Pinneberg. 2. Amato Caffè Open: PTC-Vorstand Peter Kortwinkel ist von Pinneberger Turnier angetan. 15 Spieler sind aus deutscher Top 100 dabei

„Die Atmosphäre wird hier von Jahr zu Jahr entspannter und das Niveau auf den Plätzen immer besser“, sagte Peter Kortwinkel im Zuge der Damen-Siegerehrung bei den 2. Amato Caffè Open in Pinneberg. 95 Tennisspieler kämpften auf der Anlage an vier Tagen am Voßbarg um den Sieg und ihren Teil an den 10.000 Euro Preisgeld, die ausgeschüttet wurden.

Das Lob des neuen Vorsitzenden des Pinneberger TC – seit noch nicht einmal einem Monat im Amt – richtete sich explizit auch an Turnierorganisator Toni Meinhardt, der sich selbst an seinem 39. Geburtstag am Sonntag keine Pause gönnte.

Turniersiegerin Natalia Siedliska (l.) mit PTC-Vorstand Peter Kortwinkel und Turnierdirektor Toni Meinhardt (mit Sonnenbrille)
Turniersiegerin Natalia Siedliska (l.) mit PTC-Vorstand Peter Kortwinkel und Turnierdirektor Toni Meinhardt (mit Sonnenbrille) © HA | Frederik Büll

Bereits im vergangenen September führte Meinhardt erste Gespräche mit potenziellen Akteuren und Sponsoren, Turnierleiterkollege Jörn Hellfritsch übernimmt eher die administrativen Aufgaben. Etwa 20 Helfer waren vor Ort, um es Spielern und Zuschauern so angenehm wie möglich zu machen. „Es ist viel Arbeit und auch viel Stress, aber es kommt auch immer mehr Routine rein. Und wenn das Team steht, ist alles gut“, sagte Meinhardt, der dieses Turnier (vormals Stadtwerke-Cup) zum neunten Mal federführend betreute.

Es passte eben vieles zusammen. Das Wetter war fast zu gut – einzig der böige Wind am Sonnabend störte ein wenig – die Zuschauer sahen starkes Tennis, schließlich traten diesmal 15 Spieler aus den Top 100 der DTB-Rangliste traten an.

In der Herren-Konkurrenz setzte sich der slowakische Ex-Profi Ivo Klec (37), einstige Nummer 184 der Weltrangliste, im Finale gegen den niederländischen Top-Ten-Akteur Jasper Smit (37), der früher ebenfalls international bei ATP-Turnieren im Doppel vertreten war, mit 7:5 und 6:4 durch. „Es war schön, hier in Pinneberg gespielt zu haben. Vielen Dank, auch an das tolle Publikum“, sagte Klec bei der Siegerehrung.

Smit und Klec wollen sich bemühen, auch im kommenden Jahr wieder in Pinneberg aufzuschlagen. Diesmal scheint Meinhardts Planung für die Pinneberg Open noch früher anzufangen. Bereits am Montag reiste er nach Braunschweig, um eventuell neue Ideen für das eigene Turnier zu sammeln.

Lokalmatador Lucas Hellfritsch, der für den TC Rot-Weiß Wahlstedt antritt, verlor in der zweiten Runde sein Match gegen den späteren Finalisten mit mit 6:7 und 1:6. „Mit dem Turnierverlauf bin ich nicht so ganz zufrieden. Die Auslosung hätte für mich besser laufen können. Aber von der Leistung her war es schon ein gutes Turnier“, sagte Hellfritsch. In den entscheidenden Situationen war Smit dann einfach besser. Zum Auftakt gab es für den Waldenauer noch einen 6:0 und 6:2-Erfolg gegen Jean-Pierre Werner (THC Altona-Bahrenfeld).

Bei den Damen schied die mit einer Wildcard ins Hauptfeld gestartete 15 Jahre alte Pinnebergerin Luisa Heß (Hamburger Polo Club) in Runde eins gegen die Qualifikantin Maike Zeppernick (THC von Horn und Hamm) – 1991er Jahrgang – nach 0:6 und 0:6 aus. „Heß hat echt gut gespielt, auch wenn sich das nicht im Ergebnis widerspiegelt“, lobte der Appener Meinhardt das Talent.

Im Damen-Endspiel setzte sich die Favoritin durch

Auch die Damen boten den Zuschauern packende Duelle auf einem hohen Niveau. Im Finale gewann Deutschlands Nummer 29 Natalie Sedliska (22, BASF TC Ludwigshafen) gegen Jennifer Witthöft (25, Club an der Alster) – derzeit bundesweit auf Rang 50. Nachdem sich die Schwester von Carina Witthöft – in der DTB-Rangliste an Position sechs geführt und als moralische Unterstützung sogar am Freitag und Sonnabend zu Besuch – den ersten Satz noch mit 6:2 sichern konnte, trumpfte die Favoritin Sedliska anschließend auf, holte sich den zweiten Satz (6:2) und sicherte sich den Erfolg im Match-Tie-Break (10:6).

„Wir haben hier viele Damenbundesligaspielerinnen in Pinneberg dabei gehabt. Das ist schon bemerkenswert“, sagte der PTC-Vorsitzende Kortwinkel, der sogar seine Urlaube bisweilen nach großen internationalen Profi-Turnieren ausrichtet und beispielsweise als Zuschauer auch schon bei den Indian Wells Masters (USA) dabei war.

„Es bestehen aus meiner Sicht gar nicht so große Unterschiede zwischen dem, was man hier so sieht und den Profis“, sagte PTC-Herren 50-Spieler Kortwinkel, der die Amato Caffè Open, ein Turnier der dritthöchsten Kategorie, auch als „gelungenen Einstand“ seiner Amtszeit sah.

Seit der Jugend an spielt der Pinneberger Rechtsanwalt schon Tennis, gern auch im Doppel. Sein Lieblingsschlag ist der Volley – den gab es zu früheren Zeiten des Sports noch häufiger zu sehen. Heute dominiert eher das Grundlinienspiel, die Ballwechsel sind weitaus länger. Doch vielleicht agieren Profis und Amateure irgendwann auch mal wieder gegen den Trend und bis zum nächsten Pinneberger Turnier 2019 bietet sich ein anderes Bild. Ende August geht es mit dem Thessaloniki Cup (U10 bis U18 Dunlop Junior Series) des PTC weiter. Anfang September folgt der 22. Volksbank Pinneberg-Elmshorn Silber Cup.