Rellingen. Gruppen aus Halstenbek, Pinneberg und Hamburg nehmen am Sonnabend am sogenannten „Ride Of Silence“ teil. Was genau geplant ist.
Nach dem Unfalltod einer 55 Jahre alten Radfahrerin, die in Rellingen von einem Müllwagen überrollt worden ist, ruft der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) zu einer Trauer-Fahrrad-Demo auf – dem sogenannten „Ride of Silence“. Er findet am Sonnabend statt. Von zwei Orten aus sollen sich Fahrradkorsos auf den Weg zur Unfallstelle machen, wo eine Gedenkminute vorgesehen ist.
„Wir sind erschüttert über den Tod einer Radfahrerin, die am Mittwoch auf dem Ellerbeker Weg in Rellingen von einem Abfall-LKW erfasst worden ist. Allen Betroffenen möchten wir die Gelegenheit geben, Anteil zu nehmen und werden daher am Sonnabend im Rahmen eines gemeinsamen Ride of Silence an der Unfallstelle ein Ghost-Bike aufstellen“, teilt die ADFC-Ortsgruppe Pinneberg mit.
Rellingen: An der Unfallstelle ist eine Mahnwache geplant
Auch die Ortsgruppe Halstenbek beteiligt sich an der Aktion. „Wir alle sind betroffen, traurig und wütend“, heißt es von dieser Seite. Alle Mitfahrer werden aufgefordert, ihre Räder mit einem schwarzen Trauerflor zu schmücken.
Weil fünf Tage vor dem tragischen Unfall in Rellingen auch in Hamburg-Eidelstedt an der dortigen A23-Anschlussstelle eine 57 Jahre alte Radfahrerin von einem Pkw überfahren und getötet worden ist, ruft auch der ADFC Hamburg zur Trauer-Fahrrad-Demo auf. Die Teilnehmer aus der Hansestadt werden zunächst an der dortigen Unfallstelle ein weißes sogenanntes Ghost-Bike aufstellen und dann nach Rellingen fahren, wo sie sich mit den anderen Teilnehmern treffen.
Fahrradkorso fährt vom Drosteiplatz aus zur Unfallstelle nach Rellingen
Die Halstenbeker Teilnehmer treffen sich am 3. Februar um 14.45 Uhr auf dem Rathausplatz. Von dort geht es nach Pinneberg, wo auf dem Platz vor der Drostei ein Treffen mit den Demo-Radlern aus Pinneberg vorgesehen ist. Wer von dort aus mitfahren möchte, sollte sich um 15.15 Uhr vor der Drostei einfinden.
Um 15.30 Uhr ist die gemeinsame Abfahrt beider Gruppen vorgesehen. Laut dem ADFC Pinneberg wird die Pinneberger Polizei die Straßen absperren, damit der Konvoi gefahrlos nach Rellingen zum Ellerbeker Weg gelangen kann. Dort ist gegen 16 Uhr eine Gedenkminute an der Unfallstelle geplant.
Außerdem soll dort ein sogenanntes Ghost-Bike aufgestellt werden, mit der an die getötete Radfahrerin erinnert werden soll. Zu der kurzen Zeremonie werden dann auch die Radfahrer aus Hamburg erwartet, die zuvor an der Holsteiner Chaussee eine Mahnwache für die dort getötete Frau abgehalten haben.
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In Rellingen hatte gegen 7.30 Uhr am Mittwoch ein Müllwagen der GAB eine 55 Jahre alte Frau auf dem Fahrrad erfasst und mehrere Meter mitgeschleift. Der schreckliche Unfall ereignete sich in dem Moment, als das tonnenschwere Müllfahrzeug aus An der Rellau nach links in den Ellerbeker Weg abbog.
Der genaue Unfallhergang ist weiterhin unbekannt. Auch ist nicht bekannt, ob die Radfahrerin aus Sicht des Müllwagenfahrers von rechts oder von links kam. Die Polizei hat nach Absprache mit der Staatsanwaltschaft einen Unfallsachverständigen mit der Rekonstruktion beauftragt. Ergebnisse dazu liegen noch nicht vor.
Nach Unfalltod einer Radfahrerin: Ermittlungen gegen Fahrer des Müllwagens
Die Radfahrerin konnte noch vor Ort reanimiert und in ein nahe gelegenes Krankenhaus gebracht werden. Dort erlag sie jedoch am Mittwochvormittag ihren schweren Verletzungen. Einsatzkräfte der Feuerwehr hatten zuvor die Frau unter dem Müllwagen herausgezogen.
Gegen den 27 Jahre alten Fahrer des Fahrzeugs wird wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt. Die GAB hatte den Angehörigen öffentlich ihr Mitgefühl ausgesprochen.