Pinneberg/Hamburg. Das „Baby“ Evolution der Pinnebergerin Schaustellerfamilie besteht Feuertaufe. Warum die Premierentage dennoch nicht optimal waren.
„Das ist einfach ein riesiger Stein, der mir vom Herzen gefallen ist!“ Marilyn Fackler findet keine anderen Worte, um ihre Gefühle nach dem Eröffnungstag und der Feuertaufe ihres großen „Babys“ zu beschreiben. Mit viel Tam Tam und reichlich Prominenz sowie Medienvertretern vor Ort ist ihr Mega-Karussell Evolution auf dem Hamburger Frühlingsdom in Betrieb gegangen.
Und es hat alles geklappt und funktioniert. („Da gabs nur Kleinigkeiten, die wir über die Tage entspannt nachregeln.“) Aber dennoch möchte die Pinnebergerin lieber nur von einer durchwachsenen Premiere reden, denn es ging am Eröffnungstag und das ganze Wochenende hindurch auf dem Dom sehr norddeutsch zu.
Kaltes Wetter und ein heftiger Hagelschauer trüben die Bilanz der Premierentage
„Das war ganz schön kalt, da haben sich bestimmt einige zweimal überlegt, ob sie jetzt schon bei uns mitfahren wollen“, sagt die 48-Jährige, die schräg gegenüber vom Evolution auch das Spielgeschäft Pirateninsel sowie eine Crêpe-Bude betreibt.
Negativer Höhepunkt, aber auch einziger Dämpfer, sollte dann Tag zwei werden. „Da machen wir uns bereit, sind voller Energie und freuen uns auf die Gäste, der Dom eröffnet um 15 Uhr, und dann kommt da doch über uns ein Hagelschauer runter, sodass gar nichts mehr geht“, beschreibt die Pinnebergerin den Moment, als sie sich fragte, ob da oben wohl jemand was gegen sie hat.
Mit dem Segen des Dompastors nimmt das Evolution seinen Betrieb auf
Dabei haben die Facklers bei der Premiere alles getan, um auch göttlichen Zuspruch zu erhalten. Dompastor Friedrich Brandi erteilte der Schaustellerfamilie und ihrem Fahrgeschäft den Segen für einen sicheren Betrieb. Nicht unangebracht, da das Evolution in voller Fahrt mit seiner Gondel 66 Meter in beachtliche Höhe gen Himmel aufragt.
Ein Reiz, den nun auch Schauspielerin und Model Lilly Becker endlich am eigenen Leib erfahren wollte. Als geladener Promigast schnitt sie zuerst gemeinsam mit Marilyn Fackler zeremoniell das Eröffnungsband am Zugang zum 3,5 Millionen Euro teuren Hightech-Karussell durch.
Der Sohn hat es in London vorgemacht, also muss Lilly Becker in Hamburg nachziehen
Doch nur Mitmachen zählt wirklich, weshalb die Ex-Ehefrau von Tennislegende Boris Becker dann auch an der Seite von Marilyn Fackler, deren Sohn Jamie und dem lebendig gewordenen Evolution-Logo „Orville“, gespielt von Davide Pronant, in der Gondel für die Premierenfahrt Platz nahm.
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Dafür gab es nämlich auch im Hause Becker familiären Nachholbedarf, wie Marilyn Fackler im Gespräch in ihrem Wohnwagen, wo Lilly Becker für ihren Auftritt gestylt wurde, in Erfahrung brachte. „Lilly Beckers Sohn ist in London mit dem Prototypen des Evolution gefahren, der dort im Hyde Park steht“, berichtet die Schaustellerin in dritter Generation. „Da hatte sie sich aber noch nicht getraut und wollte es nun nachholen.“
Noch bis zum 21. April können sich Dombesucher den Nervenkitzel im Evolution gönnen
Ihre Fahrt mit dem Evolution nachholen werden bis zum 21. April bestimmt auch viele Dombesucher der ersten Tage oder die, die wetterbedingt den Weg gar nicht erst zum Heiligengeistfeld angetreten haben. Wärmeres Wetter ist schon angekündigt.
Zu verlockend der Nervenkitzel dieser Weltneuheit. Und dann wird auch immer wieder Marilyn Fackler im Kassenhäuschen sitzen und die modernen Tickets mit QR-Code verkaufen. Und der eine oder die andere wird bestimmt auch den Film dieser rasanten Fahrt haben wollen, denn jeder Fahrgast wird individuell per Kamera aufgenommen.