Pinneberg. Thorben Reibe spielt mit Fußball-Oberligist VfL Pinneberg beim Tabellenletzten. Dessen Trainer: Ex-VfL-Coach Michael Fischer
„Thorben oder ich. Einer muss am Ende dran glauben.“ Um plakative Formulierungen war Michael Fischer, seit Dezember 2017 Trainer des FC Türkiye, noch nie verlegen. Erstmals, seitdem er am 4. Januar 2016 beim VfL Pinneberg nach zehneinhalb Jahren vor die Tür gesetzt wurde, steht der Appener seinem Ex-Team und seinem Nachfolger Thorben Reibe als Kontrahent gegenüber. Es ist zugleich ein Schlüsselspiel im Abstiegskampf der Hamburger Fußball-Oberliga.
„Wir gratulieren uns zum Geburtstag“, erzählt Reibe. Mehr ist nicht geblieben von der über vierjährigen Zusammenarbeit beider Männer – Fischer als VfL-Coach, Reibe als sein verlängerter Arm im Mittelfeld. „Auf Thorben konnte ich mich immer verlassen“, betont Fischer. Aber jetzt hat er eine neue Aufgabe, die keine Sentimentalität zulässt. In drei Auftritten mit ihm an der Seitenlinie hat der FC Türkiye noch keinen Punkt errungen. Wann wollen die Wilhelmsburger die Wende einläuten, wenn nicht in der Partie gegen den fünf Zähler besseren Viertletzten VfL auf dem Kunstrasen an der Dratelnstraße?
Fischer plaudert aus dem Nähkästchen. „Wir hatten extra der Verlegung der Partie am vergangenen Sonnabend beim SV Rugenbergen nach Tangstedt zugestimmt. Sonst wären meine wichtigen Abwehrspieler René Schröder und Philip Pettersson gegen den VfL noch gesperrt gewesen.“ Im Gegensatz dazu muss Reibe auf drei gesperrte Akteure verzichten. Zu Alexander Borck gesellen sich die Defensivkräfte Arend Müller (Rot gegen Teutonia 05) und Lennart Dora (5. Gelbe). Stürmer Samuel Amoah erlitt eine Zerrung. Neu für die Startelf kommen Christian Kulicke, Philipp Werning und Marcel Uitz infrage.
Interessant: Fischer musste in seiner letzten VfL-Saison nach 13 Punkten in 17 Partien gehen. Reibes Bilanz Ende 2017: 17 Spiele, 13 Punkte. Doch er hat trotz des nahenden Wechsels zu Union Tornesch das Vertrauen, das Fischer einst entzogen wurde. Fischer ahnt Zusammenhänge. Zum einen ist sein ärgster Kritiker (Manfred Kirsch) nicht mehr im VfL-Vorstand, außerdem hatte Reibe die Pinneberger 2016 souverän zum Klassenerhalt geführt und sich Geltung verschafft. 2017 gelang dem Itzehoer in prekärer Lage dasselbe Kunststück. 2018 wird es schwer wie nie – wenn die Pinneberger weder in Wilhelmsburg noch am Dienstag bei Vorwärts/Wacker Billstedt punkten. Von zwei Siegen mag Thorben Reibe nicht träumen, „aber vier Zähler sollten es schon sein“.
Wie es geht, hatte der SV Rugenbergen beim 5:2 über den FC Türkiye vorgemacht. Auswärts gegen den Tabellenvierten Niendorfer TSV wartet auf die Bönningstedter ein ganz anderes Kaliber. Fraglich ist der Einsatz der angeschlagenen Sergej Schulz, Gary Voorbraak und Steven Tegeler.
Der Wedeler TSV plant das Heimtreffen gegen Barmbek-Uhlenhorst mit Tim Vollmer (war gesperrt) und Jorma Eggers (zurück von Studienreise).
FC Türkiye – VfL Pinneberg: Sonnabend, 14 Uhr. Hinspiel: 0:1. HA-Tipp: 0:2.
Wedeler TSV – HSV Barmbek-Uhlenhorst: Sonntag, 14 Uhr. Hinspiel: 3:1. HA-Tipp: 3:2.
Niendorfer TSV – SV Rugenbergen: Sonntag, 14 Uhr. Hinspiel: 5:0. HA-Tipp: 2:1.