Kreis Pinneberg. Während das Angebot in Pinneberg verknappt wird, haben andere Orte spezielle Zonen. In einigen Städten sind Parkplätze sogar kostenlos.

Wo kann man in den größeren Städten des Kreises Pinneberg sein Auto parken? Und wie viel kostet das eigentlich? Nachdem die Stadt Pinneberg ihren Parkraum neu ordnen will und dabei etwa 130 Stellflächen streicht, hat das Abendblatt auch andere Orte unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist höchst unterschiedlich.

Während einige Städte durchaus hohe Gebühren für das Abstellen des Autos verlangen, ist das Benutzen von Parkplätzen in anderen Orten komplett kostenfrei. Soll heißen: Einige Städte sparen sich die sogenannte Parkraumbewirtschaftung (und die dazugehörige Überwachung durch den Ordnungsdienst) - sehr zur Freude von Autofahrern, die ihre Vehikel ohne Gebühr abstellen können

Parken im Kreis Pinneberg: Alles Städte im großen Preis-Check

Dagegen gliedern Städte wie Wedel oder Elmshorn ihre Parkplätze sogar in Zonen und staffeln die Gebühren entsprechend. In Pinneberg wird das übermäßige Vorhalten von Pkw-Stellflächen als nicht mehr zeitgemäß erachtet. Das Abendblatt hat alle relevanten Städte des Kreises Pinneberg miteinander verglichen. Das Ergebnis: Wer wie viel für das Abstellen seines Fahrzeugs bezahlt, hängt vor allem davon ab, wo man parkt. Von kostenlos bis „ganz schön“ teuer ist alles dabei.

Ob Quickborn, Barmstedt, Wedel oder Schenefeld und Halstenbek. Jede Stadt handhabt ihre Parkplätze anders. Das ist der große Überblick zur gegenwärtigen Situation.

Parkplätze in Wedel: Drei Zonen, unterschiedliche Preise

Die Stadt Wedel hat ihr Parksystem in drei Bereiche aufgeteilt. Es gibt den Bereich an der Elbe, sowie Parkplätze in der Alt- und Innenstadt. Am Elbestadion in der Schulauer Straße bietet ein Park-Areal 200 Autos Platz zum unbegrenzten Parken. Beim Parkplatz Elbmarschen/Im Haacken gibt es 376 Plätze. Das Parken ist jedoch gebührenpflichtig. Die Kosten: 1,50 Euro pro 60 Minuten, das Tagesticket kostet sechs Euro. Am Schulauer Fährhaus stehen 40 Parkplätze für Restaurant-Gäste zur Verfügung.

In der Parnaßstraße sind es 33 Stellplätze, deren Nutzung Geld kostet. Dort wie auch am Strandweg, an der Schulauer Straße zwischen Strandweg und Strandbaddamm sowie am Strandbaddamm selbst kostet das Ticket nun zwei Euro pro angefangene Stunde.

In der Wedeler Altstadt sind zehn Parkplätze in der Gärtnerstraße mit Parkscheibe für eine Dauer von zwei Stunden nutzbar. Am Redder gibt es 60 unbegrenzt nutzbare Plätze, in der Austraße sind es einmal 12 und einmal 26 mit Parkscheibe. Kostenlose gibt es im Jungfernstieg (40) und an der Badebucht/Festplatz (250).

Gebührenpflichtiges Parken ist in der Wedeler Innenstadt am Gorch-Fock-Platz (60 Stellplätze), den Welau Arcaden (100), und – außer sonnabends – am Wochenmarkt (89) möglich. In der Höbüschentwiete können dank der Parkscheibe 24 Plätze für einen Zeiraum von zwei Stunden genutzt werden. In der Wedeler Passage beträgt die Höchstparkdauer eine Stunde. Insgesamt stehen im Stadtgebiet 49 Parkplätze für Menschen mit körperlicher oder geistiger Beeinträchtigung zur Verfügung

Mit einer neuen Parkverordnung, im Elbbereich sind die Gebühren angezogen worden, erhofft die Verwaltung sich jährlich Mehreinnahmen von gut 110.000 Euro für die klamme Haushaltskasse. Weitere Möglichkeiten, Parkgebühren andernorts einzuführen, werden geprüft, hieß es dazu im September des Vorjahres. In Wedel gilt eine aktualisierte Parkverordnung.

