Kreis Pinneberg. Am Wochenende präsentieren Gartenbesitzer ihre grünen Oasen. Wer dabei ist und worauf sich Grünfans im Kreis Pinneberg freuen können.
Jubiläum für die Aktion „Offener Garten“: Am kommenden Wochenende, 15. und 16. Juni, findet die Veranstaltung zum 25. Mal statt. Mehr als 200 Gartenbesitzer in Scjhleswig-Holstein und Hamburg öffnen ihre Gartenpforten und bieten Gästen einen Einblick in ihre grünen Oasen. Im Kreis Pinneberg sind es 13 Teilnehmer.
Renate und Dieter Herrmann aus Holm sind zum vierten Mal dabei. Damit es spannend bleibt, werden immer mal wieder Pausen eingelegt. Mitte der 1980er-Jahre hat das Ehepaar das Haus in der Straße Im Sande 6a gebaut, der große Garten – etwa 1400 Quadratmeter – hat sich kontinuierlich entwickelt.
Holmer Gartenparadies öffnet zum vierten Mal seine Pforten
Ein wunderschöner Bauerngarten mit vielen Stauden, Hochbeeten mit Gemüse, Rosen und Hortensien ist entstanden. Im Vorgarten gibt es einen natürlich bewachsenen Teich und eine kleine Allee, die den Weg zum Haus säumt. Prägend für den Garten sind die Buchsbaumhecken, und deshalb hat Renate Herrmann auch sehr viel Arbeit investiert, um den Buchsbaumzünsler fernzuhalten. Die immergrünen Pflanzen, die anderenorts von den gefräßigen Raupen regelrecht ausgerottet wurden, hat sie mühevoll mit Algenkalk gepudert. Und die Arbeit hat sich gelohnt. Noch gibt es die Hecken, die Rosen und Hortensien begrenzen.
Im hinteren Teil des Gartens gibt es viele Sitzecken und einen Pavillon, den Dieter Herrmann selbst gebaut hat. Ein großes Funkienbeet mit vielen verschiedenen Sorten schmückt einen schattigen Bereich, selbst geschmiedete Dekoobjekte zieren Beete, Rasen und Zäune. Zwei große 1000-Liter-Behälter fangen das Regenwasser auf, damit die Pflanzen nicht mit kostbarem Trinkwasser gewässert werden müssen.
Offener Garten: Dieter Herrmann veredelt seine Rosen selbst
Eiben und Ilex sorgen im Garten dafür, „dass es im Winter nicht so trostlos aussieht“, erzählt Dieter Herrmann. Seit zwei Jahren veredelt er selbst Rosen. Gekauft haben die Eheleute so gut wie nichts für den üppigen Garten. „Viele Pflanzen haben wir von Familienangehörigen, von Freunden und Nachbarn bekommen“, so Renate Herrmann.
Wer durch das große Gartenparadies flanieren möchte, hat dazu am Sonnabend und Sonntag, 15. und 16. Juni, jeweils zwischen 10 und 18 Uhr Gelegenheit. Es gibt Kaffee und Kuchen, Hunde sind nicht erlaubt.
Wildgarten mit Blick auf die Haselauer Kirche
Zum ersten Mal dabei ist Leni Rieke aus Haselau. An der Haseldorfer Chaussee 45 hat sie einen Wildgarten, in dem man von einem Raum in den nächsten gelangt. Im Eingangsbereich steht eine 60 Jahre alte Platane, an Feigen- und Pfirsichbäumen vorbei führt der Weg durch einen Rosenbogen in den mittleren Gartenraum.
Nach Norden, gleich hinter einer großen Linde, geht der Blick zur Haselauer Kirche, nach Westen sieht man die Weite der Haseldorfer Marsch. Mitten im Garten wird ein Naturteich umringt von meterhohen Bäumen und einem Gemüsegarten. Geöffnet ist an beiden Tagen von 12 bis 18 Uhr, es gibt Kaffee und Kuchen, angeleinte Hunde sind willkommen.
