Haseldorf. Das Wetter ist so schlecht, dass die Storcheneltern ihre beiden Küken aufgeben. Nicht so Gunnar Hamster. Er birgt die leblosen Tiere.
Haseldorf hat erstmals seit 41 Jahren wieder Storchennachwuchs. Aber die äußeren Bedingungen sind extrem schlecht: Regen und Sturm und auch die niedrigen Temperaturen machen den Störchen wie überall im Kreis Pinneberg zu schaffen.
„Die Eltern haben die Küken aufgegeben. Uns hat es fast das Herz gebrochen, als wir dieses Bild morgens auf der Kamera sahen. Jetzt hat Haseldorf nach 41 Jahren das erste Mal wieder Storchenküken und dann sowas“, schreibt Gunnar Hamster aus Haseldorf auf Facebook. Er habe sich lange mit Informationen über die Störche zurückgehalten, damit sie erst einmal in Ruhe ankommen konnten.
Storchen-Drama: Küken liegen leblos im Nest
Eines Morgens lagen die Storchenküken leblos im Nest. Dann bemerkt Gunnar Hamster eine Bewegung. Kurz habe er überlegt, der Natur ihren Lauf zu lassen. „Aber wir konnten es nicht übers Herz bringen“, schildert er. Umgehend holte er die beiden Küken aus dem Nest.
Wie sich herausstellte, waren beide noch am Leben – aber völlig unterkühlt und am Ende ihrer Kräfte. Gunnar Hamster bringt sie schnell ins Haus, badet sie in lauwarmen Wasser und trocknet sie behutsam ab. Danach kommen die erschöpften Tiere unter die Wärmelampe.
Storchennachwuchs in Haseldorf von Hand aufgepäppelt
Um die Zwei zu retten, mussten sie von Hand ernährt werden. „Wir haben alles versucht“, sagt Gunnar Hamster – und der Einsatz wird belohnt. Beide Storchenbabys überleben und sind in einem stabilen Zustand. Auch dank des Elb-Fischers Claudius Veit. Der hat ein großes Herz für die Störche und versorgt diese mit Fisch. „Bei dem gibt es nicht nur lecker Räucherfisch, sondern er versorgt drei Storchenfamilien mit Fisch“, so Gunnar Hamster.
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Die Familie wird die Storchenküken in andere fürsorgliche Hände abgeben. „Wir hätten gern den Kontakt zwischen Küken und Altstörchen bewahrt. Die Altstörche sind nach wie vor am Nest“, schreibt Gunnar Hamster.
Küken aus Haseldorf kommen in die Storchenpflegestation Erfde
So aber werden die beiden geretteten Störche in die Storchenpflegestation Erfde (Kreis Schleswig-Flensburg) gehen, wo Ehrenamtliche sich dann um sie kümmern und sie fit machen für die Auswilderung, sodass sie ihre lange Reise in den Süden antreten können. Ziehvater Gunnar Hamster wünscht das Beste: „Hoffen wir, dass wir sie durchbekommen.“