Elmshorn. Die Elmshorner messen sich auf den Philippinen mit Ersthelfern aus der ganzen Welt. Doch da ist noch mehr als nur der Wettstreit.
Wie sieht ein Traumurlaub aus? Klassisch wäre der sonnige Südseestrand, Palmen, in der Hängematte schaukeln und aus der halben Kokosnuss eine Piña Colada schlürfen. Wenn man dann sogar einen richtig guten Kumpel hat oder einen Arbeitskollegen, mit dem man sich bestens versteht, warum nicht zu zweit den Urlaub genießen? Genauso hätten es auch Alexander Dittmer und Hartmut Pflantz machen können; Reiseziel und Jahreszeit passen bestens.
Doch das Duo hat ganz andere Pläne. Sie haben ihre Asienreise für das Deutsche Rote Kreuz Elmshorn angetreten. Der Vorsitzende Dittmer und Bereitschaftsleiter Pflantz sind bald bei den First Aid Olympics 2024 auf den Philippinen aktiv. Initiiert vom „Red Cross – Boracay Malay Chapter“ werden sie sich am Sonnabend, 13. April, am Sandstrand Boracay Beach mit Rot-Kreuz-Teams aus der ganzen Welt in Sachen Erste Hilfe messen.
Auf eigene Kosten und unter Nutzung des Jahresurlaubs geht es Richtung Asien
Aber Dittmer und Pflantz wollen nicht nur sportlich dabei sein, sondern sich vor Ort über den Katastrophenschutz und die Jugendarbeit austauschen: „Hier wird großer Wert auf die Schulung von Kindern und Jugendlichen gelegt“, sagt Dittmer. „Aber auch das Hotelpersonal wird extra geschult. Das Rote Kreuz bietet sogar spezielle Rettungsschwimmkurse in Hotelanlagen an.“
Viel Einsatz dafür, dass die beiden Elmshorner die Reise selbst finanziert haben und den Besuch auf den Philippinen mit ihrem Jahresurlaub verbinden. Sie sind jetzt zwei Wochen unterwegs und haben bereits viel Kontakt zur Bevölkerung bekommen. „Die Philippinen sind ein großartiges Urlaubsland mit viel Natur, netten und hilfsbereiten Menschen und guter Küche“, lautet ihr Urteil.
Trotz eines Armutsanteils von 21 Prozent hätten Natur- und Umweltschutz besonders bei der jungen Bevölkerung einen hohen Stellenwert. „Man könnte denken, die meisten Leute seien hauptsächlich darauf fokussiert, ihre Existenz zu sichern“, teilt Dittmer aus Südostasien mit. „Aber sie achten sehr auf Mülltrennung und man wird an jeder Ecke auf einen rücksichtsvollen Umgang mit der Natur hingewiesen.“
Der Klimawandel ist am Wettkampfort deutlich zu spüren
Kein Wunder, spürt die Bevölkerung auf den Philippinen den Klimawandel doch sehr hautnah. Aktuell ist dort Hochsommer und die Behörde warnt vor einem Hitzeindex von 52 Grad. Der Index setzt sich aus der Temperatur und Luftfeuchtigkeit zusammen.
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Die Einheimischen berichteten den beiden Elmshornern von zunehmenden Extremhitzesituationen und stets abnehmendem Niederschlag in den vergangenen Jahren. „Trotz erkennbarer Armut und Hitzeprognose herrscht untereinander gute Stimmung und ein Gefühl von Verbundenheit“, sagt Dittmer.
Der Elmshorn DRK-Vorsitzende hofft auf ausbaufähige Kontakte in die Philippinen
Der Elmshorner DRK-Vorsitzende und Hartmut Pflantz freuen sich auf die First Aid Olympics 2024. Dittmer: „Mal sehen, ob wir zukünftig einen Elmshorn-Philippinen-Freundschaftsaustausch mit den Jugendlichen hinbekommen. Das wäre großartig.“