Elmshorn. Der 126 Jahre alte Lastensegler in Elmshorn wechselt den Besitzer. Warum das eine gute Nachricht ist und auch künftig Gäste mitfahren.

Ulrich Grobe ist happy. Der nun ehemalige Geschäftsführer des Vereins Ewer Gloria e. V. weiß sein „Baby“, den 1898 vom Stapel gelaufenen Lastensegler „Gloria“, weiterhin in guten Händen. Die Zukunft des Elmshorner Originals scheint gesichert. Denn der Verein Ewer Gloria e.V. als bisheriger Eigentümer des Schiffes hat sich jetzt aufgelöst. Das Eigentum wurde an den gleichfalls gemeinnützigen Verein „Freunde des Ewers Gloria e.V.“ übertragen.

„Das war eine Erfolgsgeschichte“ berichtet Ulrich Grobe über die Zeit der zu Jahrtausendbeginn durch den Verein erfolgte Instandsetzung des Traditionsseglers. „Nachdem es gelungen war, die Arbeiten mithilfe beschäftigungsloser Jugendlicher in der Museumswerft auszuführen, erhielt das Projekt die Unterstützung durch mehrere Firmen aus Elmshorn und darüber hinaus, dem Kreis Pinneberg.“

Die formelle Umwidmung vom Traditionsschiff zum Sportboot ist ein Vorteil für die „Gloria“

Auch der ehemalige Vorsitzende des Ewer Gloria e. V. ist glücklich über die Entwicklung für das schwimmende Schmuckstück im Elmshorner Hafen. „Wir sind froh, dass wir das Schiff an einen Elmshorner Verein übertragen konnten, der einen starken ideellen Bezug dazu hat“, sagt Professor Dr. Klaus Pannen, der nun auch Liquidator des Vereins ist.

Der ehemalige Vereinsvorsitzende hebt einen positiven Aspekt des 2021 geänderten Status des Ewers hervor: „Die Gloria gilt nicht mehr als Traditionsschiff, sondern wird nunmehr offiziell als Sportboot geführt“, sagt Pannen. Für den Bestand des Schiffes und dessen Heimathafen Elmshorn sei diese Änderung von Vorteil. Zwar könne die „Gloria“ keine Passagiere mehr befördern, aber die Freunde nehmen sehr gerne Gäste mit. Dadurch bleibt die Möglichkeit erhalten, mit der „Gloria“ auf Krückau und Elbe mitzufahren. Der Liegeplatz bleibt nach wie vor in Elmshorn.

Schon 2004 nahm die „Gloria“ erstmals am Elmshorner Hafenfest teil

Seit der Gründung des „Ewer Gloria e.V.“ war Klaus Pannen dessen ehrenamtlicher Vorsitzender und hat die Geschicke des Ewers maßgeblich bestimmt. So konnte das Schiff 2004 schon am Elmshorner Hafenfest teilnehmen und erste Einnahmen erzielen, die neben weiteren Spenden den Ausbau ermöglichten. Im Herbst 2009 erhielt die „Gloria“ Mast und Segel. Seither ist der Ewer ein gewohntes Bild nicht nur in Elmshorn, sondern im gesamten Unterelberaum.

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Die neuen Eigentümer, die Elmshorner „Freunde des Ewers GLORIA e.V.“, sind eine Gruppe von Liebhabern alter Schiffe, die nun auch den Ewer ehrenamtlich pflegen. Die Mitglieder arbeiten daran in ihrer Freizeit. Pannen: „Damit ist das Ziel des jetzt aufgelösten Vereins erreicht und die Zukunft des Schiffes liegt in den Händen derer, die sich nicht nur mit Herz, sondern auch mit Hand engagieren.“ Pannen wünscht den neuen Eigentümern „Mast- und Schotbruch und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel“.