Offener Garten: Talentierte Gärtnerin in Bokholt-Hanredder
Andrea Küster präsentiert ihren Privatgarten in Bokholt-Hanredder an der Hauptstraße 43. Am Teich leuchten die silbrigen Blätter einer weidenblättrigen Birne, Gräser, Bäume, Hecken, eine bepflanzte Backsteinmauer, Sitzplätze und ein Natursteinweg zeigen das gestalterische Talent der leidenschaftlichen Gärtnerin. Eine Big Bonsai Buche ist charakteristisch für den großen Garten. zieht die Blicke auf sich. Geöffnet ist am Sonnabend von 9-16 sowie am Sonntag von 11-16 Uhr. Bitte keine Hunde.
Die Künstlerin Svea Gustafsen lädt ein in ihren mit Liebe angelegten und trotzdem wilden, üppigen Garten in Lutzhorn. Mehr als 40 verschiedene Rosenarten versammelt sie dort, hat eine riesige Hauseiche und einen großen Gingko. In der Straße Hinterm Holz 5 gibt es an beiden Tagen Kaffee und Kuchen. Wer seinen Hund anleint, darf ihn mitbringen.
Offener Garten: In Bokel sind auch angeleinte Hunde willkommen
Inge Pump an der Schulstraße 3 in Bokel zeigt ihren 1500 Quadratmeter großen Bauerngarten mit noch aktiver Landwirtschaft. Neu entstanden sind eine Garten-Werkstatt und ein Hochbeet. Auf etwa 500 Quadratmetern werden Kürbisse angebaut, Hühner und Bienen leben dort, es gibt ein Gewächshaus mit Tomaten, einen Gemüsegarten mit Fruchtfolge, Obstbäume mit alten Sorten, viele Stauden, Gehölze, Gräser und Clematis.
Geöffnet ist am Sonnabend und Sonntag von 10 bis 17 Uhr. Angeleinte Hunde sind willkommen.
Offener Garten: Hochbeetgemüsegarten mit Teich in Heidgraben
In Heidgraben hat Maria Luer einen 8000 Quadratmeter großen Garten nach englischem Vorbild angelegt mit Eibenhecken, Rasenwegen und Staudenbeeten. Mehr als 1000 Staudenarten und -sorten sorgen von Frühjahr bis Herbst für Abwechslung. Geöffnet ist der „Garten der Horizonte“ im Lerchenfeld 25 an beiden Tagen von 10 bis 17 Uhr. Der Eintritt kostet drei Euro, die werden aber beim Pflanzenkauf verrechnet.
Ebenfalls in Heidgraben, im Meisenstieg 6, öffnen Gabriele und Harald Carstens ihren kleinen, feinen Garten mit allem, was dazugehört. Vom Hochbeetgemüsegarten über den Blumengarten bis hin zum Gartenteich gibt es jede Menge zu entdecken. Viele Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen ein. Von 10 bis 18 Uhr ist an beiden Tagen geöffnet, es gibt Kaffee und Kuchen, und angeleinte Hunde dürfen mit.
Offener Garten: In Quickborn fühlen sich auch Wasserschnecken wohl
Jede Menge Versteckmöglichkeiten für mehr als 300 Teichmolche, 20 Teich- und etliche Laubfrösche hat Dieter Meiners in der Schillerstraße 8 A in Quickborn angelegt. Zudem tummeln sich Erbsenmuscheln und fünf verschiedene Wasserschneckenarten in den Teichen auf dem 1500 Quadratmeter großen Grundstück. Die zwölf extensiv begrünten Garagendächer sind begehbar. Geöffnet ist am Sonnabend von 15 bis 18 Uhr und am Sonntag von 10 bis 12 Uhr.
