Wedel. Die Wedeler Zweitliga-Basketballer verlieren ihr Testspiel gegen den Bundesligisten „nur“ mit 81:99. Der Saisonstart in der Pro B naht.

Rist-Sportdirektor Christoph Roquette verpasste den Test der Wedeler Zweitliga-Basketballer in der Steinberghalle gegen den Erstligisten Gießen 46ers. Wie auch Aurimas Adomaitis, etatmäßiger Center des Gastgebers. Beide aus gutem Grund – Adomaitis weilte in Litauen bei der Hochzeit eines Kumpels, Roquette war bei der Vermählung seines Bruders Simon dabei. Doch auch ohne moralische beziehungsweise tatkräftige Unterstützung hielt der SC Rist gegen den um zwei Klassen höher spielenden Club um den Ex-Wedeler Ingo Freyer mehr als ordentlich mit.

Nach 40 Minuten stand es vor
600 Zuschauern 81:99 (21:34, 23:24, 19:21, 18:20). „Gießen hat natürlich deutlich mehr Qualität als wir, aber es war ein gutes Spiel. Wir hatten keinen Druck, es ist immer toll, gegen einen Bundesligisten spielen zu können“, sagte Felix Banobre, der von einer „Fiesta für alle“ sprach, die dabei waren.

„Bei dem Klassenunterschied kann man auch mal locker mit 40 Punkten Unterschied untergehen. Das Ergebnis soll jetzt aber auch nicht überbewertet werden. Die Gießener stehen noch am Anfang ihrer Saisonvorbereitung“,
sagte Roquette. Und bisweilen war es auch deutlich zu erkennen, dass die Mittelhessen es deutlich ruhiger angehen ließen. „Es gab aber schon auch ein paar Momente, da haben sie annähernd auf höchstem Niveau gespielt“, sagte Banobre.

Sein eher kleines und flinkes Team habe dem Gegner zum Wohlwollen des spanischen Trainers teilweise schon
etwas Unwohlsein bereiten können. „Tempo und Physis waren auf jeden Fall höher und größer als wir es gewohnt sind“, erklärte Teamkapitän
Mario Blessing. Der SC Rist erhebt den Anspruch, neben der nötigen körperlichen Robustheit in der Pro B-Saison (Beginn 23. September) auch einen schnellen Basketball aufs Feld zu bekommen, dafür sei „ein Test gegen einen Bundesligisten sehr gut. Einfach um zu sehen, wie weit man in diesem Bereich schon ist“.

Selbst Wedels klassenhöherer
Kooperationspartner Hamburg Towers (Pro A) erreichte gegen Gießen ein ähnliches Ergebnis (82:96). Mit dem derzeitigen Vorbereitungsstand der Mannschaft könne man durchaus zufrieden sein, sagte der Rist-Trainer: „Wir kommen Schritt für Schritt voran, haben aber auch noch viele Dinge zu verbessern. Wir befinden uns jetzt in der zweiten Vorbereitungsphase,
das Wichtigste ist, dass sich die Spieler gut pflegen und auf sich achtgeben“, erläutert er. Nach der Arbeit im konditionellen Bereich rücken nun immer mehr taktische Feinheiten in den
Mittelpunkt.

13 Spieler hat der SC Rist. Die Neuzugänge Jett Speelman, Malo Valérien oder Lars Kamp haben bereits in der Vorbereitung überzeugen können. Nicht mehr dabei ist Neuzugang
Jusuf El Domiaty (Knorpelschaden). „Das war zuallererst eine schlimme Nachricht für Jusuf. Für ihn tut es mir sehr leid. Natürlich hat es Auswirkungen auf das Team, dass Jusuf nicht dabei sein wird. Das ist ein großer Verlust. Wir müssen damit umgehen, auch unsere jungen Spieler müssen jetzt einspringen“, sagt Banobre, dessen Team am Mittwoch (5. September, 20 Uhr, Steinberghalle) gegen den Regional­liga-Aufsteiger Eimsbütteler TV das nächste Vorbereitungsspiel bestreitet.

Sportdirektor Roquette möchte nicht ausschließen, dass noch ein Spieler verpflichtet wird, sagt aber auch: „Der Kader soll nicht in der Breite verstärkt werden. Wenn, dann muss es qualitativ sinnvoll sein.“ Jede Position ist derzeit mindestens doppelt besetzt. Aufgrund der neuen Ausländerregelung – es darf pro Spiel nur ein Nicht-
EU-Ausländer eingesetzt werden – müsste es ein höherklassiger Deutscher oder EU-Import sein. „So einen jetzt noch zu bekommen ist eher unrealistisch. Der Kader ist nicht zu dünn. Ich denke, wir gehen so in die Saison.“

SC Rist (Punkte): Lars Kamp (19), Jett Speelman (16), Mario Blessing, Malo Valérien (je 12), Nicolas Schümann (8), Marius Behr (6), Osaro Jürgen Rich und Aleksandar Postic (je 3), Justus Hollatz (2).