Parkplätze Schenefeld: Nur auf einer Stellfläche werden Gebühren erhoben

In Schenefeld gibt es nur die bewirtschafteten Parkplätze am Stadtzentrum, Pächter ist dort die Apcoa-Gruppe, die mehr als 1200 Plätze anbietet. Das Parkhaus umfasst 828 Plätze, die Tiefgarage 335 Parkplätze und der Außenparkplatz P99 (wie der Name vermuten lässt) 99 Stellplätze. Die Tarife sind einheitlich. Die erste Stunde ist kostenlos, ab der zweiten Stunde ein Euro pro Stunde, der Tageshöchstsatz liegt bei 3 Euro. Für Dauerparker/Dauermieter gibt es pauschale Konditionen

Alle anderen Parkflächen in Schenefeld und Halstenbek sind mit Parkscheiben zeitlich begrenzt nutzbar oder dauerhaft kostenfrei. Eine Parkraumüberwachung findet statt.

Parkplätze Elmshorn: 1800 Plätze, mal kostenpflichtig, mal kostenfrei

Eines scheint festzustehen, Elmshorn zeichnet sich in der Parkraumbewirtschaftung der Innenstadt durch Kontinuität aus. Insbesondere auf das zahlenmäßige Parkplatzangebot können sich Autofahrerinnen und -fahrer verlassen. „In den vergangenen fünf Jahren gab es in der Gesamtschau keine signifikante Veränderung hinsichtlich der Gesamtzahl der verfügbaren Parkplätze im Innenstadtbereich“, sagt Morten Boysen aus dem Amt für Projektentwicklung.

Und gut strukturiert ist das Parkraumangebot auch. Die Innenstadt ist in vier Bewirtschaftungszonen plus Parkhaus am Steindammpark aufgeteilt, in denen je nach Zone Bewohnerparken, Parkgebühren oder eine Parkscheibenregelung gelten. In zwei Parkhäusern, einer Tiefgarage sowie auf 16 Parkdecks, Parkplätzen und Stellflächen stehen insgesamt rund 1800 Stellplätze zur Verfügung.

Die Bewirtschaftung erfolgt montags bis freitags von 7 bis 18 Uhr, sonnabends von 7 bis 14 Uhr. Für die kostenpflichtigen Plätze gilt in allen vier Bewirtschaftungszonen ein einheitliches Tarifsystem. Je 30 Minuten sind 50 Cent fällig. Für den Buttermarkt kostet ein Tagesticket 7 Euro, auf dem Parkdeck an den Steindammwiesen zahlen Autofahrer für den Tag 2,50 Euro. Ein Vier-Wochen-Ticket (nur online buchbar) gibt es für 33 Euro.

Kostenlos sind die Parkflächen am Südufer, das Parkhaus Wedenkamp, der Parkplatz Flamweg, das Parkdeck Nordufer für maximal zwei Stunden und die Stellplätze an der Berliner Straße. Mit Parkscheibe können auch die 40 Parklätze am Bahnhof/ZOB für zwei Stunden frei genutzt werden.

Die fünf größten Parkmöglichkeiten sind das P+R Parkdeck an den Steindammwiesen (460), das Parkhaus Neuer Markt (339), der Parkplatz Buttermarkt (220), die Tiefgarage Marktpassage (135) und das Parkhaus Wedenkamp (120). Alle Informationen rund ums Parken in Elmshorn inklusive Übersichtskarten hat die Stadt online unter der Adresse www.city-elmshorn.de/ zusammengestellt.

Parkplätze Pinneberg: Stadt streicht 130 Flächen, behält aber auch 1300 übrig

Es gibt mehr als 1300 Parkplätze in der Pinneberger Innenstadt – und von denen sind einige rund um den Bahnhof komplett kostenlos. Auf der neu gestalteten Südseite des Bahnhofs sind 125 Plätze entstanden, auf denen durchgehend kostenfrei geparkt werden kann. Auf der Nordseite des Bahnhofs entlang der Rockvillestraße gibt es weitere 150 kostenlose Parkplätze. Sonntags sind sogar fast alle Parkplätze in der Innenstadt kostenfrei.

