Elmshorn. Beim Heimauftakt besiegen die Aufsteiger in die zweite Football-Liga GFL2 das Traditionsteam mit 59:34. Dickson schafft drei Touchdowns

Jetzt sind die Elmshorn Fighting Pirates wirklich in der 2. Football-Bundesliga (GFL2) angekommen. Nach der 32:35-Auftaktniederlage in Rostock haben die Aufsteiger im heimischen Krückaupark ein Offensiv-Feuerwerk abgebrannt und den Traditionsclub Berlin Adler mit einem 59:34 (40:22) heimgeschickt.

Während die Berlin Adler eher auf ein schnelles Passspiel setzten, haben die Elmshorn Fighting Pirates vor allem über ihr Laufspiel – und da vorrangig mit dem US-Amerikaner Khairi Dickson – den Gegner in Bedrängnis gebracht. Der Runningback aus Conyers (US-Bundesstaat Georgia) war für drei der insgesamt neun Touchdowns der Freibeuter verantwortlich – auch die beiden anderen Spieler auf dieser Position (Sascha Schlegel, Nico Nowak) kamen laufend zu Punkten .

„Khairi war für mich bereits in der letzten Saison einer der herausragenden Spielern in der gesamten GFL2. Er bringt physisch und mental alles mit und hat vor Saisonbeginn nochmals an seiner Athletik gearbeitet“, schwärmte der Pirates-Sportdirektor Max Paatz. Beide arbeiteten bereits 2017 bei den Lübeck Cougars zusammen.

Vor allem die Arbeitsauffassung des 23-Jährigen imponiere ihm: „Er ernährt sich gesund, macht viele Extra-Einheiten im Fitnessstudio oder beim Training. Er arbeitet immer daran, besser zu werden. So einen Spieler­typen wünscht man sich“, sagt Paatz.

Auch Pirates-Headcoach Jörn Maier war größtenteils mit dem Auftritt von Dickson, der sich einst für den NFL-Club Philadelphia Eagles über Trainingseinheiten empfehlen wollte, aber aufgrund der riesigen Konkurrenz den Sprung in die Trainingsmannschaft verpasste, und seinen Teamkollegen zufrieden. „Wir haben gewonnen und damit den ersten GFL2-Heimsieg in der Vereinsgeschichte eingefahren“, sagte der 47 Jahre alte Football-Headcoach im Krückaustadion gegen den Erstliga-Absteiger Berlin Adler.

Bisher waren die Elmshorner in zwei Jahren GFL2-Zugehörigkeit (2014 eine von 14 Partien gewonnen – Abstieg blieb durch den Rückzug eines Teams aus. 2015 Abstieg nach zwei Erfolgen) den Beweis ihrer Konkurrenzfähigkeit schuldig geblieben. Alle Erfolgserlebnisse gab es in fremden Stadien. Diesmal ist die Bilanz nach zwei Spieltagen ausgeglichen und die Piraten möchten sich im dritten Anlauf in Deutschlands zweithöchster Spielklasse prompt in der oberen Tabellenhälfte etablieren.

Trotz des Spektakels vor rund 1250 Zuschauern im Krückaustadion monierte Maier: „In der Offense haben wir Punkte liegen gelassen, in der Defense einfach zu viele einfache Punkte zugelassen, und unsere Special Teams liefen leider auch heute wieder nicht rund. Wir müssen zu allen Phasen des Spiels einfach präsenter und konzentrierter werden.“ Die Special-Teams kommen immer auf das Feld, wenn der Football geschossen wird.

Zu Ende des dritten Viertels führten die Elmshorner komfortabel mit 59:28, sodass auch einige Ersatzspieler Einsatzzeit erhielten. „Football ist ein Teamsport. Und unser Team umfasst momentan insgesamt 67 aktive Spieler. Lediglich 50 davon dürfen an einem Spieltag auflaufen. Da ist es richtig und wichtig, allen verfügbaren Spielern ihre Spielzeit zu geben“, erklärt der Klein Offenseth-Sparrieshooper Maier. „Wichtig war, dass wir nicht mit zwei Niederlagen in die Saison starten.“

Bereits an diesem Sonnabend folgt das Rückspiel in Berlin, dann aber sind die Adler vor Dickson gewarnt. Maier hat in der Trainingswoche viel zu tun, sein Team auf die Partie vorzubereiten.

Punkte pro Quarter: 19:14, 21:8, 19:6, 0:6.
Pirates (Punkte): Khairi Dickson (18), Philipp Schulz (6), Nico Nowak (6), Nassim Amroun (6), Justin Alo (6), Sascha Schlegel (6), Daniel Laporte (6), Sören Becker (5).