Pinneberg. Nach der Schließung der Modegeschäfte und dem beschlossenen PiZ-Abriss ziehen mehr Dienstleister in die Leerstände der Innenstadt.
Das Alte geht, das Neue kommt in Pinnebergs Innenstadt. Während das PiZ bald Geschichte ist und bis Ende März wohl die meisten Gewerbetreibenden ihre Läden dort geräumt haben, kommen neue Geschäfte in die City, wie die Stadt jetzt mitteilt.
Mit dem Auszug der Mieter steht einem Abriss des PiZ nichts mehr im Weg. Die meisten Mieter haben das ehemalige Einkaufszentrum bereits verlassen. Nun ist auch die Änderungsschneiderei S. Cok aus ihren Räumen in der zweiten Etage ausgezogen. Und auch die Hypovereinsbank ist dabei, sich ein neues Domizil zu suchen.
City: Diese Angebote sind neu in der Pinneberger Innenstadt
Die familiengeführte Änderungsschneiderei S. Cok ist jetzt in der Bismarckstraße 2 anzutreffen. Auch die Hypovereinsbank hat bald eine neue Adresse und richtet gerade Räume am Fahltskamp 1c (ehemals Royla Donut) für ihre Bedürfnisse her.
Auch andernorts in der Pinneberger City tut sich was: Arin Döner hat die Fläche an der Dingstätte 11 (ehemals R3) dazu genommen und am Fahltskamp 6 hat noch im Dezember 2023 der Frisör Iconic 21 eröffnet. Außerdem soll an der Dingstätte 4 demnächst ein besonderer Kiosk eröffnen, der Snacks aus Automaten anbietet und rund um die Uhr zugänglich sein soll.
Bürgermeister Voerste: In Pinneberger City bewegt sich was
Auch in der sogenannten Innenstadt-Randlage gibt es zwei Veränderungen: In der Bahnhofstraße haben sich ein Sanitärtechnikbetrieb (ehemals Teppichgeschäft) und ein großes Unternehmen für Im- und Export (ehemals Pino Café) niedergelassen.
„Ich freue mich, dass wir wieder so viel Bewegung in der Pinneberger City verzeichnen können“, sagt Pinnebergs neuer Bürgermeister Thomas Voerste. „Es zeigt, dass unsere Innenstadt nach wie vor eine sehr starke Anziehungskraft hat und sowohl für Gastronomie, Einzelhändler aber vor allem auch für Dienstleister ein sehr attraktiver Standort ist. Wir alle können dazu beitragen, dass das so bleibt, indem wir zum Beispiel die Angebote der Innenstadt nutzen, wann immer wir es uns einrichten können.“
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KiK, Esprit, Aust und Kunstmann in Pinneberg wurden geschlossen
Zuletzt hatte es in Pinneberg mehrere Schließungen von Modegeschäften gegeben. So hatte das Modegeschäft Aust in der Dingstätte 13 aufgegeben und öffnet nur noch dienstags, donnerstags und freitags stundenweise für seinen Outletverkauf. Esprit hat seine Filiale nach fast 18 Jahren in Pinneberg Ende Dezember entgültig geschlossen.
Der Textil-Discounter KiK hatte seine Filiale in der Pinneberger Fußgängerzone zum 14. Dezember dicht gemacht. Und vor einem Jahr hatte schon das traditionsreiche Modehaus Kunstmann an der Unteren Dingstätte nach 161 Jahren seinen letzten Verkaufstag.
Eigentümer von Immobilien fordern zu hohe Mieten
Dass bei den neuangesiedelten Angeboten mehr Dienstleister als Einzelhändler vertreten sind, liegt an dem sogenannten Strukturwandel, den man seit Jahren in den Innenstädten deutschlandweit beobachten kann: Die Innenstädte verwandeln sich unter anderem aufgrund des geänderten Einkaufsverhaltens weg von Orten des Shoppings hin zu Orten der Begegnung und des Aufenthaltes.
„Es ist unsere Aufgabe als Stadtverwaltung, gemeinsam mit der Politik diesen Wandel mit einer guten Stadtentwicklung und tollen Orten des Aufenthaltes zu begegnen, um unsere Standortqualitäten zu erhalten und zu stärken,“ sagt Bürgermeister Voerste.
Einen Grund für Leerstände sieht Pinnebergs Wirtschaftsförderin Birgit Schmidt-Harder auch in den übersteigerten Mietforderungen der Immobilieneigentümer.