Sönke Knickrehm entwickelt seinen 1500 Quadratmeter großen, unkonventionellen Garten an der Halstenbeker Straße 48 in Rellingen seit 34 Jahren immer weiter. „Unfertig und wild, aber einem Konzept folgend“ nennt er sein Projekt. Der Garten ist gegliedert in verschiedene Räume, Objekte und Installationen mit gefundenen und gekauften Dingen sind ins richtige Licht gerückt. Da gibt es eine Obstwiese, Katzenauslauf, Lavendel-Rosen-Hügel, Aussichtshochsitz, Birke mit Rundbank und vieles mehr. An beiden Tagen ist von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Offener Garten: In Rellingen auf Entdeckungsreise gehen
Der Verein Umwelthaus Pinneberg e. V. betreibt auf einer etwa 3000 Quadratmeter großen Fläche an der Tangstedter Straße 101 in Rellingen einen Entdeckergarten mit Kaninchen, Hühnern, Bienen, Streuobstwiese, Gemüsebeeten, Teich und Waldbereich. Am Sonntag gibt es eine Kräuterführung, und die Imkerinnen stehen für Erläuterungen bereit. Geöffnet ist Sonnabend von 15 bis 17 und Sonntag von 11 bis 17 Uhr. Es gibt Kuchen aus dem eigenen Holzbackofen und Getränke.
Zum zweiten Mal dabei ist das Arboretum in Ellerhoop, Thiensen 4. Die vielseitige Parkanlage bietet auf 17 Hektar Fläche eine spannende Kombination aus Gartenkunst und Naherholung. Einen besonderen Stellenwert haben die vielfältigen Naturschutzaufgaben des Arboretums mit der Erhaltung seltener, vom Aussterben bedrohter heimischer Pflanzenarten. Geöffnet ist an beiden Tagen von 10 bis 19 Uhr, der Eintritt kostet neun Euro.
Unter dem Motto „Ankommen, Wohlfühlen, Genießen“ lädt Karlheinz Wilding in seinen großen Garten in Brande-Hörnerkirchen, Dorfstraße 36. Bäume und Stauden, eine große Wiese und verschiedene Lieblingsplätze laden ein zum Verweilen. Es gibt Kaffee und selbstgebackenen Kuchen, angeleinte Hunde sind willkommen. Geöffnet ist am Sonnabend von 11 bis 18 Uhr sowie am Sonntag von 11 bis 17 Uhr.
Offener Garten: Kleine grüne Oase mit Olivenbaum in Pinnberg
„Life is KOLLARful“ freut sich die Künstlerin Ines Kollar auf den Tag des Offenen Gartens. 2008 hat sie mit ihrem Mann Jürgen Zocher eine Doppelhaushälfte an der Fritz-Reuter-Straße 7 in Pinneberg gekauft. Der Garten ist nur 360 Quadratmeter groß, aber so farbenfroh wie in ihren Bildern geht es auch in der kleinen Oase rund ums Haus zu.
Seit 2011 nimmt das Ehepaar an der Aktion Offener Garten teil. Seither hat sich immer wieder etwas verändert. Dieses Jahr musste der gesamte Vorgarten neu gestaltet werden, „weil der Buchsbaumzünsler ganze Arbeit geleistet hat“, wie Ines Kollar erzählt. Wer nicht ganz genau hinschaut und sich noch gut an das vorige Jahr erinnern kann, wird diese Veränderung kaum bemerken. Denn die Eheleute sind besonders stolz darauf, dass der Vorgarten nach kurzer Zeit so aussieht, als sei er schon immer genau so gewesen.
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Dabei gibt es neue Stauden und eine Spalierfeige, viele Büsche und Blühsträucher, Rosen, Salbei, Katzenminze und den ganzen Stolz des Ehepaares Kollar/Zocher: ein 200 Jahre alter Olivenbaum. Der steht aber schon einige Jahre vor dem Haus. Neu ist eine kleine Pflasterfläche mit Sitzplatz, die Jürgen Zocher angelegt hat.
Ines Kollar hat sich auf abstrakte und gegenständliche Malerei mit Acrylfarben spezialisiert und gibt mehrmals im Jahr Kurse. Regelmäßig spenden sie und ihre Ateliergemeinschaft für soziale Projekte. Seit 2009 sind mehr als 16.000 Euro zusammengekommen. Am Gartenwochenende wird sie auch ein Sparschwein aufstellen. Alle Erlöse gehen in Zukunft an Einrichtungen, die die unheilbare Krankheit Pulmonale Hypertonie (Lungenhochdruck) erforschen oder unterstützen. Am Sonnabend und Sonntag ist jeweils von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Es gibt Kaffee und Kuchen, Hunde sind nicht erwünscht.