Elmshorn. Elmshorner Runningback sorgt für 36 Punkte gegen Paderborn. Erstmals steht sein College-Freund Ter’Shadney Phillips im Defense-Kader

Zwischen 2012 und 2014 teilten sich die Footballer Khairi Dickson (23) und Ter’Shadney Phillips (25) an der Saint Francis University im US-Bundesstaat Pennsylvania ein Zimmer und sind seitdem ziemlich beste Freunde. Jetzt lässt das Duo diese gemeinsame Zeit als „Room­mates“ in Elmshorn wieder aufleben.

Neuzugang Ter'Shadney Phillips (l., 25) und Topscorer Khairi Dickson (23)
Neuzugang Ter'Shadney Phillips (l., 25) und Topscorer Khairi Dickson (23) © Frederik Büll | Frederik Büll

Runningback Dickson „nervte“ die Verantwortlichen der Fighting Pirates seit seiner Ankunft Mitte März. „Ich habe immer wieder gesagt, dass Gator bereit steht und sofort kommen würde. Eigentlich wollte er schon mit Football aufhören“, erinnert sich Dickson nach dem 57:34-Sieg (22:7, 21:7, 7:14, 7:6) der Piraten gegen GFL 2-Schlusslicht Paderborn lachend. Gator ist der Spitzname des Defensive End Phillips, der als Kind angeblich beinahe von einer Riesenechse gebissen worden sein soll. Dickson: „Ob das stimmt, weiß ich aber nicht.“

Die Defensive bereitet Headcoach Jörn Maier seit Saisonbeginn etwas Kopfzerbrechen, sodass im Verbund entschieden wurde, es nach Dickson, Ty Parsons, Tyler House und Justin Alo mit einem fünften US-Amerikaner zu versuchen. Phillips lebte zuletzt in Deland (Florida), setzte sich ins Flugzeug und kam am vergangenen Dienstag an. „Ein Traum wird wahr. Wir kennen uns jetzt sechs Jahre und haben lange darüber gesprochen, noch einmal zusammen zu spielen. Ich habe ihm gesagt, er soll sich bereit halten. Er ist wie ein Bruder für mich“, sagte „KD“ Dickson. Er selbst kennt sich schon etwas besser aus in Elmshorn, trainiert in seiner Freizeit Athletik, schätzt aber auch die Küche im Hafengrill. „Ich zeige Gator die Stadt, wo er einkaufen kann und so.“

„Ich habe mich hier von Beginn an sehr wohlgefühlt“, sagt Neuzugang Phillips. Gleich nach dem ersten Training habe er gemerkt, dass das Team Potenzial habe. „Nun muss ich mich an die Spielzüge hier gewöhnen, aber auch versuchen, gleich voranzugehen“, erklärt der Gator, der als Spieler der letzten Verteidigungsreihe Touchdowns des Gegners verhindern soll.

Nach einer kleinen Zerrung im Oberschenkel wurde er jedoch schon nach dem ersten Spielabschnitt geschont und konnte diesmal folglich noch nicht so richtig zubeißen. „Er wird aber für unsere Abwehr definitiv eine Verstärkung sein“, ist Pirates-Head­coach Jörn Maier sich sicher.

Das scheint auch bitter nötig zu sein, denn die Piraten-Defensive schwamm gegen die Delfine vor 827 Zuschauern im Krückaustadion bisweilen etwas zu sehr. „34 zugelassene Punkte gegen Paderborn sind einfach zu viel. Darunter gleich zwei Kickoff-Returntouchdowns. Ein paar Jungs sind einfach nicht richtig bei der Sache. Da müssen sich einfach alle mal zusammen­reißen. Dieser Sieg gibt keinen Anlass zu feiern“, sagte Maier verärgert.

Über die Offensive der Piraten braucht man sich hingegen keine Sorgen machen. Diese punktete erneut zuverlässig – alleine Dickson machte sechs Touchdowns und verbucht nun schon 22 erfolgreiche Läufe in die gegnerische Endzone hinein. Nach dem Kickoff, der durch die eigene Endzone rollte, warf Quarterback Justin Alo den Football über circa 60 Yards an die 20-Yards-Linie zu Wide Receiver Nassim Amroun. Den Rest erledigte Dickson – Kicker Sören Becker war für den Point-after-Touchdown verantwortlich. Nach dem Ausgleich konnte Dickson dann wieder zweimal von keinem Gegenspieler gestoppt werden. Beim Kickversuch lief etwas gehörig schief, doch Philipp Schulz warf den Ball noch auf Defensive End Leif Albrecht in die Endzone, der den Ball fing – 22:7 der neue Spielstand.

Zu Beginn des zweiten Spielabschnittes trug „KD“ das Ei über sechs Yards zu seinem 20. Touchdown dieser Saison in die gegnerische Endzone. Paderborn verkürzte auf 29:14. Dann marschierte Dickson zum fünften Mal in den von den Delfinen eigentlich geschützten Bereich (36:14). Tight End Philipp Ehlers ließ anschließend den Football nach Alo-Pass nicht aus den Händen gleiten und sorgte für den 43:14-Halbzeitstand.

Im dritten Quarter probierten die Gastgeber verschiedene Formationen durch, den ersten Touchdown erzielte Paderborn (43:21), ehe Dickson mit einem Lauf über das halbe Feld mit Touchdown Nummer sechs den Spielstand auf 50:21 schrauben konnte. Per Kickoff-Return kam Paderborn auf 50:28 heran und wiederholte dies nach einem weiteren Elmshorner Touchdown durch Sascha Walura zum 57:34-Endstand.Am kommenden Sonnabend tritt Elmshorn bei den Lübeck Cougars an (17.30 Uhr, Buniamshof). Danach geht es zum Rückspiel zu den Dolphins. Das nächste GFL 2-Heimspiel folgt am 7. Juli gegen die Düsseldorf Panther.

Elmshorn Fighting Pirates (Punkte): Khairi Dickson (36), Sören Becker (7), Phillip Ehlers (6), Sascha Walura (6) Leif Albrecht (2).