Horst/Elmshorn. Oster-Ausflug: Kurz hinter Elmshorn an der A23 bietet das Nutzwedel Resort Palmen, Strand und Sonnenschein.
- Die Sonnenscheune ist das Herzstück des Nutzwedel Resorts
- Einen Scheunen-Dresscode gibt es nicht
- Am Anfang sind es so 23,24 Grad im Sonnen-Stall, am Ende steigt das Thermometer auf solide 38 Grad
So richtig frühlingshaft ist das Wetter zu Ostern ja nicht gerade. Und trotzdem: Wer jetzt trotz Nieselregens Sonne tanken, unter Palmen am Strand liegen und coole Drinks schlürfen will, der kann auch im Norden auf seine Kosten kommen. Ein Abstecher mit dem Auto über die Autobahn 23 in die kleine Gemeinde Horst, gleich hinter Elmshorn, und schon kann man echtes Hawaii-Feeling genießen: In einer umgebauten Scheune gibt es auf 400 Quadratmetern Sonne satt auf Knopfdruck – und das zu jeder Jahreszeit.
Die Sonnenscheune ist das Herzstück des Nutzwedel Resorts, einer Erlebnis- und Freizeitanlage mit Hotel und Gastronomie, die Ernst-Friedrich Baumer auf einer historischen Hofanlage in den vergangenen Jahren realisiert hat. „Das Konzept ist deutschlandweit einzigartig“, sagt der 85-Jährige. Und in der Tat: Was Baumer hier „op‘n Dörp“ in Autobahnnähe auf die Beine gestellt hat, ist schon beeindruckend.
Auf die Beine gestellt hat der Senior mit den wachen Augen und dem weißen Haar in seinem Leben schon so einiges: 1991 gründete er in Elmshorn die Telefongesellschaft Talkline. Zuvor hatte er sehr erfolgreich Hifi-Anlagen an Autohersteller verkauft. Schließlich erwarb er in Horst den Hof Nutzwedel, den er für seine Rinderzucht nutzte, die inzwischen nach Mecklenburg-Vorpommern umgesiedelt ist.
Hotel, Café, Bistro und als Highligt eine Wohlfühloase
Die Geschichte von Nutzwedel reicht lange zurück – mehr als 800 Jahre! Im 13. Jahrhundert stand am heutigen Standort ein schlossähnliches Gebäude mit vier hölzernen Wehrtürmen und war wohl umgeben von einem Burggraben. Der erste urkundlich erfasste Besitzer, Edelmann und Ritter Thilo von Dykstorp, verkaufte die Anlage anno 1315 an das Kloster Uetersen, das es 300 Jahre später an die Familie Steenbock veräußerte.
Die wiederum bewirtschaftete das Anwesen dann sogar mehr als 350 Jahre. Bis 1992 blieb Nutzwedel im Besitz der Familie, die den Komplex verkaufte, weil es keine Erben mehr gab. Dann kam Baumer, der Nutzwedel mit viel Kreativität und Liebe zum Detail restauriert, saniert und zu dem gemacht hat, was es heute ist: Es gibt ein Hotel mit 26 Zimmern, ein Café und ein Bistro in der Orangerie und als Highlight eine Wohlfühloase auf Knopfdruck – die Sonnenscheune.
Einen Scheunen-Dresscode gibt es nicht
Und so funktioniert das Ganze: Nach dem Einchecken gehts in den Umkleidebereich, anschließend können es sich in der umgebauten Scheune bis zu 30 Personen einzeln oder in Grüppchen auf Liegestühlen bequem machen, vielleicht lesen, sich mit dem Liegestuhlnachbarn unterhalten, einen Cocktail schlürfen oder einfach wegdösen.
Der Hamburger Künstler Uwe Fehrmann hat auf die Scheunenwände in monatelanger Handarbeit eine eindrucksvolle Hawaii-Landschaft gezaubert, ein täuschend echter Strandboden und viele Pflanzen lassen vergessen, dass das Sonnen-Paradies bis vor wenigen Jahren ein schnödes landwirtschaftliches Gebäude war.
Einen Scheunen-Dresscode gibt es nicht, wie Mitarbeiterin Maren Dobert betont: „Die einen kommen in kurzen Hosen und Hawaiihemd, andere in Badebekleidung und wieder andere behalten ihre ganz normale Kleidung an. Denen sage ich aber schon, dass es recht warm bei uns wird“, grinst Dobert.
Sieben Großsonnen sorgen für die nötige Power
Und in der Tat: Am Anfang sind es so 23,24 Grad im Sonnen-Stall, am Ende steigt das Thermometer auf solide 38 Grad. Für die nötige Sonnenpower sorgen sieben Großsonnen aus dem Hause Sunwell-Ircon.
Drei- bis viermal täglich geht die Sonne auf Nutzwedel dienstags bis sonnabends auf. Zur Auswahl stehen dann Programme, die alle verführerische Namen tragen: „Aloha Maui“ – „eine aufgehende Sonne, die anhält und zum Ende mit einem Sonnenuntergang ausklingt“, wie auf der Website zu lesen ist. Zudem das Programm „Wailea Beach“ („als wenn sie direkt am Strand liegen“) und „Lahaina Mahalo“ („für Personen, die gerne die Wärme genießen möchten, nicht aber das Licht“).
Verbrennen kann man sich übrigens nicht, nicht einmal Sonnencreme tut not. „Wer öfter kommt, der kann vielleicht ein bisschen braun werden“, sagt die Mitarbeiterin. Kurzum: Wer auf Schoko-Bräune steht, der ist in Horst fehl am Platze – die Sonnenscheune ist definitiv kein Solarium, wie auch Nutzwedel-Chef Baumer betont: „60 Minuten Sonnengenuss entsprechen ca. 20 Minuten starker Natursonne, aber ohne gefährliche UVB-Strahlung – es gibt keinen Sonnenbrand. Unser Sonnenlicht ist identisch mit der echten Sonne, mit Ausnahme des um 60 Prozent reduzierten UV-Gehalts und der Entfernung praktisch aller schädlichen Strahlung.“
Die Horster Kunst-Sonne gibt es für 20 Euro pro Stunde
Die Sonnenanbeter können getrost ihre Vitamin-D-Pillen ganz hinten in die Schublade packen, denn die brauchen sie nicht mehr. Die Horster Kunst-Sonne soll der brütend heißen Natursonne deutlich überlegen sein, denn nicht nur die Temperaturen sind wählbar, auch die Luftfeuchte ist einstellbar – und für frischen Sauerstoff wird auch stets und überall gesorgt.
Und was kostet der Sonnen-Spaß? Je nach Programm und Tageszeit werden 20 Euro pro Person und Stunde fällig. Nicht billig, aber günstiger als ein Trip in die Karibik. Zudem lockt Nutzwedel mit speziellen Angeboten: So steht der Ostersonntag unter dem Motto „Frühlingserwachen“: Um 10.15 Uhr eröffnet das große Frühstücksbüfett, danach folgen zwei Stunden Hawaii-Sonne inklusive Cocktail – das kostet dann 49 Euro pro Person.
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Apropos Frauen: Die machen zurzeit etwa 75 Prozent der Kundschaft aus: „Die Frauen kommen allein, zu zweit oder auch gern in Gruppen“, sagt Baumer, vor allem die Altersgruppe ab 40 seit gut vertreten. Sie alle werden demnächst noch weitere Annehmlichkeiten im Nutzwedel Resort in Anspruch nehmen können. Außer Sonnenanwendungen soll es demnächst auch physiotherapeutische Angebote geben.
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