Kreis Pinneberg. Fünf der exotischen, kleinen Raubtiere wurden in Tornesch entdeckt. Wildtierschützer müssen Fallen aufstellen. Woher kommen die Racker?
In Tornesch haben Spaziergänger und Autofahrer an der Pinneberger Straße ungewohnte Tiere entdeckt. Sie sind etwa so groß wie Steinmarder und haben ein zebraartiges Muster im Fell auf dem Rücken. Um die kleinen afrikanischen Raubtiere mit dem Namen Zebramangusten zu fangen, mussten nun Wildtierschützer anrücken.
Das erste Tier ist schon in einem besonders ausgestalteten Gehege im Wildtier- und Artenschutzzentrum in Klein Offenseth-Sparrieshoop untergebracht worden. Dort hatten jüngst die Fischottergeschwister Harvey und Hazel für viel Aufregung gesorgt. In Zickigkeit werden die Mangusten, die auch Mungos genannt werden, den Ottern wohl in nichts nachstehen.
Mindestens fünf Wildtiere sind in Esingen gesichtet worden
Die Zwergmangusten hatten sich an Vogelhäusern aufgehalten und dort die Futterreste weggefressen. Das Team um Wildtier-Stationsleiter Christian Erdmann sorgte nach dem Notruf aus Tornesch-Esingen für Nachschub zum Fressen und füllte die Fallen mit Mehlwürmern und Katzenfutter. In der Natur ernähren sich die Mangusten vorwiegend von Insekten und Kleintieren.
Mindestens fünf kleine Raubtiere mit den charakteristischen Rückenstreifen sollen an der Pinneberger Straße gesichtet worden sein. Sobald alle gefangen sind, wird sich Stationsleiter Erdmann daran machen, die Zwergmangusten an einen Zoo zu vermitteln. Vielleicht hat der Tierpark Hagenbeck Interesse, denn dort gibt es sie (noch) nicht.
„Jeder Honk darf sich alles kaufen“
Und wie kommen die in der Sahara heimischen Raubtiere nach Tornesch? Vermutlich sind sie einem privaten Besitzer exotischer Tiere ausgebüxt. „Jeder Honk kann sich alles kaufen“, kommentiert Wildtierstationsleiter Erdmann die Lage zerknirscht.
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Ob und wer da leichtsinnig gehandelt hat, darum muss sich zum Glück jemand anders kümmern: der Amtsveterinär und die Ordnungsbehörde. Doch die Verwaltung ist am Wochenende nicht so gut besetzt. Deshalb kümmern sich derzeit die Mitarbeiter der Wildtierstation um die „sehr zickigen“ (Christian Erdmann) Zebramangusten.