Auf der Südseite des Pinneberger Bahnhofs können Autofahrer den ganzen Tag kostenlos parken.
Auf der Südseite des Pinneberger Bahnhofs können Autofahrer den ganzen Tag kostenlos parken. © Anne Dewitz | Anne Dewitz

Am Drosteipark (67 Parkplätze, maximal drei Stunden) und an der Rübekamphalle (16, maximal eine Stunde) zahlen Autofahrer 50 Cent pro halbe Stunde. Das Gleiche gilt an der Hochbrücke (180) und auf dem Marktplatz (380), allerdings kann hier das Auto auch für zwei Euro am Tag abgestellt werden.

Weitere Parkmöglichkeiten bieten die 35 Plätze auf dem Parkdeck am Hofweg (1,50 Euro für 1,5 Stunden), das Parkhaus der VR-Bank mit 200 Stellplätzen (1,50 Euro pro Stunde, für Kunden eine Stunde frei) sowie das Parkhaus Rathauspassage mit 190 Parkplätzen (erste Stunde 1 Euro, jede weitere 1,50 Euro).

Parkplätze Quickborn: „Hervorragend“ im kreisweiten Vergleich

In der Quickborner Innenstadt ist das Parken ganz überwiegend frei und kostenlos. „Die Parkplatzsituation in der Quickborner Innenstadt ist auch im kreisweiten Vergleich hervorragend“, erklärt Stadtsprecher Helge Tiemann. „Parkraumbewirtschaftung ist aktuell kein Thema in der Stadt Quickborn.“

Quickborns Stadtsprecher Helge Tiemann: Die Parkplatzsituation in der Quickborner Innenstadt ist auch im kreisweiten Vergleich hervorragend. Parkraumbewirtschaftung ist aktuell kein Thema in der Stadt.
Quickborns Stadtsprecher Helge Tiemann: Die Parkplatzsituation in der Quickborner Innenstadt ist auch im kreisweiten Vergleich hervorragend. Parkraumbewirtschaftung ist aktuell kein Thema in der Stadt. © Burkhard Fuchs | Burkhard Fuchs

Insgesamt stünden den Autofahrern in der Quickborner Innenstadt etwa 526 Parkplätze zur freien Verfügung. Lediglich vor dem Rathaus und an und um die Bahnhofstraße herum, wo sich die meisten Einkaufsgeschäfte befinden, müssen die Autofahrer eine Parkscheibe hinterlegen und können dann in Ruhe zwei bis vier Stunden bummeln gehen. In der Ladestraße, vor dem Freibad ab Saisonbeginn und auf dem Parkdeck in der Klöngasse ist das Parken bis vier Stunden begrenzt, auf dem Forumsparkplatz und in der Bahnhofstraße sind es zwei Stunden.

Sogar die große Parkpalette am ZOB in der Torfstraße ist völlig kostenlos und bietet insgesamt 176 Stellplätze auf drei Etagen ohne irgendein Zeitlimit. Einzige Ausnahme sind die etwa 60 Stellplätze in der Tiefgarage des Edeka-Marktes am Bahnhofsforum. Doch dort können Kunden, die in dem Supermarkt einkaufen gehen, ebenfalls kostenlos parken.

Auch für mobilitätseingeschränkte Personen stünden zahlreiche ebenerdige Parkplätze sowie Schwerbehindertenparkplätze auf dem Forumsparkplatz und im Erdgeschoss des Parkhauses zur Verfügung, erklärt Tiemann. „In der Ladestraße sind dieses Jahr 21 zusätzliche Parkplätze entstanden. Für das Parkhaus am ZOB wird aktuell ein neues Sicherheitskonzept erarbeitet, um das Parken hier wieder attraktiver zu machen.“

Parkplätze Tornesch: Flächen sind wegen der Pendler am Bahnhof stark ausgelastet

In Tornesch wird seit Jahren daran gearbeitet, ausreichend Parkmöglichkeiten in der Stadtmitte zu schaffen. Das Problem: Allein die Pendler benötigen mehr Stellplätze. Bislang stehen dort dank Stadtverwaltung Park-and-ride-Anlagen für etwa 400 Fahrzeuge zur Verfügung. Der Bedarf ist in der Regel jedoch größer, und der Platz für Kunden, die dort tagsüber nur einkaufen möchten, stark begrenzt.

