Pinneberg. Landesligist Union Tornesch kassiert 500 Euro Siegprämie. Oberliga-Fußballer des VfL Pinneberg und vom Wedeler TSV scheitern im Halbfinale
Stefan Dösselmann hatte Mut. Der scheidende Trainer von Union Tornesch legte sich vorab auf die eigenen Landesliga-Fußballer als Sieger des 8. Bert-Meyer-Cups fest. Als einer der Sieger des Ergebnistipp-Gewinnspiels wählte er von den Preisen zwei Eintrittskarten für das Bundesligaspiel des HSV am 4. Februar gegen Hannover 96. Die Tornescher feierten einen 2:0-Finalsieg über den Landesliga-Konkurrenten Blau-Weiß 96 und damit erstmals den Triumph in der THS-Halle.
Im Finale 2017 hatten sie noch gegen Gastgeber VfL Pinneberg eine 2:0-Führung verspielt und 2:3 verloren. Dieses Mal reichte der Vorsprung nach den Treffern von Sören Badermann und Phillip Kuschka. Und das, obwohl sich Flemming Lüneburg noch eine Zeitstrafe wegen sehr robuster Zweikampfführung gegen den Schenefelder Mika Mettler eingehandelt hatte.
Für den Turniersieg fließen 500 Euro in die Teamkasse
Pinnebergs Bürgervorsteherin Natalina di Racca-Boenigk gab Kapitän Maik Stahnke sowie dessen weiteren Teamgefährten Christoph Richter (reaktivierter Torhüter), Dennis Beckmann, Jannek Laut, Jan Dostal und Fabian Tiedemann einen Scheck über 500 Euro mit auf den Weg. Es hat sich gelohnt, den Winterschlaf bis zum 25. Januar extra wegen der inoffiziellen Hallen-Kreismeisterschaft zu unterbrechen. „Zunächst genehmigen wir uns ein Bier in der Umkleidekabine“, kündigte Routinier Richter an. Flemming Lüneburg musste lachen. „Bei einem Bier wird es nicht bleiben.“
So viel Tornescher Übermut am Schluss hatte sich zwischendurch ganz und gar nicht abgezeichnet. Nach einem 6:0 im Gruppenspiel über den FC Union kristallisierte sich vielmehr der Wedeler TSV als Favorit heraus. „Dann aber haben wir den Fehler gemacht, Blau-Weiß 96 im Halbfinale zu unterschätzen“, ärgerte sich WTSV-Obmann Thorsten Zessin. Treffer von Jan Eggers, Fernando Roesler und Theo Ganitis zur 3:1-Führung reichten nicht, sich das Neunmeterschießen zu ersparen. Roman Doempke (2) und Julius Paster erzwangen das kleine Drama an der gestrichelten, orangenen Linie. Ganitis war der Einzige, der den Ball von dort nicht im Netz unterbrachte – Lattenschuss. Nach gelungenen Versuchen von Ali Moslehe (WTSV) sowie Doempke, Lennart Klages und Leon Leweke lagen sich vielmehr die jungen Schenefelder jubelnd in den Armen (6:4).
Die Szenerie wiederholte sich im zweiten Halbfinale, als Abonnementssieger und Cupverteidiger VfL Pinneberg als Gruppenerster ebenfalls an einem Gruppenzweiten (Union) scheiterte. Beckmann (2), Laut, Badermann und Lüneburg vollzogen die Revanche für die im Vorjahr erlittene Finalniederlage – 5:1. VfL-Coach Thorben Reibe, in Tornesch als Nachfolger von Stefan Dösselmann im Gespräch, hatte es beinahe kommen sehen. Schließlich standen ihm in der Finalrunde nur noch sechs von ursprünglich acht Feldspielern zur Verfügung. Frederic Sarpong hatte sich aus beruflichen Gründen nach den Gruppenspielen vom Turnier verabschiedet. Und dann hatte die Partie gegen TBS Pinneberg (2:0) ein Opfer gefordert. Das war Marcel Uitz, der bei einem üblen Tritt von Fatih Ertürk eine Prellung davontrug und auf seine weitere Teilnahme verzichtete. Ertürk, vor wenigen Wochen noch Spieler der VfL-Zweiten, bekam ebenso die Rote Karte zu sehen wie Teamgefährte Özkan Simsek wegen unsportlichen Verhaltens. Beim Abpfiff standen nur noch drei TBS-Akteure auf dem Parkett.
Bitter für den VfL: In der Partie um den dritten Platz gegen die Wedeler (5:6) handelte sich auch noch Philipp Werning eine Verletzung ein. Kurios: VfL-„Mädchen für alles“ Marcus Motzkat (46) verwandelte seinen Neunmeter zum 5:4, während Neuerwerbung Dominic Lemcke – kam vom SV Rugenbergen – an Keeper Stefan Steen scheiterte. „Ich bin gut aufgenommen worden und hoffe, dem VfL als Sechser oder Zehner helfen zu können“, sagte Lemcke, dessen ehemalige Teamgefährten derweil nicht die Erwartungen erfüllten. SVR-Torwart Jannis Waldmann kommentierte den enttäuschenden vierten Gruppenplatz der Bönningstedter mit einem Achselzucken. „Das war einfach mal ein gebrauchter Tag von uns.“
Ehrungen wurden noch den Wedelern Jan Eggers (bester Turnierspieler), Fernando Roesler (bester Nachwuchsspieler) sowie Tilman von Velde (FC Elmshorn/bester Torwart), Christian Kulicke (VfL/bester Torschütze) und Qualifikant Hetlinger MTV (fairste Mannschaft) zuteil. Organisator Roland Lange bedankte sich bei den ehrenamtlichen Club-Mitarbeitern Reinhard Nadler, Mike Treede, Joachim Stieb und Marcus Motzkat mit je einem Präsentkorb für ihre besonderen Verdienste um das Turnier, dem an drei Tagen insgesamt 1200 Zuschauer beiwohnten.