Die Elmshorn Fighting Pirates schneiden bei Landesmeisterschaften und drei zweiten Plätzen hervorragend ab. Zwei der vier Teams fahren zu den deutschen Titelkämpfen.
Elmshorn. Cheer bedeutet übersetzt „Anfeuern“. Bei den Landesmeisterschaften der Cheerleader in Krempe (Kreis Steinburg) haben das Anfeuern diesmal die Fans der Elmshorner Mädchen mit der glanzvollen Bezeichnung Maniacs übernommen. Die sonst von den Cheerleader-Mädels unterstützten Spieler der Elmshorn Fighting Pirates waren unter den 250 mitgereisten Fans. Vier Teams der Maniacs nahmen teil, zwei qualifizierten sich für die deutschen Jugend-Meisterschaften in Lemgo (Nordrhein-Westfalen).
Die Mini Maniacs, Magic Maniacs, Missy Maniacs und Major Maniacs turnen und tanzen normalerweise am Spielfeldrand der Elmshorner Piraten, die kürzlich nachträglich in die 2. Bundesliga Nord aufgenommen wurden (wir berichteten). Bei den Titelkämpfen standen sie nun einmal selbst im Mittelpunkt – und die Football-Cracks füllten die Fanreihen. Die harte Vorbereitung auf die Meisterschaften hat sich am Ende für alle vier Teams gelohnt.
Bis zu dreimal pro Woche trainieren die Cheerleader des Elmshorner MTV, um sich in der Hoffnung auf eine DM-Teilnahme fit zu machen und eine gute Figur abzugeben. „Wir trainieren ein Dreivierteljahr für einen Auftritt von jeweils zwei Minuten und 30 Sekunden“, sagt die Cheerleading-Beauftragte des Vereins, Sylvia Nowak. Am Sonntag, 6. April, werden zwei Teams der Maniacs dann um die Titel in Lemgo kämpfen. Das diesjährige Motto der DM heißt dabei „cheer meets dance“. Die PeeWee, so werden die kleinen Cheerleader genannt, sowie die Magic Maniacs aus Elmshorn werden dann nochmal alles geben.
„Wir wollen ganz nach oben“, sagt Sylvia Nowak. Es brauche Zeit und viel diszipliniertes Training, um sich nach vorn zu kämpfen. Für die deutschen Meisterschaften sei jeweils das Ziel ausgegeben, unter die Top fünf in Deutschland zu gelangen.
Das Klischee, Cheerleading habe nur etwas mit gutem Aussehen und einem netten Lächeln zu tun, ist wohl veraltet. Die Sportlerinnen stehen nicht am Spielfeldrand und schreien zum Beispiel Sätze wie „Gebt mir ein A und gebt mir ein B“, sondern unterstützen durch sogenannte Chants, Anfeuerungsrufe, ihr Team und animieren das Publikum. „Ein Cheerleader ist ein Rundum-Sportler“, sagt Sylvia Nowak. Es wird nicht nur Turnen, auch Tumbling genannt, verlangt. Auch Stunts und Tanzelemente sowie Krafttraining und Ausdauer müssen beherrscht werden.
Die Mini-, Missy- und Major Maniacs erreichten in Krempe mit dem zweiten Platz jeweils den Status des Vizemeisters. Die Mini Maniacs überzeugten dabei vor allem in der Kategorie PeeWee Cheer und die Missy Maniacs mit ihrem Auftritt der Kategorie U17 Allgirl Cheer. Nur wenige Punkte fehlten am Ende zum Triumph. „Das ist so gut wie gar nichts und bedauerlich für uns“, sagt Sylvia Nowak. Die Major Maniacs mussten am Vormittag des Auftritts noch einen verletzungsbedingten Ausfall verkraften. „Umso höher ist die hervorragende Leistung der Mädchen zu bewerten“, sagte Sylvia Nowak.
Insgesamt nahmen in Krempe 46 Teams aus zehn Vereinen teil. Bewertet werden Synchronität, Sauberkeit der Übungen, Turn- und Tanzelemente. Freundliches Lächeln bringt Punkte ein, ein verkrampftes Grinsen kann Abzüge nach sich ziehen. „Das nennt sich Spirit“, erklärt Sylvia Nowak. Bis zu 100 Punkte können an ein Team vergeben werden. Die besten Mannschaften liegen bei etwa 70 Punkten. Die Magic Maniacs gehören zu den vier besten Crews Deutschlands. Zur deutschen Meisterschaft reisen die zehn Punktbesten an.
Landestitel gingen unter anderem an die Ausrichter des Turniers in Krempe, die Panthers. Weitere erste Plätze errangen Teams aus Flensburg, Neumünster, Kiel (Jahn und ASC) sowie von der Ostseeinsel Fehmarn.
Der Andrang in der Kremper Sporthalle war übrigens groß. Rund 2000 Gäste drängten in die Turnhalle, die nur 1000 Zuschauern Platz bietet. Krempe hat gerade einmal 2500 Einwohner. Schon Wochen zuvor waren die Tickets für die Landesmeisterschaften ausverkauft. Die bunt geschmückten Fans der Mädels reisen mit Fahnen, Luftballons und riesigen Bannern an. „Es war verdammt gelb, es war verdammt blau und es war verdammt erfolgreich“, beschrieb Olaf Mai, Pressewart und stellvertretender Vorsitzender der Fighting Pirates, die Veranstaltung.
Wie wird es wohl werden, wenn die Pirates zu ihrer mit Spannung erwarteten Bundesliga-Premiere antreten? Am Sonnabend, 10. Mai, geht es im ersten Bundesliga-Heimspiel gegen die Troisdorf Jets aus der Nähe von Köln. Ein buntes Fahnenmeer in Gelb und Blau wird dann die Stimmung anheizen. „Es wird großartig“, sagt Sylvia Nowak.