Pinneberg. Polizei verstärkt Kontrollen gegen rücksichtslose Radfahrer und E-Scooter-Fahrer in der Pinneberger Innenstadt. Diese Strafen drohen.

Das Thema ploppte während des Bürgermeisterwahlkampfes in Pinneberg immer wieder auf: Insbesondere ältere Menschen fühlen sich in der Fußgängerzone nicht sicher, weil Fahrradfahrer und E-Scooter-Fahrer sich nicht an das Fahrverbot in der Dingstätte halten und oft mit hoher Geschwindigkeit an ihnen vorbeibrettern.

Seit Jahren ein Daueraufreger in Pinneberg. „Bei uns gehen regelmäßig Beschwerden aus der Kaufmannschaft und von Bürgern ein“, bestätigt die Pinneberger Polizei am Mittwoch bei einem Gespräch mit Bürgermeister Thomas Voerste (parteilos) im Pinneberger Rathaus. Sie kündigt an, mit verstärkten Kontrollen gegen renitente Fahrer vorgehen zu wollen.

Polizei in Pinneberg setzt auf stärkere Kontrollen und Ordnungsgeld

„Wir erleben es oft, dass wir Radfahrer in der Pinneberger Fußgängerzone anhalten und sie dann einsichtig zeigen und absteigen und schieben. Und am nächsten Tag müssen wir sie dann wieder anhalten“, sagt Pinneberger Revierleiter Patrick Melber y Baric. Dabei ist das Fahren in der Dingstätte ausschließlich zwischen 19 und 9 Uhr erlaubt.

Bislang hatten die Polizisten es meistens bei Verwarnungen belassen, doch damit soll nun Schluss sein. Wer erwischt wird, muss mit einem Ordnungswidrigkeitsverfahren und einem Ordnungsgeld von mindestens 25 Euro rechnen. „Und bei Vorsatz verdoppeln wir das Ordnungsgeld.“

Eltern sollten Kinder darauf hinweisen, dass sie vom Rad absteigen müssen

Bei einer Kontrolle am 12. März hatten die Beamten zwischen 11 und 13 Uhr rund 30 Verstöße in der Pinneberger City festgestellt. Darunter waren viele Schüler. „Eltern sollten auch ihre Kinder darauf hinweisen, dass sie in der Fußgängerzone absteigen müssen“, sagt Patrick Melber y Baric.

In Pinneberg sei die Unfallstatistik zwar nicht erhöht, doch viele E-Scooter- oder Radfahrer seien nicht gerade langsam unterwegs, und es gehe um gegenseitige Rücksichtnahme, so Marcel Kretschmer, stellvertretender Leiter der Pinneberger Polizeistation. Nun sollen die Kollegen aus dem Brennpunktdienst, der seit dem 1. Juni 2023 im Dienst ist, bei den Kontrollen verstärkt zum Einsatz kommen. Patrouilliert wird in Doppelstreifen.

Radfahrer müssen zu Pinneberger Marktzeiten absteigen

„Wir müssen auch an der Beschilderung nachjustieren“, sagt Bürgermeister Thomas Voerste. So könnten die Wegweiser mit den Velorouten vor der Drostei den einen oder anderen Radfahrer vielleicht verwirren. Bindend sind aber natürlich die offiziellen Verkehrsschilder.

Bürgermeister Thomas Voerste mit dem Pinneberger Revierleiter Patrick Melber y Baric (r.) und dem stellvertretenden Revierleiter Marcel Kretschmer an der Stelle, wo die Fußgängerzone in Pinneberg beginnt.
Bürgermeister Thomas Voerste mit dem Pinneberger Revierleiter Patrick Melber y Baric (r.) und dem stellvertretenden Revierleiter Marcel Kretschmer an der Stelle, wo die Fußgängerzone in Pinneberg beginnt. © Anne Dewitz | Anne Dewitz

Die offizielle Veloroute führt am Drosteipark vorbei und dann über den Drosteivorplatz am Rathaus vorbei. Nur während der Marktzeiten am Dienstag und Donnerstag müssen Fahrradfahrer und E-Scooter-Fahrer an dieser Stelle absteigen, um Marktbeschicker und Käufer nicht zu gefährden. Thomas Voerste betonte die gute Zusammenarbeit mit der Polizei vor Ort: „Wir sind in einem guten Austausch und arbeiten vertrauensvoll zusammen.“ Er begrüßt das präventive Auftreten der Ordnungskräfte.

E-Scooter auch in Pinneberg ein Ärgerniss

Vielen Menschen sind auch die E-Scooter ein Ärgernis, die kreuz und quer abgestellt werden. So schreibt ein Leser am 22. März dem Abendblatt, dass seit dem 18. März vier E-Roller am Pinnaudamm/Grenzdamm herumliegen. Die Elektro-Roller zum Leihen werden vermehrt auch an der Elmshorner Straße auf Höhe der Nummer 240 an der Grenze zu Kummerfeld abgelegt, direkt dort, wo der schmale Weg über eine Autobahnbrücke führt.

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Aktuell hat Tier im Kreis Pinneberg 250 E-Scooter auf den Straßen. In Pinneberg ist neben Tier auch Lime vertreten. Das Ordnungsamt hat keine Eingriffsmöglichkeiten, wenn die Roller kreuz und quer geparkt werden, es sei denn, es werden Rettungswege blockiert. Um die E-Scooter im Stadtgebiet aufzustellen, bedarf es auch keiner Genehmigung durch die Stadtverwaltung.

Vier E-Scooter liegen am Pinnaudamm/Grenzdamm in Pinneberg rum.
Vier E-Scooter liegen am Pinnaudamm/Grenzdamm in Pinneberg rum. © privat | Privat

Passanten, denen E-Scooter auffallen, die nicht ordnungsgerecht abgestellt sind, können sich jederzeit telefonisch an die auf den E-Scootern angebrachte Telefonnummer wenden oder schriftlich an den Kundenservice unter support@tier.app. Die Teams der Verleiher können dann die E-Scooter einsammeln oder umparken.