Uetersen. In der ersten Cup-Runde setzt Landesliga-Aufsteiger SSV Rantzau seinen positiven Trend fort. SVHU siegt mit letztem Aufgebot

„Er hatte 2016 noch nicht den Biss und die Spritzigkeit, sich auf seiner Position bei uns durchzusetzen.“ Stefan Dösselmann, von 2014 bis zum Juni 2018 Trainer des FC Union Tornesch, erinnert sich genau, warum Fynn Laut (22) vor zwei Jahren die Tornescher verließ und zu Rasensport Uetersen wechselte. „Aber er hat seitdem eine ganze Menge dazu gelernt, wie ich gehört habe“, ergänzte Dösselmann, der zurzeit als Fußballlehrer im vorübergehenden Ruhestand weilt.

Und ob. Im Oddset-Pokal gewann Fynn Laut, angehender Industriekaufmann, das Duell mit seinem Zwillingsbruder Jannek, Büromanager, den es 2016 wiederum vom TSV Uetersen zum FC Union gezogen hatte. Die Rasensportler (Kreisliga) schlugen den Nachbarn aus der Landesliga in der ersten Runde des Wettbewerbs 2:0 (0:0).

„Fynn war im zentralen defensiven Mittelfeld kämpferisch extrem stark und hat auch nach vorne Akzente gesetzt“, lobte Raspo-Coach Peter Ehlers „seinen“ Laut. Gästecoach Thorben Reibe brachte den Tornescher Laut nach dessen Kurzurlaub nur in den letzten 22 Minuten zum Einsatz.

Da war der Favorit aber schon vom Weg in die zweite Runde abgekommen, nachdem Marcel Jobmann eine Flanke von Marvin Schramm per Kopf zum 1:0 der Uetersener verwandelt hatte. „Uns fehlten die Ideen“, räumte Reibe ein. Stattdessen glückte den Gastgebern noch das 2:0. Trainer-Neffe Philipp Ehlers spurtete an Gegenspieler Phillip Kuschka vorbei. Schramm lenkte den Ball ins Tor.

Ob das Tornescher Ego einen Kratzer abbekommen hat, überprüft Ex-Coach Dösselmann am kommenden Sonntag in Wilhelmsburg. „Ich kann mir gut vorstellen, dahin zu fahren und die Daumen zu drücken, dass es gegen den FC Türkiye keinen Fehlstart gibt.“

Die Uetersener feierten den Prestigeerfolg bis 22 Uhr. Am Ende der Saison werden mit hoher Wahrscheinlichkeit der Titelgewinn in der Staffel 7 und der Durchmarsch aus der Kreisklasse B in die Bezirksliga begossen. Der Plan läuft darauf hinaus, eines nicht zu fernen Tages auch wieder Punktspiele gegen den FC Union zu bestreiten.

Fußball-Slapstick bekamen die Besucher beim 2:0 (0:0) von Landesliga-Aufsteiger SSV Rantzau auf dem Kunstrasen von Landesliga-Absteiger Blau-Weiß 96 geboten. Beim Abwehrversuch vor dem eigenen Strafraum hatte der Schenefelder Keeper Jonathan Hohen­egger einen Querschläger fabriziert. Ein Teamgefährte lenkte den Ball auch noch zu Christoph Bendix, der so sein 1:0 (63.) geschenkt bekam. „Zu meinem 50. Geburtstag hätte ich mir andere Geschenke gewünscht“, murrte der Schenefelder Fußball-Abteilungsleiter Andreas Wilken. Tim Heinitz, noch einer aus dem SSV-Nachwuchs, führte in der 76. Minute die Entscheidung herbei.

Rückkehr von Adrian Ghadimi ist ein Lichtblick bei der SVHR

Die Schenefelder haderten mit einem Lattenschuss (40.) von Max Gardzen, die SV Halstenbek-Rellingen beklagt eine Woche vor dem Punktspielstart einen riesigen personellen Engpass. Positiv war, dass Adrian Ghadimi (21) beim 3:0 (1:0) auswärts über Komet Blankenese (Kreisliga) die letzte halbe Stunde mitwirkte und so seinen ersten Pflichtspieleinsatz seit fast einem Jahr absolvierte. „Wenn er topfit ist, hat er wieder Chancen auf einen Stammplatz“, verspricht ihm Trainer Heiko Barthel.

Diesmal diente der jüngere der Ghadimi-Bruder, dessen Schambeinverletzung immer wieder aufbricht, seinem Team in der 85. Minute. Da holte er einen Strafstoß heraus, den Marcel Schöttke zum 3:0 verwandelte. Zuvor hatte Ümit Karakaya das 1:0 erzielt und der Blankeneser Firkan Bozal den eigenen Torwart nach einer Flanke von Christian Najjar per Kopf bezwungen. „Das war ein Pflichtsieg unseres letzten Aufgebots, mehr nicht“, urteilte Barthel. Der Coach (43) hatte sich übrigens beim WKK-Cup selbst eingesetzt, um die Spieler, die ihm noch zur Verfügung stehen, vor einer Überbeanspruchung zu schützen.

FC Elmshorn geht ohne Pokalmatch in die Punktrunde

Was die Halstenbeker vielleicht zu viel an Spielen in den Knochen haben, hat der FC Elmshorn zu wenig. Gegner Sportfreunde Pinneberg (Kreisklasse A) ging dem Pokal-Vergleich mit einer Absage wegen zu vieler Urlauber aus dem Weg. Ob Sportfreunde damit ein Schicksal wie das von Kreisliga-Absteiger Kickers Halstenbek (0:20 gegen den Eimsbütteler TV) erspart blieb?

Rasensport Uetersen – Union Tornesch 2:0. Tore: 1:0 Jobmann (58.), 2:0 Schramm (73.).
Blau-Weiß 96 – SSV Rantzau 0:2. Tore: 0:1 Bendix (63.), 0:2 Heinitz (76.).
SV Blankenese – SV Halstenb.-Rellingen 0:3. Tore: 0:1 Karakaya (20.), 0:2 Bozal (51./Eigentor), 0:3 Schöttke (85./Foulelfmeter).