Tornesch/Kreis Pinneberg . Die Zentrale der Feuerwehren im Kreis Pinneberg wird modernisiert. Mit verbaut wird ein historisches Dokument für den FC St. Pauli.
Mit der Grundsteinlegung für den dritten Bauabschnitt der Kreisfeuerwehrzentrale in Tornesch geht nun ein Marathon-Projekt des Kreises Pinneberg seinem Ende zu. Nach dem Neubau von Unterkünften und Fahrzeughallen für den ABC-Dienst, die bis 2013 realisiert worden sind, und den neuen Werkstätten, einer Prüfhalle sowie Lagerräumen für die technische Ausstattung, die 2016 gebaut wurden, sollen nun neue Räume für die Verwaltung und acht Mitarbeitende geschaffen, eine neue Funkwerkstatt errichtet und eine neue Schlauchwaschanlage eingebaut werden.
Die Planung für die Modernisierung der Feuertechnischen Zentrale des Kreises Pinneberg in Tornesch–Ahrenlohe hatte bereits 2008 begonnen, sagte Stefan Mohr. Der Kreiswehrführer erinnerte an die Anbauten und Modernisierungen, die hier an der alten Bundesstraße seit 1963 erfolgt sind. Damals sei die erste Schlauchpflegeanlage für rund eine halbe Million Mark errichtet worden.
Neue Feuerwehrzentrale im Kreis Pinneberg: 30 Millionen Euro wurden investiert
Nun investiert der Kreis Pinneberg weitere 4,4 Millionen Euro allein in den dritten Bauabschnitt. Wenn der Bau nächstes Jahr fertiggestellt sein wird, werden insgesamt gut 30 Millionen Euro in die Modernisierung des kreisweiten Brandschutzes investiert worden sein.
Doch das werde auch künftig nicht das Ende der Fahnenstange sein, erklärte der Kreiswehrführer. „Eine Feuertechnische Zentrale ist niemals fertig.“ Immer wieder müsse der Brandschutz auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden, damit der Schutz der Bevölkerung insbesondere vor Klimakatastrophen wie Hochwasser, Dürre oder Starkregen möglichst optimal gesichert sei.
2800 Feuerwehrkräfte der 50 Freiwilligen Wehren im Kreis Pinneberg üben Einsätze
Die Kreisfeuerwehrzentrale dient den 50 Freiwilligen Wehren mit ihren rund 2800 aktiven Feuerwehrkräften zu Übungs- und Koordinierungszwecken. Der Kreis Pinneberg hat dafür bereits in den 70er-Jahren weitsichtig ausreichend Land dafür erworben. In den 90er-Jahren war auf dem weiträumigen Gelände eine neue Halle für Atemschutzübungen geschaffen worden, für jene allzu oft auftretenden Fälle, wenn die Brandbekämpfer in völlig verrauchten Räumen das Feuer löschen müssen.
Kreispräsident Helmuth Ahrens betonte, dass die Kreispolitik in all den Jahren diese Entscheidungen und Investitionen einvernehmlich getroffen habe. „Wir müssen das machen. Unsere Feuerwehren sollten immer auf dem neuesten Stand sein.“ Wie die Hochwasser-Lagen nach Starkregen aktuell in Bayern und im Saarland sowie vor zwei Jahren im Ahrtal zeigten, würden sich solche Klimakatastrophen häufen.
Feuerwehrzentrale: Technik muss auch zum Schutz der Einsatzkräfte auf neustem Stand sein
„Das wird das Haus für unsere Feuerwehren sein“, sagte Uwe Koltzau, der als zuständiger Fachdienstleiter für Sicherheit und Ordnung das Projekt federführend bearbeitet hat. „Eine moderne Technik und ein Höchstmaß an Arbeitsschutz müssen wir den Feuerwehrkräften für ihre Einsätze gewährleisten.“
Wer mit Feuer, Rauch und Gasen in Berührung käme, sei einem großen Gesundheitsrisiko ausgesetzt. Darum gehöre eine strikte Trennung von sauberen Materialien und solchen, die durch einen Einsatz kontaminiert sind, zu den wichtigsten Anforderungen für den Schutz der Einsatzkräfte.
- Der neue Pinneberger Feuerwehr-Chef setzt auf Jugend, Frauen und Schnapszahlen
- Wachwechsel bei Kreis-Feuerwehr: Elmshorner an der Spitze
- Gefahr E-Auto-Brand: Wie löscht man ein Elektroauto?
Ein weiterer Vorteil des Neubaus sei, dass Schlauchpflege und digitale Servicewerkstatt künftig enger mit den anderen Abteilungen verzahnt würden, sagte Koltzau. „Die Wege für die Mitarbeiter werden kürzer, ein aufwändiger Transport auf dem Gelände fällt weg.“ Zudem könnten dann auch die zwölf Kollegen vom Team des Katastrophenschutzes des Kreises aus dem Elmshorner Kreishaus an den Standort der Feuerwehrtechnischen Zentrale umziehen. Womit eine engere Zusammenarbeit von Feuerwehr und Katastrophenschutz möglich werde.
Kleiner Gag: Abschlusstabelle der Zweiten Liga für die Nachwelt erhalten
Anschließend wurde ein Metallbehälter mit den Bauplänen, aktuellen Zeitungen und ein paar Münzen in den Neubau eingemauert, wie dies bei Grundsteinlegungen üblich ist. Darin enthalten sei auch die Abschlusstabelle der Zweiten Bundesliga vom 19. Mai dieses Jahres, die den sechsten Aufstieg vom FC St. Pauli in die Erste Liga dokumentiert, sagte Kreispräsident Helmuth Ahrens mit einem Schmunzeln. Denn er und Koltzau sind seit vielen Jahren leidenschaftliche Fans des Vereins vom Millerntor.