Barmstedt. Am Montag spielt der Landesligist gegen Regionalligist Teutonia 05. Warum die Barmstedter mit dem 1. FC Saarbrücken verglichen werden.
Im Sommer 1993 hatten die Fußballer des SSV Rantzau als Bezirksligist mal ein Freundschaftsspiel gegen den 1. FC Saarbrücken (2. Bundesliga) ausgetragen. 600 Zuschauer an der Düsterlohe erfreuten sich trotz der 0:5-Niederlage an einer guten Leistung der Heimelf.
31 Jahre später werden beide Teams in einem Atemzug genannt, wenn auch nur im Hamburger Raum. „Der SSV Rantzau ist unser 1. FC Saarbrücken“, heißt es. Denn während die Saarländer, obwohl längst in der 3. Liga gelandet, im laufenden DFB-Pokal-Wettbewerb sensationell Bayern München, Borussia Mönchengladbach (je 2:1) und Eintracht Frankfurt (2:0) ausbooteten, lieferten die Barmstedter, 2018 in die Landesliga (Hammonia-Staffel) geklettert, im lokalen Lotto-Pokal eine deftige Überraschung nach der anderen.
Das Halbfinale am Ostermontag beginnt um 15 Uhr
Als Belohnung dürfen sie sich im Halbfinale des Wettbewerbs am Ostermontag um 15 Uhr mit dem Regionalliga-Siebten Teutonia 05 messen – als klassentiefere Mannschaft wieder auf eigenem Rasen, wo zuvor der WTSV Concordia (0:2), der TSV Sasel (1:3) und Altona 93 (5:6 nach Elfmeterschießen) aus der höchsten Hamburger Spielklasse scheiterten.
Die „Hütte“ wird vermutlich aus allen Nähten platze. Die dritte Kraft des Hamburger Fußballs nach dem HSV und dem FC St. Pauli gibt es unter Wettbewerbsbedingungen ja nun nicht alle Tage zu sehen.
Erinnerung an den Werdegang der SV Halstenbek-Rellingen werden wach
Ganz unrealistisch ist die Möglichkeit zudem nicht, dass die Crew von Trainer Marcus Fürstenberg ihrem „Spiel des Jahres“ noch das „Spiel des Jahrhunderts“ – Finaleinzug – folgen lässt. Zum einen wegen der eigenen Fähigkeit, an speziellen Tagen über sich hinauswachsen zu können. Zum anderen, weil die Teutonen als Sieger 2022 und 2023 nicht in allen ihren bisherigen Pokalpartien überzeugen konnten.
So hatten sie es schwer, die vierte Runde beim FC Bingöl (Bezirksliga Süd) und die sechste Runde beim FC Süderelbe (Oberliga, je 1:0) zu überstehen. Und dann ist da noch die Erinnerung an den Werdegang der SV Halstenbek-Rellingen, die 2017 als Oberliga-Absteiger und krasser Außenseiter das Endspiel vor 3200 Besuchern an der „Hoheluft“ gegen Eintracht Norderstedt (Regionalliga Nord) höchst unglücklich 1:2 verloren hatte.
Sebastian Krabbes erinnert sich noch gut an das Spiel gegen Eintracht Norderstedt
Niemals in seinem Leben wird Sebastian Krabbes die 52. Minute vergessen, als er das 1:0 der Halstenbeker köpfte und so den Traum von der Teilnahme am DFB-Pokal und einer Antrittsprämie von 140.000 Euro in der Hauptrunde zu Leben erweckte. Zur Wende in dieser dramatischen Partie kam es erst, als er wegen eines schweren Krampfes ausgewechselt worden war.
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Was sich seitdem geändert hat: Inzwischen erhalten die Teilnehmer an der 1. Runde 215.600 Euro aus Vermarktungserlösen. Und: Routinier Krabbes (37) wechselte 2021 zum SSV Rantzau, organisiert dort die Abwehr. Der leidenschaftliche Kämpfer wird seiner Mannschaft, die ein Nachholspiel um Punkte gegen den USC
Paloma II nach dem 1:0 von Alexandros Kotzapanagiotou (54.) und einem Selbsttor
(70.) 2:0 gewann, einige motivierende Worte mit auf den Weg geben
Der Finalgegner des Siegers in Barmstedt wird schon vormittags um 10.45 Uhr zwischen dem USC Paloma und dem ETSV Hamburg (jeweils Oberliga) ermittelt. Union Tornesch nutzte die Gunst der Stunde, dass den Eisenbahnern dieses Duell möglicherweise schon im Kopf herum spukte, mit einem 3:3 (0:2) am Mittleren Landweg. Piet Scobel hatte einen 0:2-Rückstand ausgeglichen (67., 72.), in der fünften. Minute der Nachspielzeit traf Mats Johännig.
Nachholspiele am Gründonnerstag, Oberliga:
SV Rugenbergen – FC Süderelbe 2:4
Tore: 1:0 Zimmermann (6.), 1:1 Koval (35.), 1:2 Krasniqi (42.), 1:3 Kömürcü (52.), 2:3 Haase (78.), 2:4 Heinbockel (90.).
SV Halstenbek-Rell. – Düneberger SV 7:0
Tore: 1:0, 2:0 Arnold (8., 19.), 3:0 Heuermann (34.), 4:0 Arnold (38.), 5:0 Jobmann (39.), 6:0 Eggers (62./FE), 7:0 Arnold (66.).
Landesliga, Hammonia-Staffel
Kummerfelder SV – FK Nikola Tesla 3:2
Tore: 0:1 Zarei (3.), 1:1 Lienau (14.), 2:1 Brandis (27.), 3:1 Rudek (66.), 3:2 Mucunski (88.).
SC Poppenbüttel – TBS Pinneberg 4:4
Tore: 0:1 Kokoc (7.), 0:2 Wachowski (17.), 0:3 Ikeda (31.), 1:3 Selch (47.), 1:4 Ganitis (48.), 2:4 Uhlhorn (66.), 3:4 Selch (74.), 4:4 Winkel (83./FE).