenthaltstitel wurde ausgestellt. Damit steht Logans Premiere im Wedeler Dress beim ersten Heimspiel dieser Saison an diesem Sonntag gegen EN Baskets Schwelm (17 Uhr, Steinberghalle) nichts mehr im Wege.

In der Vorsaison war der zwei Meter große Spieler bereits schon einmal in Europa aktiv. In der 1. luxemburgischen Liga spielte Logan für den BBC US Heffingen. Logan kam auf einen Punkteschnitt von 22,8 Zählern pro Partie und sammelte 9,2 Rebounds ein. „Natürlich ist es hart, seine Familie und Freunde zu verlassen. Es ist ja jetzt schon das zweite Mal. Aber dieser Schritt, neue Erfahrungen im Ausland zu sammeln, ist es definitiv wert“, erzählt Logan, der sich auch darauf freut, in den kommenden Tagen die Umgebung zu erkunden.

V0n 2013 bis 2017 studierte er Medienkommunikation, Wirtschaft und Sport am Stonehill College (Massachusetts). Dort kam er im Basketball-Team in der Saison 2016/17 auf Mittelwerte von 17,8 Punkten und 7,1 Korbabprallern. „Nachdem wir den Markt sondiert hatten, waren wir uns schnell einig, dass er der richtige Mann ist. Ich glaube, wir haben einen sehr guten Ersatz für Speelman gefunden“, sagt Rist-Sportdirektor Christoph Roquette. Jener konnte bis zu seiner schweren Verletzung im Test gegen Eimsbüttel in der Saisonvorbereitung auf ganzer Linie überzeugen.

Ab dieser Pro B-Saison ist es den Teams nur noch erlaubt, pro Spiel einen Nicht-EU-Ausländer einzusetzen. Nach dem Speelman-Aus fiel die Wahl erneut auf einen US-Amerikaner. Von der Spielweise ähneln sich die beiden US-Amerikaner. „Ich würde mich schon als vielseitigen Spieler beschreiben. Ich kann gut aus der Distanz werfen, aber auch zum Korb ziehen und habe auch Stärken in der Verteidigung“, sagt Logan, der gestern Abend beim Wedeler Kooperationspartner Hamburg Towers als Trainingsgast mitwirkte und dann heute erstmals ein Mannschaftstraining mit seinen neuen Teamkollegen bestreiten wird.

„Ich möchte mit dem SC Rist so viele Spiele wie möglich gewinnen. Meine eigenen Statistiken sind dabei nicht so wichtig. Als Team wollen wir präsent sein“, sagt Logan, der in seiner Freizeit gern an der Konsole Xbox spielt. Rist-Cheftrainer Felix Banobre sagt: „Zunächst geht es darum, ihn hier bei uns zu integrieren, damit er die Leistung bringen kann, die wir uns von ihm erhoffen. Ryan ist für die Startformation eingeplant und soll eine tragende Rolle bei uns spielen,“