Der Parkplatz vor dem Rewe-Markt am Bahnhof ist bislang der zentrale Platz in Tornesch. 
Der Parkplatz vor dem Rewe-Markt am Bahnhof ist bislang der zentrale Platz in Tornesch.  © Manfred Augener | Manfred Augener

Die Stadtverwaltung hat für Pendler, die keinen Platz auf den Anlagen direkt am Bahnhof finden, einen Tipp: „In der Uetersener Straße, hinter der Einmündung der Willy-Meyer-Straße, findet man auch zu späterer Stunde noch eine Abstellmöglichkeit und erreicht den Bahnhof innerhalb von nicht einmal fünf Minuten zu Fuß – bequem und ohne lästiges Suchen eines Parkplatzes. Nutzen Sie bitte in ihrem eigenen Interesse diese Möglichkeit!“

Parkplätze Uetersen: Stadt wirbt mit 1200 kostenfreien Parkplätze in der City

In Uetersen gibt es beim Parken eine Mischung zwischen völlig freiem Parken und einer Parkraumüberwachung modernstem Standard. Automatisch kontrolliert wird am Gerberplatz vor Aldi, Edeka und Co, wo bis zu 200 Fahrzeuge halten können. Per Videokamera scannt die Firma Apcoa Parking sämtliche Kennzeichen bei der Ein- und Ausfahrt. 120 Minuten darf kostenfrei gehalten werden. Wer diese Zeit überzieht, muss mindestens 35 Euro Strafe zahlen.

Keine Zierde, aber kostenfrei: Die in den 70er-Jahren an der Klosterkoppel in Uetersen errichtete Parkpalette bietet Platz für rund 300 Fahrzeuge. Hier traut sich nur nicht jeder die engen Auffahrten hinauf.
Keine Zierde, aber kostenfrei: Die in den 70er-Jahren an der Klosterkoppel in Uetersen errichtete Parkpalette bietet Platz für rund 300 Fahrzeuge. Hier traut sich nur nicht jeder die engen Auffahrten hinauf. © Michael Rahn | Michael Rahn

Weit ab von modernen Zeiten präsentiert sich die in den 70er-Jahren errichtete Parkpalette für etwa 400 Fahrzeuge am Rande der City. Dort ist das Halten völlig frei. Allerdings trauen sich nur geübte Autofahrer überhaupt auf die höheren Ebenen des Parkhauses. Seit Jahrzehnten wird über einen Abriss der Parkpalette diskutiert. Uetersener Kaufleute um den umtriebigen Heinz Kubik (✝) hatten sich mehrfach darum gekümmert, die Parkpalette überhaupt wieder ansehnlich zu gestalten. Jetzt droht Betonfraß dem grauen Bauwerk endgültig den Garaus zu machen.

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Auch auf dem Markplatz und rund um Rathaus verfügt Uetersen über kostenfreie Parkplätze, allerdings sind die Parkzeiten teilweise begrenzt. Eng wird es nur freitags, wenn auf dem und um den Marktplatz am Rathaus der Wochenmarkt geöffnet ist.

Parkplätze Barmstedt: Wo das Abstellen des Autos gar nichts kostet

In Barmstedt gibt es keinerlei Parkraumbewirtschaftung, erklärt Jan-Hendrik Grüntz vom Barmstedter Ordnungsamt. „Bei uns ist das Parken frei.“ Die Autofahrer könnten dort überall kostenlos parken. Nicht einmal eine Parkscheibe sei erforderlich.

Auf großen öffentlichen Parkplätzen vor dem Aldi-Markt am Küsterkamp und an der Bücherei am Holstenring stehen einige Hundert Pkw-Stellplätze zur Verfügung, die sich in unmittelbarer Nähe zur Barmstedter Innenstadt befinden. Weitere großflächige Parkplätze gibt es vor dem Schwimmbad Badewonne beziehungsweise dem Freibad, zu erreichen über die Seestraße und den Roissy-en-Brie-Platz, sowie auf dem großen Parkplatz an der Pinneberger Landstraße/Rantzau, von dem aus die Rantzauer Wassermühle und die Schlossinsel fußläufig zu erreichen sind. Die genaue Anzahl der öffentlichen Stellpolätze sei nicht bekannt, sagt Fachbereichsleiter Grüntz. „Etwas unter 1000“, würde er schätzen.